Wenn ein Kind zum Risikofaktor wird

Karriere trotz Kind? Bei vielen Arbeitgebern verschwinden Mütter automatisch vom Personalschirm. Soweit die Fakten. Es gefällt mir trotzdem nicht, wenn Eltern ihre Kinder als Karrierekiller einstufen. Anstatt ständig darüber nachzudenken, wie frau gleichzeitig Kinder haben und eine große Karriere machen kann, gehören die Bedürfnisse der Kinder ins Zentrum der Diskussion. Die Bindungstheorien und der gesunde Menschenverstand zeigen, dass Kindern nichts mehr hilft als fürsorgliche und verlässliche Eltern, die ihren Kids zeigen, dass sie nicht Last, sondern eine unschätzbare Bereicherung sind. Der eigentliche gesellschaftliche Skandal ist, dass sich heute eine Mutter, die sich als Hausfrau (oft mit wenig Geld) liebevoll um ihre Kinder kümmert und damit einen wertvollen volkswirtschaftlichen Nutzen erwirtschaftet, als Versagerin fühlen muss. Eine Gesellschaft, in der Eltern ihre Kinder als Risikofaktoren für die eigene Karriere einstufen, steckt mächtig gewaltig in der Krise.

Hier der Artikel »Warum Kinder oft Karrierekiller sind«: www.rp-online.de.

Ganz andere Töne schlägt Gerhard Amendt an. Er wirft den Männern vor, sich nur halbherzig gegen die Auswüchse des Feminismus gewehrt zu haben. Im Interview auf WELT ONLINE spricht der Soziologe über die Missverständnisse zwischen den Geschlechtern und plädiert für ein komplementäres Rollenverständnis:

Da hat leider der Feminismus ganze Arbeit geleistet, weil er alles als eine Frage von Schuld und Friedfertigkeit, von Überlegenheit und Unterlegenheit darstellt, aber nie als komplementäre Verhältnisse. Der Geschlechterdiskurs muss auch aus der Fixierung heraus, dass alle alles können müssen. Gleichheit herrscht, wenn man akzeptieren kann, dass Männer und Frauen unterschiedliche Fähigkeiten haben, und immer eine Differenz bleibt, die etwas mit dem Wesen der Männlichkeit und der Weiblichkeit zu tun hat.

Hier das vollständige Interview: www.welt.de.

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