Das erste Paar und die Postmoderne

41UnW+fnr-L._SL500_AA300_.jpgKaum ein Thema wird in Gesellschaft und Gemeinde heute kontroverser diskutiert als die Frage nach der Rolle von Mann und Frau. Jacqueline Bee hat ihre bemerkenswerte Arbeit zur Geschlechteridentität 2009 als Buch veröffentlicht.

Der Verlag schreibt über den Inhalt:

Der biblische Schöpfungsbericht schildert Mann und Frau als Geschöpfe und Ebenbilder Gottes. Durch ihre Kreatürlichkeit sind sie unaufhebbar an ihren Schöpfer gebunden und relational auf ihn verwiesen. Die Gottebenbildlichkeit von Mann und Frau ist auch für die Beziehung und Abhängigkeit der Geschlechter von konstitutiver Bedeutung. Basierend auf einer absoluten Gleichwertigkeit umfasst die ursprüngliche Schöpfungsintention eine ontologische und funktionale Komplementarität. Mann und Frau sind aufeinander hin erschaffen, sie bedürfen und ergänzen einander. All dies steht in krassem Gegensatz zum postmodernen Verständnis, wonach die Geschlechteridentität des evolvierten, aufgeklärten und nach absoluter Freiheit und Unabhängigkeit strebenden Individuums nur noch biologisch verankert ist. Die Identität als Mann oder Frau vollzieht sich ausschliesslich in Erfüllung spezifischer Rollenerwartungen und wird damit als rein soziokulturelle Konstruktion verstanden, die beliebig modellier- und veränderbar ist. Ein sehr interessantes und entscheidendes Forschungsergebnis der vorliegenden Studie ist das Vorhandensein eines schöpfungsbedingt angelegten anthropologischen Grundskriptes, welches die Beziehung und Abhängigkeit der Geschlechter existentiell prägt. Die Autorin plädiert deshalb aufgrund der zunehmend problembelasteten Paarbeziehungen dafür, ein erneutes Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass – entgegen dem postmodernen Verständnis – eben nicht alles unter der Sonne wandelbar ist.

 

 

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18 Kommentare
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Johannes S.
11 Jahre zuvor

Das Problem ist, dass gar nicht so klar ist, was den eigentlich so genau ein Mann und eine Frau ist. Gott schafft offensichtlich Menschen nicht nur nach Frau und Mann unterschieden, viel mehr gibt es ein biologisch weit gestreutes Spektrum dazwischen (Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Intersexualität#Biologische_und_medizinische_Aspekte). Offensichtlich hat Gott bei seiner Schöpfung da ein bisschen mehr als nur „Mann“ und „Frau“ im Sinne – von da her ist zu fragen, ob sich da nicht manche Sachen in der Gesellschaft wandeln müssen, die scheinbar nicht wandelbar scheinen (Z.B. die klassischen Rollen von Mann und Frau)…

In Halle dürfte dazu bald ne spannende Dissertation erscheinen…

Johannes S.
11 Jahre zuvor

Und nur noch kurz, Zitat aus Wikipedia:

„…Die Häufigkeit von Intersexualität wird äußerst unterschiedlich geschätzt – von 1:5000 bis 1:100, was auf Deutschland umgerechnet etwa 16.000 bis 800.000 Menschen wären. Andere Schätzungen – unter Einschluss von Klinefelter- und Turner-Syndrom verweisen auf einen Anteil von 1,7 und 4 %. ..“

Eine aktuelle Studie vom MPI geht dabei von 1:1000 aus, nur biologische Uneindeutigkeiten des Körpergeschlechts „.

Johannes S.
11 Jahre zuvor

Naja: Fakt ist, es gibt biologisch bedingte Intersexualität, Deus lo vult – und dieses Faktum hat Folgen für die Definitionen, Rollen und das Selbstverständnis von „sozialem Geschlechtern“ und das grundsätzliche Verständnis von Mann und Frau.

Erst werden die Zahlen angezweifelt, dann die Wissenschaft als solche in Frage gestellt und dann heißt die Antwort einfach: Gnade oder Offenbarung. Eine solche Theologie hat der Gesellschaft nichts mehr anzubieten, wäre es nicht viel konstruktiver sich mit der Theologie „den Zahlen zu stellen“?

Theo
11 Jahre zuvor

S.: Bedenke, dass wir nicht mehr in der ursprünglich guten Schöpfung leben, sondern dass diese seit dem Sündenfall „gefallen“ ist. Die jetzige Schöpfung ist von Tod, Krankheit und Leid kennzeichnet.

LG Theo

Johannes S.
11 Jahre zuvor

: Keine neue Theologie, aber das Problem mit der Theologie ernstnehmen. Und wenn ich das in Bezug auf biologisch bedingte Intersexualität mache, muss vieles überdacht werden, was der kulturellen, sozialen und theologischen Konstruktion von Geschlechterrollen dient.

#whatever. back to work.

11 Jahre zuvor

S.: Wir müssen klar unterscheiden zwischen biologisch bedingter Intersexualität und rein soziologisch konstruiertem Genderismus. Ersteres ist Realität, Zweiteres wird zur Realität zu machen versucht. Der Unterschied könnte größer nicht sein. Wissenschaft hat eigentlich nichts zu konstruieren, sondern lediglich zu beschreiben. Aber hier ist man seit Langem in illegitimem Bereich.

Ben
11 Jahre zuvor

@Jonas: Würdest du sagen, das die soziologische Beschreibung über Weiblichkeit und Männlichkeit im Laufe der Menschheitsgeschichte konstant gewesen ist? Ist die historische Realität nicht die, dass unser Verständnis der Geschlechter sich kulturell, historisch, lokal und theologisch gewandelt hat? Jedenfalls möchte ich nicht in die Zeit zurück, als es es biblisch war, Frauen als Kriegsbeute behalten zu können. Ebenfalls finde ich es auch gut, dass Frauen heute selbst entscheiden können, wen sie heiraten und nicht von ihrem Vater verheiratet werden.

Johannes
11 Jahre zuvor

@Ben: Wann war es denn „biblisch“, Frauen als Kriegsbeute behalten zu können?

Ben
11 Jahre zuvor

5. Mose 21,10ff

Gruß

logan
11 Jahre zuvor

Ebenfalls finde ich es auch gut, dass Frauen heute selbst entscheiden können, wen sie heiraten und nicht von ihrem Vater verheiratet werden.

– Prinzipiell ist das gut (im Sinne der Gleichberechtigung), die Auswahlfreiheit als solche sollte aber auch nicht überbewertet werden, wozu man heute ja doch neigt. Das Konzept der romantischen Liebe (vor der Ehe) ist bekanntermaßen ein junges. In vielen Teilen der Welt herrscht auch heute die arrangierte Ehe, und viele Menschen werden damit, man mag es glauben oder nicht, glücklich. Wahrscheinlich genau so viele, wie in der westlichen Welt.

Johannes
11 Jahre zuvor

@Ben: Meines Erachtens wird die Frau durch die von Dir erwähnte Ordnung zur damaligen Zeit eher geschützt, denn sie bekommt ja gerade ausdrücklich nicht den Status einer Sklavin (Kriegsbeute), sondern wird entweder eine Ehefrau eines Mannes, der sich in sie verliebt hat, somit auch Mitglied im Volk Gottes und Teilhaberin am Bund Gottes) oder sie kann frei gehen, wohin sie will.

Ben
11 Jahre zuvor

@logan: Ich bin schockiert. Dein Plädoyer für die Zwangsheirat ist absolut inakzeptabel. Beschäftige dich bitte einmal mit dem Thema Zwangsheirat und nimm bitte die Aussage zurück, dass viele Menschen glücklich damit werden, ebenso wie bei einer freien Wahl. Genderdebatte hin oder her: Aber lass uns nicht Dinge schönreden, die einfach nicht schönzureden sind. @Johannes: Keine Frage, dieser Bibeltext hat die Situation der Kriegsgefangenen Frauen damals verbessert. Aber diesen Standart können wir heute nicht mehr anlegen. In dem Text hat der Isaelit immer noch das Recht, sich eine Frau zu nehmen (Man beachte: Da wird eine Frau gezwungen, den Mörder ihrer Familie zu heiraten!) und der Israelit kann diese Frau jederzeit verstoßen. Nur darf er sie jetzt nicht mehr in die Prostitution / Sklaverei verkaufen. Das Bild was hier gezeichnet ist, hat mit einer selbstbestimmten Frau nichts zu tun. Diese Frau geht in den Besitz des Mannes über da er sie militärisch erbeutet hat. Dass er sie heiratet soll, hat ihr… Weiterlesen »

Werner May
11 Jahre zuvor

Ich würde gerne der Autorin schreiben, weil ich sie einladen möchte. Könnten Sie mir bitte ihre aktuelle Mailadresse senden?
Danke
Ihr
Werner May

JB
10 Jahre zuvor

Es hat geklappt. In der nächsten Ausgabe des E-Journals „Christian Psychology Around the World“ mit Schwerpunktland Schweiz wird ein erweiterter Artikel über meine Dissertation erscheinen. Also: einfach mal ‚reinschauen! (weiss das genaue Publikationsdatum allerdings nicht)

Hier zum ‚Reinschnuppern in das Journal der Link zur Nr 2 (Schwerpunktland Deutschland) mit sehr interessanten Artikeln (in D+E):
http://www.christliche-psychologie.de/emcapp/journal/02.html

Beste Grüsse

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