Was tut die „Pille danach“?

In den letzten Monaten wurde ich von Christen mehrmals „zurechtgewiesen“, da ich im Gespräch auf eine mögliche abtreibende Wirkung von Ulipristal hingewiesen habe. Dass die „Pille danach“ kein Verhütungsmittel ist,  sondern im Verdacht steht, einen Abtreibungsmodus auszulösen, ist nun Gegenstand eines FAZ-Artikels:

Allerdings gibt es Befunde, die zusätzliche Brisanz in die Debatte bringen. Die Gruppe um Bruno Mozzanega von der Universität in Padua meldet erhebliche Zweifel an, dass Ulipristal tatsächlich ein Mittel zur Notfallverhütung ist. Sie behauptet vielmehr, dass es eher in die Kategorie „Abtreibungspille gehört („Reproductive Sciences“). Der Unterschied ist keineswegs trivial. In dem einen Fall verhindert das Mittel, dass ein Embryo entsteht, im anderen Fall, dass der bereits vorhandene Embryo weiterleben kann.

Eine „Pille danach“ wirkt so, dass sie den Eisprung verhindert oder hinauszögert. Das monatlich in den Eierstöcken heranreifende Ei soll nicht weiter reifen, und der Follikel, der das Ei enthält, soll nicht platzen. Sonst könnte das reife, gesprungene Ei in die Eileiter gelangen und dort von einer Samenzelle befruchtet werden. Die „Pille danach“ kann nie sicher sein. Denn hatte eine Frau zum Zeitpunkt des Verkehrs gerade einen Eisprung, nützt die Notfallverhütung nichts. Kurz vor dem Eisprung mitunter auch nicht, denn es ist bekannt, dass zum Beispiel der Orgasmus der Frau einen Eisprung vor der Zeit auslösen kann. Die Angaben zur Sicherheit der Notfallverhütung sind deshalb vage: Es heißt, dass Ulipristal etwa 80 Prozent jener Schwangerschaften, zu denen es nach ungeschütztem Verkehr hätte kommen können, verhindert.

Allerdings wirkt Ulipristal über einen weiteren Mechanismus wie eine Abtreibungspille.

Mehr: www.faz.net.

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18 Kommentare
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schandor
10 Jahre zuvor

Es ist aber noch schlimmer: Ich glaube, die Diskussion trifft den Punkt nicht. Warum? Die Pille war früher ein Ovulationshemmer, also keine Abtreibungspille. Heutige Pillen sind vielfach etwas anderes: Sie VERHINDERN das EINNISTEN! Kann sich die befruchtete Eizelle nicht einnisten, stirbt sie also im befruchteten Zustand (!) ab. Und das wird als PILLE, nicht als „Pille danach“ verschrieben!!!

Eine Pille also, die nicht den Namen „Abtreibungspille“ verdient, muss also ein Ovulationshemmer sein, und genau da sind wir nicht mehr. Denn viele Pillen hemmen nicht den Eisprung, sondern verhindern das Einnisten. Und somit ist sie eine „Abtreibungspille“, egal, ob man sie als „Pille“ oder als „Pille danach“ bezeichnet.

Und: die Pille affiziert mehr als 100 hormonelle Zustände im weiblichen Körper – das ist ein ganz invasiver Eingriff!

Alternativen? Ja – die „Symptothermale Methode“. Sie ist sogar – richtig angewandt – sicherer als die Pille. Denn die Pille kann versagen (z. B. bei starkem Durchfall).

Ben
10 Jahre zuvor

Alles richtig, Schandor, nur leider ist das richtige Anwenden nicht so leicht, wie es sich zuerst anhört. Voraussetzung ist schonmal, dass die Frau mind. 5 Stunden am Stück geschlafen hat – bei bereits vorhandenen Kindern ist das (zumindest bei uns) eine Seltenheit (also, bei meiner Frau; ich schlafe 8 Stunden am Stück durch!). Es ist sicherlich etwas für Frauen, die entweder mit dem Kinderwunsch abgeschlossen haben, deren jüngstes Kind mind. 10 Jahre alt ist, etc. Aber nichts für „jederfrau“.
Schließlich ist die Sicherheit der Symptothermale Methode von einigen sehr entscheidenden Punkten abhängig, die nicht von jedem gleichermaßen eingehalten werden können (z.B. Schichtarbeiterinnen, stillende Mütter), da die Messungen der Aufwachtemperatur in einem Zeitfenster von +/- 2 Stunden geschehen müssen.
Ich denke mir, wenn’s kommen soll, dann kommt’s!
„Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war“ (Ps 139,16).

Wale
9 Jahre zuvor

Es ist gut, dass ein Kind, dessen Entstehung nur passieren konnte, weil das angewandte Verhütungsmittel versagte, abgetrieben werden kann. Nur wenn man beim Sex sicher ist, keine ungewollt gezeugten Kinder in die Welt setzen zu müssen, kann man ihn in vollen Zügen genießen. Die heutzutage angewandten Abtreibungsmethoden töten den Embryo sicher, schnell und schmerzlos.

Wale
9 Jahre zuvor

Verhütungsmittel können gegen die Spermien nie aggressiv genug sein, schafft es trotzdem eine, die Eizelle meiner Freundin zu befruchten, so hat sie das vergebens getan, wir beide wollen z. Zeit keine Kinder, deshalb folgt die Abtreibung. Besonders die Absaugmethode bereitet dem Embryo einen schnellen und daher schmerzlosen Tod. Nur Sex zur Fortpflanzung zu haben ist für uns beide nicht vorstellbar, wir wollen unser Sexualleben jederzeit unbeschwert genießen!

Alexander
9 Jahre zuvor

Sowas nennt man wohl kaltblütigen Mord.

Schandor
9 Jahre zuvor

@Wale Ein kurzer Ausschnitt aus dem Gedicht (einer 16jährigen glaub ich). Zeig es mal Deiner Freundin. Entsetzliche Angst war alles, was ich fühlte. Ich schrie und schrie bis ich nicht mehr konnte. Dann riss das Monster mir den Arm aus. Es tat so weh, ein unbeschreiblicher Schmerz. Und es hörte gar nicht auf. Oh wie ich bettelte, es möge aufhören! Voller Entsetzen schrie ich, als das unerbittliche Monster mir ein Bein ausriss. Trotz unsäglicher Schmerzen wusste ich, dass ich im Sterben lag. Ich wusste, dass ich nie Dein Gesicht sehen oder von Dir hören würde, wie sehr Du mich liebst. Ich wollte alle Deine Tränen versiegen lassen und hatte so viele Pläne, Dich glücklich zu machen- nun konnte ich das nicht mehr, meine Träume wurden zerschlagen. Obwohl ich schreckliche Schmerzen und Angst hatte, spürte ich vor allem mein Herz brechen. Mehr als alles andere wollte ich Deine Tochter sein. Doch nun war es vergebens, denn ich starb einen qualvollen Tod.… Weiterlesen »

Wale
9 Jahre zuvor

@Alexander. Eizelle, Spermien und Embryonen bis zur 12 Schwangerschaftswoche haben Eines gemeinsam: Sie genießen keinerlei gesetzlichen Schutz. Von Mord zu reden ist also unbegründet.

@Schandor. Die Schilderung des Verlaufes einer Abtreibung aus der Sicht des betroffenen Embryos hört sich echt dramatisch an.
Was mir nicht gefällt: Die Prozedur wird fälschlicherweise im Zeitlupentempo dargestellt. In Tat und Wahrheit passiert das Ganze in wenigen Sekunden. Der Embryo kommt gar nicht dazu, sein jähes Ende dermaßen im Detail zu spüren. Mag sein, dass er etwas davon mitbekommt, wenn die Ärztin/der Arzt den Muttermund der Schwangeren mit sogenannten Hegarstiften schrittweise erweitert, um nachher das Absaugrohr einführen zu können. Aber das dauert nicht lange und dann geht es wie gesagt sehr schnell, bis er durch den starken Sog getötet und abgesogen wird.

Jörg
9 Jahre zuvor

Homosexuelle im Iran, Kollaborateure in Gaza, Kleinbauern im maoistischen China und diverse Personengruppen im 3. Reichen haben Eines gemeinsam: sie genießen/genossen keinerlei gesetzlichen Schutz. Von Mord zu reden ist also … ? Vor allem, je kürzer die Überführung des einen in den anderen Zustand dauert. Abgesehen davon ist deine Kenntnis der Gesetzeslage getrübt: Embryonen genießen gesetzlichen Schutz (Stichwort Embyronenschutzgesetz). Vor allem aber ist Abtreibung nach wie vor gesetzeswidrig, auch wenn sie straffrei ist – ein juristisches frankenstein’sches Monster, um das Grundgesetz mit seinem intendierten unbedingten Lebensschutz (Erfahrungen des 3. Reiches) zugunsten des allgemeinen Spaßes aushebeln zu können, ohne es ändern zu müssen. Ach so, geht ja bei den Grundrechten eh nicht, Ewigkeitsgarantie. Aber es kommt halt auf die „richtige“ Hermeneutik an (kommt einem aus anderen Kontexten nur zu bekannt vor). Mit dieser Hermeneutik gibt es keine prinzipielle Grenze mehr, welches menschliche Leben nicht dem allgemeinen oder individuellen Spaß (oder anderer „Werte“) geopfert werden könnte und damit (nach kurzer Zeit) müsste.… Weiterlesen »

Alexander
9 Jahre zuvor

@Wale, Du benutzt mehrfach das Wort „töten“ und benennst den Vorgang damit sehr richtig. Du tötest bzw. lässt töten. Und zwar wen? Einen Menschen. Ob der schnell oder langsam getötet wird, ob er viel oder wenig Schmerz verspürt, ist dabei völlig unerheblich.
Ich erinnere mich an die Erzählung von einem Mädchen, das ziemlich regelmäßig hat abtreiben lassen. Irgendwann sah sie dann doch auch mal auf das Ultraschallbild und schrie entsetzt auf: „Das bewegt sich ja!“ Exakt. Es ist ein ganz normaler Mensch, zwar noch recht klein, aber nichtsdestotrotz ein Mensch. Wenn Deine Freundin schon eine Abtreibung hinter sich hat (und es klingt danach), dann hast Du einen Menschen töten lassen. Man könnte das Auftragsmord nennen. Wach auf, mein Freund, wach auf!

Wale
9 Jahre zuvor

@Joerg. Wenn ich Deinen Beitrag lese, könnte man meinen, dass nur ich Spass am Sex habe und meine Freundin womöglich sogar vergewaltige. Offenbar kennst Du die Frauen schlecht, die haben zum Glueck an einem erfüllten Sexualleben genau so viel Spass! Meine liebe Freundin ist das beste Beispiel dafür.

@Alexander. Nein, der Anschein trügt, meine Freundin hat bisher keine Abtreibung vornehmen müssen, nur ein paar Mal hat sie die Pille danach eingesetzt und das mit vollem Erfolg!
Sollte aber irgendwann eine ungewollte Schwangerschaft eintreten, wissen wir beide nach wie vor, was wir wollen, nämlich das ungewollt gezeugte Kind abtreiben lassen. Dass wir beide wissen, was dabei passiert, dürfte Dir klar sein, ich nahm ja bei meinen obigen Kommentaren bewusst kein Blatt vor den Mund. Ungewollte Kinder in die Welt setzen zu müssen, empfinden wir eine Zumutung!

Alexander
9 Jahre zuvor

@Wale: Wärest Du in der Lage nach einer Abtreibung zu sagen: „Ich habe veranlasst, dass ein Mensch getötet wird.“

Wale
9 Jahre zuvor

@Alexander. Ja, natürlich, es handelt sich dabei um ein ungeborenes Kind im Embryonal Stadium, bereits dessen Entstehung wir mit effizienten Mitteln verhindern wollten, dabei aber gescheitert sind. (Verhütungspanne) Wir haben das gute Recht, unser Sexualleben in vollen Zügen zu geniessen, ohne dabei ungewollt gezeugte Kinder in die Welt setzen zu müssen! Alles klar?

Schandor
9 Jahre zuvor

@Wale

Eine kleine Frage noch: Du sagst, es handele sich um ein „ungeborenes Kind“. Weiters sagst Du, Du wollest es nicht „ungewollt … in die Welt setzen“.

Inwiefern ist ein ungeborenes Kind im Mutterleib nicht schon „in der Welt“? Es ist doch „in der Welt“? Es ist doch nur noch nicht sozusagen „auf der Welt“ (iSv geboren).

Das „In-sein“ des Kindes ist doch schon beim Verschmelzen der Zellen gegeben – oder sehe ich das ontolgisch falsch?

Alexander
9 Jahre zuvor

@Wale: Ich habe deshalb noch einmal nachgefragt, weil man Frühabtreibung ja meistens damit rechtfertigt, der Embryo sei noch kein vollwertiger Mensch, was dann in der Regel die Frage nach sich zieht, ab wann der Mensch ein Mensch ist, was die Menschenwürde begründet usw. Ich habe bislang ehrlich gesagt noch nicht erlebt, dass jemand sagt: „Ja, das ist ein Mensch, und wenn ein Embryo abgetrieben wird, wird ein Mensch getötet.“ Und das offenbar ohne irgendwelche Gewissensbisse. Das ist schon einigermaßen erschreckend. Ich kann nur für Dich hoffen, dass Du nie in die Situation kommen wirst, durch eine Abtreibung einen Menschen umbringen zu lassen. Das deutsche Recht (das, wie Jürgen Dir oben klarzumachen versuchte, Abtreibung durchaus grundsätzlich als Straftat ansieht und nur unter bestimmten Bedingungen von einer Strafverfolgung absieht) ist nicht die letzte Instanz, vor der Du Dich verantworten müsstest. Du müsstest Dich damit irgendwann auch einmal vor Gott, dem ewigen Richter, verantworten. Gott möge Dir den Schleier von Deinen Augen nehmen,… Weiterlesen »

Jörg
9 Jahre zuvor

@wale Scheinbar hast du Probleme, Texte zu verstehen – zumindest kann man deine Behauptungen nicht aus meinem Text ableiten. Und was mein Text sagt, darauf gehst du nicht ein – könnte ja die argumentativen Feigenblätter um den Kern (deinen Spaß) zerstören. Über die Qualität deines/eures Sexuallebens habe ich mich nicht geäußert. Was ich – um den Gedankengang deiner Behauptungen aufzugreifen – aber sag(t)e, ist, dass du alle Verantwortung, die mit eurem Spaß aktuell und potentiell verbunden ist, deiner Freundin auflädst und dann große technokratische Reden schwingst. Ohne Verantwortung zu übernehmen lässt sich trefflich über Spaß und den weniger verantwortungsbefreiten Partner (sowie das Objekt) fabulieren! Und ohne in der Klinik auf dem Stuhl gesessen zu haben, zu sitzen oder potentiell sitzen zu müssen und den Eingriff am eigenen Körper und eigener Seele ertragen zu müssen, kann man sich allein und als Paar vieles überlegen – präventiv eine Pille danach einzuwerfen ist psychisch wie physisch etwas völlig anderes als ein Abtreibungseingriff, mit… Weiterlesen »

Jutta
9 Jahre zuvor

Nach meiner Bekehrung ( die spät kam, im Alter von 46 ) musste ich mich mit der Abtreibung, mit dem Mord, den ich begangen hatte, auseinandersetzen. Ich nenne es bewusst Mord, denn das war es. Im Alter von 24 habe ich abgetrieben, in der 11. Woche, weil ich dachte, aus Karrieregründen, aus finanziellen Gründen – damals gab es noch nicht diese Rundumversorgung – der Mann hätte mich nie geheiratet, bzw sich zu mir und dem Kind bekannt, zumal wir nur eine Affaire hatten, und er eine feste Freundin… tja, und aufgeklärt feministisch wie ich damals war… eine Frau, die meinte ihr Sexleben ungehemmt ausleben zu dürfen .. und ja, wir hatten verhütet … Ich kann nur jede Frau und jeden Mann davor warnen, das zu tun. Die Schäden – auch wenn man ein scheinbar normales Leben – und ich war weder verhaltensauffällig danach noch bin ich absolut abgestürzt – sind eklatant. Darüber gibt es mittlerweile viel Infomaterial, auch von säkularer… Weiterlesen »

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