Hermann Bavinck über das Christentum und den Zeitgeist

bavinckkl.jpgDerzeit arbeite ich an einem Manuskript von Hermann Bavinck (1854–1921), das hoffentlich 2008 (erneut) veröffentlicht werden kann. Der niederländische Theologieprofessor erweist sich bei näherer Betrachtung als ein äußerst vielseitiger Mensch, dessen Leben sich im Spannungsfeld von orthodoxem Christentum und moderner Kultur bewegte.

Hier ein wunderschönes Zitat von Bavinck:

Wenn wir das Christentum als für uns nicht passend verwerfen, erweist es sich in demselben Augenblick für uns als unentbehrlich. Wenn die Welt ruft: »Fort mit Christus«, zeigt er gerade in seinem Tode, dass er allein der Welt das Leben gibt. Zu den Inbegriffen, die der moderne Mensch sich über Welt und Leben bildet, passt das Christentum nicht, es steht ihnen diametral gegenüber. Aber desto besser passt es zu Welt und Leben, wie sie in Wirklichkeit sind. Wer sich los macht von den Idolen des Tages, von der öffentlichen Meinung, von den herrschenden Vorurteilen in Wissenschaft und Schule; wer die Dinge mit freiem Blick anschaut, nüchtern und mit offenem Sinn, wer Welt und Menschen, Natur und Geschichte nimmt, wie sie in sich wirklich sind, dem wird sich stets stärker die Überzeugung aufdrängen, dass das Christentum die einzige Religion ist, deren Welt- und Lebensanschauung auf Welt und Leben passt.

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