Was fehlt in den spätmodernen Gottesdiensten?

Die Gottesdienste sind heute stark von der Pop-Kultur beeinflusst. Einerseits fällt es vor allem jungen Leuten dadurch leichter, sich „zurechtzufinden“, andererseits fehlt oft auch etwas, was für Gottesdienste wichtig ist. Tim Challis hat einige moderne Gottesdienste besucht und erklärt, was für Elemente dort gefehlt haben.

Ich habe einmal die megamäßigste Megachurch Amerikas besucht. Eine Gemeinde, dessen Pastor sehr bekannt ist, eine Gemeinde, die für ihre Innovation bekannt ist, eine Gemeinde, die als Vorbild für den modernen Evangelikalismus hingestellt wird. Ich bin so unvoreingenommen, wie ich nur konnte, hineingegangen. Und verstört herausgekommen. Mich hat nicht das verstört, was im Gottesdienst gesagt oder getan wurde, sondern das, was nicht gesagt und getan wurde. Seitdem hatte ich die Gelegenheit, auch noch viele andere Gemeinden zu besuchen, und meistens erging es mir dort ähnlich: Es fehlten viele der Elemente, die einmal Kennzeichen des christlichen Gottesdienstes waren. Im Folgenden nenne ich einige der fehlenden Elemente der modernen Gottesdienste.

Gebet: Jene Gemeinde, die ich vor Jahren besuchte, war die erste, in der so gut wie gar nicht gebetet wurde. Das einzige Gebet im ganzen Gottesdienst war ein Gebet, das als Reaktion auf die Predigt gesprochen wurde. „Betet mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen diese Worte mit mir …“. Es gab keine Schuldbekenntnisse, keine Fürbitten, keine Danksagungen. Es gab kein Gebet des Pastors, mit dem er die Anliegen der Gemeinde vor den Herrn brachte. Diese Beobachtung habe ich in modernen Gottesdiensten immer wieder gemacht: Es wird selten und beiläufig statt oft und auffällig gebetet. Durch Abwesenheit glänzen vor allem die Gebete, die länger als 30 Sekunden oder eine Minute dauern.

Mehr: www.evangelium21.net.

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1 Kommentar
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Retter Roms
7 Jahre zuvor

Aha, bei Joel Osteen.
Ja, der versteht es, Gottesdienste zu feiern! Da sitzt man mitten in der ecclesia triumphans 🙂
Obwohl: Gottesdienste ist vielleicht nicht ganz der rechte Begriff. Joeldienste müsste es heißen, aber der wird großartig gefeiert!
Na, bei den Gebeten soll man nicht so streng sein, Herr Challis, denn wenn jeder der 43000 Leute da fünf Minuten betet, kommen die Leute nicht mehr zum Mittagessen nach Hause. 😉

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