Calvins Ehe

Willem Van’t Spijker schreibt über Calvins Ehefrau Idelette von Buren (Calvin, Göttingen, 2001, S. J152):

Calvin hatte Anfang August 1541 Idelette van Buren geheiratet, die Witwe des ehemaligen Wiedertäufers Jean Stordeur, der sich der Gemeinde wieder angeschlossen hatte. Schon vorher hatte Calvin eine Eheschließung ernsthaft erwogen. Der Antrieb dazu wurde aber gedämpft durch Gedanken recht rationaler Art: „Ich gehöre nicht zu jener törichten Art von Liebhabern, die, wenn die Gestalt einer Frau es ihnen einmal angetan hat, sogar noch ihre Fehler verniedlichen. Die einzige Schönheit, die mich anzieht, ist, wenn sie bescheiden ist, willig, nicht hochmütig, sparsam, geduldig, und wenn ich hoffen darf, daß sie um meine Gesundheit besorgt ist.“ Verschiedene Pläne, mit von seinen Freunden ersonnen, schlugen fehl. Idelette lernte er kennen, als ihm die Seelsorge für ihren Mann oblag, der 1540 an der Pest starb. Er hatte eins ihrer Kinder getauft. Die Verbindung mit ihr scheint ihn zu einer anderen Sicht der Bedeutung der Ehe geführt zu haben. Als sie 1549 starb, betrauerte Calvin den schmerzlichen Verlust seiner besten Lebensgefährtin. Er war überzeugt, daß sie mit ihm willig Armut und Verbannung und selbst den Tod hätte teilen wollen. Ihre gemeinsamen Kinder starben kurz nach der Geburt. Als Calvin deswegen verspottet wurde, konnte er schreiben, er habe tausende von Kindern in der ganzen christlichen Welt. In seinen Briefen aus Regensburg zeigte Calvin sich sehr besorgt um sie und ihre Kinder. Das wird seine Rückkehr nach Straßburg beschleunigt haben.

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