Sollte Gott gesagt haben?

R Kubsch Sollte Gott gesagt haben 1Der niederländische Theologe Herman Bavinck sagte vor rund 100 Jahren über seine Kollegen Folgendes:

„Oft haben sie nichts mehr zu predigen, weil die [Kritik] ihnen Kraft und die Herrlichkeit des Evangeliums geraubt hat … Unzufrieden mit ihrer Lage, suchen viele einen Ausweg, indem sie sich in die Politik, in die Diakonie oder in humanitäre Projekte einbringen und in genau diesem Maße aufhören, Diener des Wortes und Verwalter der Geheimnisse Gottes zu sein.“

Viele Prediger glauben auch heute nicht an die Kraft des göttlichen Wortes und verkündigen deshalb ihre eigenen Ideen und zielen auf Weltverbesserung, Lebenshilfe, Unterhaltung und billigen Trost ab.

In einem Booklet, das auf ein während der E21-Konferenz 2016 in Hamburg gehaltenes Seminar zurückgeht, skizziere ich die Entwicklung der neuzeitlichen Bibelkritik von den Anfängen bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Ich gehe dabei auf aktuelle Versuche ein, zwischen Vertretern und Gegnern der Bibelkritik zu vermitteln.

Ein Auszug:

Die spätmoderne Bibelkritik verlor unter dem Einfluss der neuen Hermeneutik den Wirklichkeitsbezug der biblischen Überlieferung und konzentrierte sich auf linguistische Auslegung. Herausstechendes Kennzeichen ihres Ertrages ist – neben begrüßenswerten Beobachtungen zur Sprache – die Vielstimmigkeit der Deutungen. Es kann keine verbindliche Interpretation
eines Bibeltextes mehr geben (vgl. Abb. 2).

Heute distanzieren sich etliche Ausleger sowohl von radikaler Kritik als auch vom Deutungspluralismus und schlagen eine geistlich-symbolische Lesart der biblischen Offenbarung vor. Auf einem „dritten Weg“ suchen sie nach dem Geist der Texte. Doch auch ihnen ist es nicht gelungen, den garstigen Graben zu überbrücken. Es zeigen sich ähnliche Schwierigkeiten, wie wir sie aus der alexandrinischen Schule (Clemens u. Origenes) kennen. Da der symbolische Gehalt in der Regel jenseits des wörtlichen Textsinns gewonnen wird, ist der Willkür Tür und Tor geöffnet und obendrein wird der historische Sitz der Erzählungen desavouiert oder bleibt zumindest offen.

Das E21-Booklet kann hier als PDF-Version heruntergeladen werden: R.Kubsch_Sollte_Gott_gesagt_haben_(Edition-E21).pdf.

Gedruckte Booklets gibt es bei der E21-Regionalkonferenz in der Schweiz oder in Leipzig am nächsten Wochenende oder können hier als Druckerzeugnis bestellt werden.

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52 Kommentare
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Schandor
7 Jahre zuvor

Danke!

Habs sofort gelesen, und es hat mir gut gefallen.
Da sieht man, wie stark vieles, was aus der akademischen Bildung herkommt, vom Gift der Schlange infiziert ist.

Gast2
7 Jahre zuvor

Es ist bisweilen wie bei einem Windmühlenkampf – so lähmend. Es fehlt die Gemeinschaft. Wir brauchen ein Schisma. Warum feiern wir nur Reformation und machen keine?

7 Jahre zuvor

Das war aber 2016 und nicht 2017 😉

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Dass wir auf Gott angewiesen sind, entbindet die führenden konservativen Christen nicht von ihrer Verantwortung für die große evangelikale Katastrophe. Ob es zu einer Reformation der Kirchen gekommen wäre, wenn sie sich nicht mit frommen Worten am laufenden Band um ernsthafte direkte Auseinandersetzungen und Konsequenzen gedrückt hätten und das bis heute tun, wissen wir nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Evangelikalen heute keine gemeinsame Sache mehr mit einer Kirche machen würden, die „mit Martin Luther so viel zu tun wie der chinesische Kommunismus mit Karl Marx“, wie es gerade der Pfarrer der Wittenberger Stadtkirchengemeinde, Alexander Garth, zum Ausdruck gebracht hat. Für die der EKD folgenden Freikirchen gilt das entsprechend. Apropos Gebet: Ohne Verbindung und Kommunikation mit Jesus können wir nichts tun. Aber mit ihm sind wir zum Tun aufgefordert. Meine langjährige Erfahrung mit Evangelikalen ist, dass sie gerne beten, wenn Tun und praktische Konsequenzen gegen ihre frommen Gewohnheiten gefragt sind, und gerne aktiv werden, wenn sie beten müssten.… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Bavinck: „Unzufrieden mit ihrer Lage, suchen viele einen Ausweg, indem sie sich in die Politik, in die Diakonie oder in humanitäre Projekte einbringen und in genau diesem Maße aufhören, Diener des Wortes und Verwalter der Geheimnisse Gottes zu sein.“ Ron: „Viele Prediger … verkündigen deshalb ihre eigenen Ideen und zielen auf Weltverbesserung, Lebenshilfe, Unterhaltung und billigen Trost ab.“ Alexander Garth, der Pfarrer der Wittenberger Stadtkirchengemeinde: „Jesus wird vor allem verkündigt als Bringer einer neuen Ethik der Mitmenschlichkeit, des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“, schreibt der Theologe in einem Beitrag für … idea. Das aber forderten auch Parteien, die sich für eine verantwortungsvolle Politik einsetzten. Laut Garth hoffen viele Kirchenleute, sie könnten den christlichen Glauben in eine zunehmend säkulare Welt vermitteln, indem sie ihn auf das Tun des Guten reduzierten. Das aber führe dazu, dass noch mehr Menschen von der Botschaft der Erlösung entfremdet würden. Garth zufolge haben die Menschen moralische Appelle der Kirchen satt: „Sie suchen Halt,… Weiterlesen »

Gast2
7 Jahre zuvor

Luther, Calvin et al sind sicherlich auch so herangegangen. Kann man das irgendwo nachlesen?

Liebe Grüße.

Matze
7 Jahre zuvor

@Gast 2 und Johannes Strehle – Möglichkeiten für persönliche Konsequenzen gibt es. Man kann den russlanddeutschen Gemeinden ausserhalb der EAD, Gemeinden der KfG oder wie Erika Steinbach der SELK beitreten u. v. a. m. – Oder Wie @ Ron schreibt beten und darüberhinaus versuchen in Heimatgemeinden hineinzuwirken – Von einem Schisma oder einer Bekenntnissynode halte ich nicht viel. Dafür müssten sich bekannte Leute finden lassen, die da nach vorne stehen und dies lostreten. Ausserdem sind die Probleme auch schon lange in den Freikirchen angelangt. Das gleiche müsste dann dort jeweils auch passieren. Ich halte mehr von einem Bekenntnispapier wie das von Bibel und Bekenntnis losgetretene. Nur was ist das Ergebnis: Bis jetzt ca. 1100 Mitglieder. Hier wäre bei allen Mängeln eine Basis da, die ausbaubar wäre bis hin zu Regionalgruppen um sich zu vernetzen und auszutauschen. Mit diesen geringen Mitgliederzahlen wird man auch keine Aktivitäten entwickeln können. Daraus kann ich eigentlich nur den Schluß ziehen, dass die Entwicklungen in unseren… Weiterlesen »

Gast2
7 Jahre zuvor

„Es gibt nur einen, der eine neue Reformation schenken kann. Bitten wir ihn, gemeinsam.“

Danke für die Rückfrage zur Herangehensweise, gibt sie mir doch die Möglichkeit, Dich zu fragen, ob dieser Blog hier und all‘ Dein übriges Schreiben und Wirken ein Gebet ist? Und wenn nicht, warum tust Du es dann? Und gibt es nicht auch andere Wege des Tuns, über das bisherige Wirken hinaus? Ich hoffe, Du verstehst mich nicht falsch. Ich will das Gebet nicht abwerten – aber Jesus hat nicht „nur“ gebetet. Ein Paulus und die Reformatoren auch nicht. Insoweit frage ich, warum Du „nur“ auf das Gebet verweist und auf wen Du Dich da bei den Reformatoren berufen willst? Liebe Grüße.

Gast2
7 Jahre zuvor

„Eine Reformation ist nicht machbar.“

Willst Du auf eine semantische Differenz oder eine theologische oder eine ganz andere abstellen?

Wer hat die landeskirchlichen Beschlüsse zur Homo-Ehe, zur Ablehnung der Judenmission „gemacht“, mithin die Landeskirchen „reformiert“?

Liebe Grüße.

7 Jahre zuvor

„Was kein Fundament hat, stürzt bald in sich zusammen.“ – alte, persische Weisheit

Gast2
7 Jahre zuvor

Der Geist ist doch da. Oder treibt Dich etwas anderes an, wenn Du diesen Blog betreibst? Oder glaubst Du, dass Dein Anliegen nicht auf Zustimmung bei anderen Menschen träfe?

Hinzu kommt, dass auch die politischen Gegebenheiten momentan sehr ins Wanken geraten. Die Situation ist momentan eine besondere – und die großen Kirchen tun nichts anderes als das Evangelium zu instrumentalisieren, um das politische Wanken zugunsten der momentan Mächtigen ausschlagen zu lassen.

Ich kenne so viele Menschen, die aus dem Hamsterrad „unserer Werte“ gerne ausstiegen. Menschen, die sich nach etwas anderem sehnen als nur der Hatz nach der Kohle. Da versagen die Kirchen momentan völlig. Immer mehr Menschen merken, dass die Kirchenführungen mit dem, wonach sich die Menschen sehnen, nichts mehr anfangen können.

Du sprichst in Deiner letzten Replik selbst von einem „Tun“. Eine Reformation ist kein „Tun“? Kein Landesherr hat zu reformatorischen Zeiten etwas „getan“, als er beschloss, zum Protestantismus überzutreten?

Liebe Grüße.

Matze
7 Jahre zuvor

@Gast2:
Aus meiner Sicht hat Luther keine Reformation „geplant“. Er wollte die Kirche erneuern und hat dafür alles getan, was ihm möglich war z.B. mit anderen geredet, seine Thesen verbreitet und gebetet. Die Reformation hat sich daraus ENTWICKELT und wir können dies auch erst in der Nachschau als Reformation erkennen. Zumindest ein Stück weit so zu handeln wie Luther können wir alle
wie es z.B. in diesem Blog geschieht. Was sich daraus entwickelt ist Gottes Sache, „produzieren“ können wir Reformation nicht, da hat Ron Recht

PeterG
7 Jahre zuvor

Zu Luther: Lest doch mal die Vorrede zur Deutschen Messe! Luther sprach innerhalb der evangelischen Kirche noch eine Gruppe an, die er als „die mit Ernst Christ sein wollen“ bezeichnete. In einem Brief (leider weiß ich nicht mehr welcher) schrieb Luther, dass er davon zu wenige Menschen kennt.
Was ich meine: Die kleine Schar ist kein neues Phänomen. Auch da ist Luther mit der Reformation gescheitert. Auch wir werden scheitern, weil eine Reformation möglich, aber nicht machbar ist. Vor allem nicht von uns machbar.
Von menschlicher Seite sehe ich als Haupthinderungsgrund immer noch die Menschenfurcht an. Man möge mich aber gerne eines Besseren belehren 😉

Gast2
7 Jahre zuvor

@Ron „Wir brauchen ein neues Vertrauen auf das Wort Gottes, theologische Grundlagenarbeit, biblischen Unterricht in den Gemeinden.“ Aus diesem Grunde bin ich für ein Schisma. Ein Schisma bedeutet auch Rechtsnachfolge in Staatskirchenverträge der jeweiligen Landeskirchen – und das berührt nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch das Recht auf schulische und universitäre Ausbildung. Ein Schisma bedeutet auch ein Ende der Kotaus vor den antichristlichen Kirchenleitungen und ein Zuwachs an Glaubwürdigkeit evangelikaler, konservativer, bibeltreuer … (oder wie auch immer man es nennen will) Kirchenführungen. Die bisherigen Entwicklungen bei letzteren halte ich für das größte Problem. Womöglich liegt das auch mit an dem, was die Sozialpsychologie als Pinguin-Effekt beschreibt. Mediale Marginalisierungen drohen eben überall – aber auch das ist momentan gewaltig am Bröckeln. Man sollte zumindest das Konzept, den Fahrplan eines Schismas in der Tasche haben anstatt nur die Einheit einer Kirche zu beschwören, die nur eine faule Einheit, also gar keine Einheit, ist. In einem Schisma steckt auch die große Chance, bisherige… Weiterlesen »

Theophil Isegrim
7 Jahre zuvor

Wenn der Herr nicht das Haus baut, so ist umsonst, die daran bauen. Heißt es so schön. Ich war früher ein sehr streibarer Mann. Aber ich bin vorsichtiger damit geworden. Ich muß erst in Erfahrung bringen, was Gott von mir will oder auch nicht. Nehmen wir mal die Sendschreiben in der Offenbarung. Eine Gemeinde wird gelobt, weil sie den Irrlehrern widerstanden hat. Eine Gemeinde wird aufgefordert gegen die Irrlehrer vorzugehen. Und eine andere, da ist der Kampf aussichtlos, da empfiehlt der Herr, sie mögen ihren Glauben bewahren. Unterschiedliche Gemeinden in unterschiedliche Situationen bekommen unterschiedliche Ratschläge. Daher kann ich Ron nur sehr zustimmen. Neben der Tat ist Gebet sehr wichtig. Und Jesus hat sehr viel bewegt, er hat viel getan, aber er hat sich auch immer Auszeiten der Stille genommen, um in Kontakt mit dem Vater zu bleiben. Zu den vielen Evangelikalen, die noch nicht erfaßt haben, worum es eigentlich geht, da kann ich nur zustimmen. Sie sind doch arg unkritisch… Weiterlesen »

Schandor
7 Jahre zuvor

Was aber, wenn wir in einer irreversiblen Zeit leben?
Wenn Veränderung nur noch zum Schlechteren möglich ist?
Was, wenn wir wirklich in der — letzten Zeit leben?
Und das Kirchentitanicschiff endgültig am Sinken ist?
Das sind Fragen, keine festen Vermutungen.
Geistliche Schnappatmungen sind daher gar nicht nötig.
Was kann denn überhaupt getan werden von so Nichtsen wie ich eins bin?
Können wir denn nicht einfach nur mehr zusehen, was geschieht?
Stürzen wir nicht fortwährend, vorwärts, rückwärts, seitwärts?
Was kann denn überhaupt noch besser werden in diesem großen Abfall?

Roderich
7 Jahre zuvor

Was aber, wenn wir in einer irreversiblen Zeit leben? Wenn Veränderung nur noch zum Schlechteren möglich ist? Halten wir uns einfach an die biblischen Verheißungen. Gott hat uns persönlich gewisse Dinge zugesprochen. Die gelten unabhängig vom Gesamtlauf der Welt / Kirchengeschichte. Wir sollten nicht eine (evtl. zu pessimistische, evtl. aber auch zutreffende) menschliche (auf Beobachtung beruhende) Einschätzung der Umstände quasi als „Filter“ über die Bibel legen, der unseren Blick trübt auf das, was Gott zugesagt hat bzw. auf die Realität eines kraftvollen Glaubens. Nebenbemerkung: wie hätten die ersten Christen die Welt „realistisch“ einschätzen müssen? Doch sehr negativ. „Wir werden ständig verfolgt“, „wir werden den Löwen zum Fraß geworfen“, „alle um uns herum betreiben diese komischen Kulte“, „die anderen haben so gute Philosophen, wir nicht“, etc. Die Umstände waren damals noch viel schlechter als heute, und doch waren sie optimistisch im Blick auf das, was Gott tun kann. Und als Resultat wurde das Römische Reich nach 300 Jahren (teil-)christianisiert. Auch z.B.… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Gebetet wird seit Jahr und Tag. Nach der Allianz-Gebetswoche wird sicher wie jedes Jahr alles besser werden. Was fehlt, ist seit eh und je die direkte Auseinandersetzung mit dem Gegner, der Kampf an der Front mit Gebetsbegleitung (wenn Mose mit Unterstützung betete, behielten die Kämpfer die Oberhand). Die Situation kommt mir vor wie zwischen den Philistern und Israel. Die Großmäuler der Philister können schreien, was sie wollen: Ihre Theorien, nach denen sie entscheiden, was in der Bibel Gottes Wort ist. Nachdem die führenden konservativen Christen es bisher noch nie gewagt haben haben, mit den Herausforderern zu kämpfen, schreien diese jetzt: Homosexualität ist keine Sünde, Willkommenskultur für Homosexuelle, wir sind für Pluralismus: jeder entscheidet selbst, wie die Bibel zu verstehen ist, Juden dürfen nicht mehr missioniert werden – das hat schon Paulus gesagt. Da die Front zum rituellen Stellungskrieg erstarrt ist, haben die Philister die Chance genutzt, das Feld von hinten aufzurollen. Die meisten Evangelikalen sind bereits zu den Philistern abgewandert.… Weiterlesen »

Gast2
7 Jahre zuvor

Lieber Johannes Strehle, Sie sprechen gut, sie sprechen richtig – aber bei einem öffentlichkeitswirksamen Austritt Parzanys widerspreche ich Ihnen. Da klatschen liberale Kirche und Theologie insgeheim nur in die Hände und bedauern natürlich offiziell den Verlust. Aus dieser Kirche kann man auch etwas mitnehmen: Geld, Vermögen, Gebäude, Rechte aus bestehenden Verträgen usw. Da hat ein Schisma die gleichen Folgen wie bei einer Scheidung. Es hat eine ganz andere Wirkung, wenn Parzany in einer Landeskirche anfängt und öffentlichkeitswirksam ein Lehrverfahren gegen einen Kirchenleiter anstrebt oder wenn Parzany öffentlichkeitswirksam eine Bekenntnissynode fordert oder wenn Parzany öffentlichkeitswirksam die Notwendigkeit eines Schismas anspricht. Dann rappelt es in der Landeskirche. In Sachsen hatte die Kirche große Angst vor einer Bekenntnissynode und hat zugesehen, die Auseinandersetzung in einen Gesprächskreis hinter verschlossenen Türen zu verlegen. Der Diskurs braucht aber Öffentlichkeit – am besten vor dem Forum der weltweiten Christenheit (Übrigens: Bei so etwas toben die Kirchenoberen dann auch und vergessen ihr politisches Gesülze von Europa ganz schnell.)… Weiterlesen »

Gast2
7 Jahre zuvor

Lieber Schandor,

„Was aber, wenn wir in einer irreversiblen Zeit leben?“ ist eine berechtigte Frage. Und wenn man dem biblischen Kanon folgt, so muss es auch so kommen. Das sind keine rosige Aussichten für die Zeit vor der letzten Zeit. Gleichwohl hat die vorletzte Zeit auch Zeiten wie die Reformation hervorgebracht und viele Menschen danach, die für das Evangelium von Jesus Christus eintraten. Versuchen muss es doch wenigstens, oder? Liebe Grüße.

Schandor
7 Jahre zuvor

Ja, ich habe meinen Kampfgeist verloren, es ist wahr. Wir sind, es scheint mir, uns der Tatsache nicht genugsam bewusst, dass der Feind nicht mit offenen Waffen kämpft, sondern eine Methode verwendet, die alle Waffen nutzlos werden lässt: Er nimmt seinem Feind die Atmosphäre, die dieser zum Atmen braucht. Wenn du einen Politiker nicht magst: Lass ihn nicht im Fernsehen auftreten, das ist sein Untergang, ganz einfach. Wieso sollte es hier anders sein? Was soll denn so einer wie ich noch blöken? Hat’s denn je auch nur i r g e n d e t w a s gebracht? Nö. Außer heisere Lungen und kopfschüttelnde Leute. Resignation? Sicher, aber sicher. Sich die Hacken abzulaufen, damit man gelaufen ist? Kleine Konventikel spielen auf dem Kampffeld keine Rolle, noch weniger einzelne – Teilnehmer. Es gibt eine Schicht, die den Ton angibt, politisch und religiös. Das ist die religiopolitische Oligarchie der wahren Steuermänner. Und darunter, meine Lieben, ist garantiert kein Christ, das wäre… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Gast2
Ich schließe mich Ihnen an.
Dann auf die Plätze! Fertig! Los!
Herzlichen Gruß

PeterG
7 Jahre zuvor

Dann auf die Plätze! Fertig! Los!

Was soll das heißen? Werden Sie Parzany um das Lehrverfahren bitten (Anlässe gibt es ja genug)? Werden Sie beginnen, eine Bekenntnissynode einzuberufen? Oder ist Ihr Aufruf ein „Vorwärts – ich folge euch“?
Was passiert jetzt konkret?

Gast2
7 Jahre zuvor

@Schandor

„Spreche ich überhaupt noch von einer realen Person?“

Du sprichst doch von Dir, oder?

Liebe Grüße.

P.S. Paulus, Luther, Calvin usw. haben es auch nicht allein hingekriegt bzw. hinkriegen müssen.

Matze
7 Jahre zuvor

@ Peter G: “ Was passiert denn jetzt konkret?“ Auch wenn ich mich vielleicht wiederhole: Bis vor kurzem habe ich auch erwartet, dass es das große Bündnis unter den „Frommen“ gibt, man uns massiv bemerkt im christlichen Bereich und wir uns (Achtung Ironie!) „unter dem supergeistlichen Reformator des 21. Jahrhunderts “ zusammenscharen können. Luther, Paulus und andere waren während ihrer Lebenszeit nur selten die tollsten charismatischen Führer. Gott hat oft mit einfachen, verzagten oder anderweitig nicht vollkommenen Menschen angefangen, also Leuten wie Du und ich. Sie haben sich seinem Heiligen Geist ausgeliefert, Gottes Herrschaft über ihrem Leben ausgerufen und sind in der Hingabe vor Gott gewachsen. Sie haben das getan, was ihnen vor die Hände kam und daraus ist Segen erwachsen. So sind die großen geistlichen Persönlichkeiten entstanden und die vielen weithin unbekannten Vorbilder. Wir haben nur einen Meister: Jesus. Um diesem Meister nachzufolgen können wir uns ja gern vernetzen, um und dadurch zu ermutigen. „Was passiert denn ganz konkret?“… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Bevor ich auf die Frage von PeterG eingehe, ein Vorschlag zur Strukturierung der Debatte: In diesem Blog wird (mit Recht, wie ich meine) immer wieder debattiert, was konservative Christen konkret tun können, damit die „große evangelikale Katastrophe“ nicht fortschreitet, sondern beendet wird. Erstens: Es hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, zwischen den Möglichkeiten, Herausforderungen und Aufgaben der Hirten einerseits und der Schafe andererseits zu unterscheiden. Schafe können nicht die Hirten ersetzen und ihr Versagen wettmachen, sie können sie unterstützen und müssen sie ggf., wie C.S. Lewis das mustergültig mit seinem „Laiengeblök“ getan hat, auch auf ihre Aufgaben hinweisen. Darüber, dass die konservativen Hirten vieles gut machen, sind sich alle hier einig. Das können wir, meine ich, künftig voraussetzen. Das riesengroße Defizit hat Ron auf den Punkt gebracht: „Wir brauchen Hirten, die den Konflikten nicht aus dem Weg gehen.“ Die konservativen Hirten haben sich in diesem Punkt meines Wissens keinen Millimeter bewegt. Das hat einerseits zur Desorientierung und Abwanderung vieler… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Bevor ich auf die Frage von PeterG eingehe, ein Vorschlag zur Strukturierung der Debatte: In diesem Blog wird (mit Recht, wie ich meine) immer wieder debattiert, was konservative Christen konkret tun können, damit die „große evangelikale Katastrophe“ nicht fortschreitet, sondern beendet wird. Erstens: Es hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, zwischen den Möglichkeiten, Herausforderungen und Aufgaben der Hirten einerseits und der Schafe andererseits zu unterscheiden. Schafe können nicht die Hirten ersetzen und ihr Versagen wettmachen, sie können sie unterstützen und müssen sie ggf., wie C.S. Lewis das mustergültig mit seinem „Laiengeblök“ getan hat, auch auf ihre Aufgaben hinweisen. Darüber, dass die konservativen Hirten vieles gut machen, sind sich alle hier einig. Das können wir, meine ich, künftig voraussetzen. Das riesengroße Defizit hat Ron auf den Punkt gebracht: „Wir brauchen Hirten, die den Konflikten nicht aus dem Weg gehen.“ Die konservativen Hirten haben sich in diesem Punkt meines Wissens keinen Millimeter bewegt. Das hat einerseits zur Desorientierung und Abwanderung vieler… Weiterlesen »

Lee
7 Jahre zuvor

Ich kann mich nicht diesen vielen Klageliedern so richtig anschließen. Die Verkündigung in meiner Gemeinde (Arche Hamburg) steht auf einen festen biblischen Grund, dafür bin ich auch sehr dankbar!!! Ich möchte zu bedenken geben, dass es in vielen Gegenden, besonders in den neuen Bundesländern, oft gar keine Gemeinden gibt. Wie sollen die Geschwister dort handeln wenn die Verkündigung falsch ist. Ich vermute das Modell „Volkskirchen“ ist ein aus Auslaufmodell und das sehe ich nicht als eine Tragödie an. Der HERR ist der Baumeister seiner Gemeinde, dann wird es halt andere Modelle seiner Gemeinde geben!

PeterG
7 Jahre zuvor

@Lee

Ich vermute das Modell „Volkskirchen“ ist ein aus Auslaufmodell und das sehe ich nicht als eine Tragödie an.

Das sagt jemand, der in eine Freikirche geht, die sich von einem Bund getrennt hat …
Aber du übersiehst etwas: Das ist kein Phänomen der Volkskirchen, die Freikirchen – v. a. die in Bünden verfassten – haben die gleichen Probleme. Daher gibt es ja Evangelium21!

Theophil Isegrim
7 Jahre zuvor

Gefällt mir, was Roderich da geschrieben hat. Ich schaue gerne in die Kirchengeschichte und ich schaue gerne in die Offenbarung. Da gibt es viel Niedergang, aber auch immer wieder Neuanfang. Die Türkei war mal eine Geburtstätte des Christentums. Davon ist heute nichts mehr zu merken. Seit langer Zeit ist das Christentum dort passe. Dafür siedelte es sich in Europa an. Vielleicht nimmt Europa so eine ähnlichen Verlauf, wie die Türkei? Das Christentum verschwindet. Dafür wird in ein paar Jahren China der Hort des Christentums. Was wissen wir schon, wie es wird? Vielleicht gibt es noch einmal eine Erweckung? Wer kämpfen will, der sollte eine Berufung von Gott erhalten, sonst wird nicht viel dabei heraus kommen. Die evangelische Landeskirche (bis auf manche landeskirchlichen Gemeinschaften und ähnliche Bewegungen) wird nur noch künstlich durch die Kirchensteuer am Leben erhalten. Die ist eigentlich schon tot. Lustig, wenn sie dann noch ihre politischen Botschaften verkünden und meinen, das hätte für Gesellschaft und Politik Relevanz. Sie… Weiterlesen »

Carla
7 Jahre zuvor

Hi!

Ich habe mir gerade alles hier durchgelesen und finde gut, wenn man mehr betet. Dein Wille geschehe! Es muss erfüllt werden, was geschrieben steht. Und geschrieben steht, dass alles den Bach heruntergeht. Betet! Und lasst das Reden, das Schreiben, das Diskutieren.

schandor
7 Jahre zuvor

@Gast2

Nö. Zum Scherzen ist mir nicht zumut.

lg

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Carla Hi! Genial! Simplify your life! Du hast vermutlich eine „meisterhaft gekürzte“ Version der Bibel in „leichter Sprache“. In der spannenden kompletten Ausgabe steht eine ganze Menge über das, was Gott will; was wir tun sollen (außer das Vater unser zu beten), bis „alles den Bach herunter geht“. Vielleicht sollen wir noch ein paar Leute warnen. Dazu gehört, vor den Leuten zu warnen, die ein „anderes Evangelium“ verkünden. Über das Wie machen wir uns hier gerade Gedanken. Wenn Du die komplette Ausgabe der Bibel ganz liest, bist Du am Ende vielleicht gar nicht so sicher, ob Gott will, dass „alles den Bach herunter geht“. Die Prognosen sind klar. Gott wird es geschehen lassen. Und er wird selbst eingreifen. Aber ob das seinem eigentlichen Willen entspricht? Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Und dass wir dafür nicht nur beten, sondern die Zeit und unsere Talente in seinem Sinn nutzen und uns dabei u.… Weiterlesen »

Schandor
7 Jahre zuvor

@Carla

Und wenn’s erlaubt ist: Es geht alles den Bach hinunter, nicht herunter. Oder stehst Du schon dort unten? 😉

7 Jahre zuvor

[…] © Ron Kubsch – TheoBlog 14.01.2017 […]

Lee
7 Jahre zuvor

@PeterG: Die Evangelium21 Konferenz ist ja im April in der Arche, Du bist dazu herzlich eingeladen. „Ecclesia semper reformanda“ gilt natürlich für alle Gemeinden und Kirchen. Meine Heimatgemeinde liegt in Brandenburg(früher Bezirk Potsdam) direkt am der Grenze zu Mecklenburg dort gibt es sehr wenig Christen auch die Evangelische Landeskirche ist dort nur rudimentär vertreten. Kann es sein das es für dieses Gebiete ganz neue Gemeindeformen geben wird?
Gruß Lee

Heike
7 Jahre zuvor

Den Einstieg mit Kant und Aufklärung finde ich platt. Kant mag Religionskritiker sein, aber er ist kein Glaubenskritiker – aber für letzteres wird er oft fälschlich verwendet, wenn der mündige Verstand aufklärerisch aus dem Glauben an einen Gott herausführen soll.

Roderich
7 Jahre zuvor

Heike,
Kant war – im Resultat – einer der wirksamsten Kritiker der traditionellen Metaphysik und des christlichen Glaubens jemals.
Kennst Du die „Religionsschrift“ von Kant? (Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft). Da geht er mit der historischen Religion, mit Gottesdienst, der Notwendigkeit von Gebet etc. ganz schön ins Gericht. Was nutzt denn eine (nicht lebbare) reine Vernunftreligion, bei der die Religion nur Anhang der Moral ist?
Jesus ist nicht wirklich „für uns“ gestorben etc.
Kants KrV erbrachte, dass Gott nur ein Gedankending ist.
Kant stellte die Vernunft über die Offenbarung. Gleichzeitig vertrat er manche sehr unvernünftige Grundannahmen in seinem transzendentalen Idealismus. Insofern ist er selber kein besonders gutes Beispiel eines „vernünftigen“ Denkers.
Natürlich hat er auch den „moralischen Gottesbeweis“ formuliert, und fand den physikotheologischen sehr gut, lobte stellenweise auch den kosmologischen sehr.
Aber im Resultat war sein Wirken ja sehr destruktiv.

Heike
7 Jahre zuvor

@Roderich „Kant war – im Resultat – einer der wirksamsten Kritiker der traditionellen Metaphysik und des christlichen Glaubens jemals.“ Kritiker des christlichen Glaubens? Das ist Quatsch. Da empfehle ich doch dringend eine Re-Lektüre Kants hinsichtlich der Frage, wogegen Kant – und auch andere sog. Religionskritiker – sich wirklich richteten. „Im Gleichnis Christi ist die enge Pforte und der schmale Weg, der zum Leben führt, der des guten Lebenswandels; die weite Pforte und der breite Weg, den viele wandeln, ist die Kirche.“ Versuche Kant einmal so zu lesen, dass er das kritisiert, was Du und ich heute auch kritisieren: Was die Mächtigen in der Kirche aus dem christliche Glauben machen. (Und auch wie Atheisten den Glauben angreifen, weil sie sich mit der wissenschaftlichen Vernunft für so überlegen halten. Da kommt dann Kants Programm: „Ich mußte also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen“. Man kann das auch Dekonstruktion des Wissens nennen.) Und es lohnt sich wirklich der Frage nachzugehen,… Weiterlesen »

Heike
7 Jahre zuvor

Wo uns diese Theologiegeschichten hingebracht haben, das erleben wir heute eindrücklich. Man sollte genau hinschauen, wofür die Autoren systematisch stehen. Oder betrachtest Du eine Theologiegeschichte als in Stein gemeißelt wie die Heilige Schrift? Kant als Gallionsfigur der Glaubenskritiker hinzustellen vertieft die Gräben. Kant aber zu gebrauchen, ihn selbst zu vereinnahmen, um den Glaubenskritikern ihre Widersprüche vorzuhalten, ist der klügere und bessere Weg – und wird Kant auch eher gerecht. „Sie tun wohl, dass Sie ihre einzige Beruhigung im Evangelium suchen; denn es ist die unversiegbare Quelle aller Wahrheiten, die, wenn die Vernunft ihr ganzes Feld ausgemessen hat, nirgend anders zu finden sind.“ sind Aussagen, die man diskutieren muss, wenn man Kant diskutiert. Noch einmal ein Zitat in Abwandlung: Ich musste also das [einseitige] Wissen [um Kant] aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen.

Beste Grüße.

Roderich
7 Jahre zuvor

Heike, wie stehst Du zu Kants Transzendentalem Idealismus? Ist der mit dem Christentum vereinbar? (Gott ist „nicht erfahrbar“, ein „Noumenon“, von dem wir weder direkt noch indirekt irgend etwas wissen können?)

Und ist der TI überhaupt eine rationale Position? („Über Dinge an sich wissen wir gar nichts“ – das schließt uns ja auch komplett von der Außenwelt ab).
Und woher will Kant etwas über die Kategorien wissen, wenn sie doch reine Verstandesbegriffe und nicht erfahrbar sind? Etc.

Roderich
7 Jahre zuvor

@Heike, es sei auch kurz erwähnt, dass Ron den Kant ja zunächst mal nur zu seiner Definition der Aufklärung zitiert hat. Die stammt ja von ihm.
(Ich nehme an, dass Schleiermacher als Begründer der liberalen Theologie sehr stark von Kant geprägt wurde, ist Dir klar).

Auf welche Autoren beziehst Du Dich, wenn Du eine Vereinbarkeit von (christlichem) Glauben und Kant konstatierst?
Wenn Kant sagt, er will dem Glauben Platz machen, ist das übrigens kaum das Evangelium, sondern eine Art „Vernunftglaube“.

Roderich
7 Jahre zuvor

@Heike,
aber wenn Du genaueres dazu hast – gerne.

Heike
7 Jahre zuvor

@Roderich Oh Mann, Roderich! Willst Du mich missverstehen? Ich will doch keine kantische Kirche, sondern auch (!) eine kantische Kirche. Über Kants Transzendentalen Idealismus kann man sicher trefflich streiten, es gibt aber einen anderen Spin, wenn man z.B. o.g. Zitat von der „Beruhigung im Evangelium“ mit dem zusammen denken wollte, wie man meint, Kants Transzendentalen Idealismus verstehen zu müssen. Also, mir geht es darum, ob ich mir bei bei Kant etwas herauspicke, um ihn dann komplett (!) zu verwerfen oder ob ich alles prüfe und das Gute behalte. Wir lehnen einen Barth doch auch nicht komplett ab, weil er mit zwei Frauen zusammenlebte, oder einen Tillich, weil er sich abscheuliche SM-Pornos reinzog, oder einen Hirsch, weil er mit dem Nationalsozialismus sympathisierte … Und bei Kant finde ich die Situation ganz besonders, weil es sich eben eingeschliffen hat, in ihm einen Glaubenskritiker zu sehen. Da verblüffen Glaubensbekenntnisse eines Kant schon ein wenig und setzen (Denk-)Prozesse in Gang, vermeintliche Widersprüche aufzulösen. Verstehst… Weiterlesen »

Roderich
7 Jahre zuvor

@Heike, habe Deine Antwort übersehen. Ja klar – nicht ablehnen wegen einzelner Aussagen, die man herauspickt; wohl aber, wenn das Gesamtsystem mit dem Christentum schwer vereinbar ist. Sein Werk „Religion innerhalb der Grenzen der reinen Vernunft“ ist schon sehr kritisch am traditionellen Christentum; auch die Grundannahmen in der Ästhetik und der Analytik der KrV sind dergestalt, dass ein klassisches Christentum gar nicht mehr möglich ist, wenn man ihn darin ernstnimmt. (Der Mensch als Schöpfer der Naturgesetze; der Mensch als Urheber der Erscheinungen; der Mensch als Urheber der Moral; keine Wunder; wir wissen gar nichts von „Dingen an sich“ und Noumena etc.) Kants moralischen Gottesbeweis in Ehren, aber der führt auch nicht zu einem „real existierenden“ Gott, sondern zu einem „Gedankending“; wir „müssen“ denken dass Gott existiert (denknotwendig), aber wir „dürfen nicht“ denken, dass er real ist, denn über das Ding an sich können wir nichts wissen, Existenz ist auch eine Kategorie und damit nicht auf Noumena anwendbar, etc. ==> selbstwidersprüchlich.… Weiterlesen »

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