Eine historische Urwahl

Wieder einmal liegt ein „historisches Ereignis“ hinter uns. Die Grünen-Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke bezeichnete das Urwahlverfahren für die Spitzenkandidaten ihrer Partei als „historisch“ und „lebendige Demokratie“.

Da lohnt sich doch ein genauer Blick auf das Wahlverfahren:

Bei dieser Urwahl kann jedes stimmberechtigte Mitglied bis zu zwei Stimmen vergeben. Dabei dürfen nicht zwei Stimmen auf zwei männliche Bewerber entfallen und nicht beide Stimmen auf eine Person vereint werden. Alternativ kann insgesamt mit NEIN oder ENTHALTUNG gestimmt werden (nach §24 (7) der Satzung und nach §9 (4) Urabstimmungsordnung).

Das heißt konkret:

1. Ich kann eine Stimme vergeben.

2. Ich kann zwei Stimmen vergeben.

• Ich kann dabei eine Stimme für eine weibliche Bewerberin und eine Stimme für einen männlichen Bewerber vergeben.

• Ich kann dabei auch beide Stimmen zwei weiblichen Bewerberinnen geben.

• Ich kann dabei nicht beide Stimmen einer weiblichen Bewerberin geben – dann wird der Stimmzettel ungültig!

• Ich kann dabei nicht beide Stimmen für zwei mänliche [sic!] Bewerber vergeben – sonst wird der Stimmzettel ungültig

• Ich kann dabei nicht beide Stimmen einem/einer BewerberIn geben – dann wird der Stimmzettel ungültig!

VD: OS

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7 Kommentare
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Schandor
11 Jahre zuvor

Naja doch! Das ist doch gelebte Demokraturie!

Martin
11 Jahre zuvor

Das versteht man also unter Gleichberechtigung …

ali
11 Jahre zuvor

Grüner Parteitag. Zwei Kandidaten konnten gewählt werden. Beide wurden mit hoher Zustimmung gewählt. Super Demokratie, denn die Basis der Partei hatte Frau Roth abgewählt. Frau Roth, 1955 in Ulm geboren, wuchs im bayerischen Babenhausen bei Augburg auf. Sie studierte Theaterwissenschaften, managte Anfang der achtziger Jahre die Polit-Rock-Gruppe „Ton Steine Scherben“ und stieg 1985 als Pressesprecherin bei den Grünen ein Der unbedarfte Leser glaubt nun Frau Roth hätte erfolgreich Theaterwissenschaften studiert – und danach erfolgreich eine Band gemanagt. Um sich dann schließlich zur Sprechesprecherin der Grünen hochgearbeitet. Richtig ist – sie hat ihr Studium ergebnislos abgebrochen, sie hat selbst eine Musikband (kaum mit hohem Kapitalrisiko) in die Pleite gemanagt. Berufsleben Ende. Nein, die GRÜNEN sind für mich nicht die Partei, der Gutmenschen – sie sind die Partei der hochverdienenden VERSAGER Und ich habe nichts gegen Versager – das kann viele Gründe haben – aber viele haben einfach etwas dagegen, wenn diese Versager ihnsagen wollen wie die Welt funktioniert, oder zu funktionieren… Weiterlesen »

Simon
11 Jahre zuvor

Ich frage mich warum dieses Grünen-Bashing auf dem Theoblog stattfindet, und inwiefern das „aus der Perspektive reformatorischer Theologie“ geschieht. 

@ali: Herzlichen Dank für deine differenzierte Analyse der Grünen. Deine Bewerting wird sicherlich dem gesamten Umfang der Partei gerecht.

Simon
11 Jahre zuvor

: Damit meine ich das „hauptsache-einen-Fehler-finden-wollen“ an einer politischen Partei, deren Überzeugungen ich persönlich nicht teile. (So wirkt es zumindest auf mich, verbessere mich wenn ich das falsch auffasse). Das beziehe ich sowohl auf den Post, als auch auf die Kommentare.

Und was hat das ganze mit reformatorischer Theologie zu tun?

Ron
11 Jahre zuvor

@Simon: Weshalb bringst Du denn einen einmaligen und konkreten Verweis auf ein ungerechtes Wahlverfahren mit „Hauptsache einen Fehler finden“ in Verbindung? Falls es so wäre, dass ich hier laufend und hauptsächlich Fehler einer Partei suchen würde, wäre das übringens kein bashing. bashing ist Anwendung von verbaler Gewalt mit dem Ziel, zu zerstören. Ich habe nicht gehetzt, sondern auf etwas aufmerksam gemacht, was – aus welchen Gründen auch immer -, in den Mainstream-Medien kaum Beachtung fand. Seltsam, oder?

Liebe Grüße, Ron

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