Wie die Bibel wieder zur Heiligen Schrift werden kann

NewImageDer emeritierte Neutestamentler Ulrich Wilckens hat Ende 2012 einen Zwischenbilanz seiner Kritik der Bibelkritik vorgelegt.

  • Ulrich Wilckens: Kritik der Bibelkritik: Wie die Bibel wieder zur Heiligen Schrift werden, Neukirchener Verlag, 2012, 172 S.

 

Der Verlag schreibt über das Buch:

Wenn aus dem biblischen Gott eine Idee wird, eine Vorstellung, und aus der Heiligen Schrift ein bloßes Buch – was geschieht dann? Dann ist die Folge, dass im Umgang mit der Bibel in Predigt, Konfirmanden- und Schulunterricht ein hohes Maß an Willkür vorherrscht.

Liegt das an der historisch-kritischen Exegese? Ja und nein. Ja – denn die biblischen Texte werden uns durch diese Art der Auslegung fremd und verlieren ihre Lebendigkeit, sodass es eines wachsenden Spielraums eigener Phantasie bedarf, um die Kluft zwischen ihrem damaligen Sinn und einem für uns heute annehmbaren Sinn zu überbrücken. Nein – denn der christliche Glaube hat seine Grundlage in der Geschichte Gottes mit uns Menschen. Und weil diese Geschichte im Alten und Neuen Testament bezeugt wird, muss sie in der Auslegung der Bibel auch historisch ernst genommen werden. Ulrich Wilckens stellt sich daher der Aufgabe, die Rede von Gott von der Ebene religiöser Subjektivität auf die Ebene der objektiven Wirklichkeit Gottes des biblischen Zeugnisses zu transportieren. Dazu hilft vor allem das Ernstnehmen der alttestamentlichen Gotteserfahrung in der Geschichte seines Handelns mit Israel. Unter diesem Aspekt gewinnt sodann das neutestamentlich bezeugte Heilsgeschehen in Jesus Christus einen überzeugenden Sinn. Dieser ist, historisch ausgelegt, der gemeinsame Horizont aller zentralen Glaubensaussagen in den verschiedenen Schriften des Neuen Testaments, ihrer Verfasser und der Sprache des Gottesdienstes der urchristlichen Gemeinden.

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2 Kommentare
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Roderich
11 Jahre zuvor

@Hartmut,

Wer die Leitung des heiligen Geistes u.a. in der Sache der Bibelauslegung ablehnt, hat nur zwei Möglichkeiten: die Bibel Bibel sein lassen – sprich: nur den Bibeltext gelten zu lassen – oder eben in Willkür zu verfallen.

Ja ist denn alle Gefahr von „Willkür“ komplett gebannt, wenn man ein grundsätzliches „Ja“ zum Heiligen Geist hat?
Es gibt doch viele wiedergeborene Christen, und wir sollten alle um „mehr vom Heiligen Geist“ beten, trotzdem haben manche Menschen noch verschiedene Auffassungen der Bibel.
Oder würdest Du für Dich in Anspruch nehmen, dass Du Dich nicht irren kannst in Auslegungen?
Jedenfalls führt um sorgfältige Exegese, die auch den historischen Sinn in Betracht zieht, doch kein Weg vorbei, oder?
(„Historisch-kritisch“ hat ja den Beigeschmack, dass das Wort Gottes selber in Frage gestellt wird. Man kann aber auch als bibeltreuer Christ fragen, was der historische Kontext war.)

Lutz
11 Jahre zuvor

@Hartmut Es war nicht zu überlesen, was du über den Christus denkst. Es gibt ein „ökumenisches Evangelium“ und zwar in der Form, dass es nur eines ist für alle „Nachfolger“ des einen Christus. Dieses Evangelium trifft natürlich eine einheitliche Aussage, weil es nur einen Christus gibt, der Retter und Heiland und „Sohn Gottes“ … ist. Ob man da jetzt im Liederstil, in der Kleiderordnung … übereinstimmt, spielt da keine Rolle. Das Ganze entscheidet sich am Wort Gottes, nicht an traditionellen Interpretationen, die wir so mitunter aufsaugen … So wie ich es verstanden habe, hat der „Christus“ nach deiner Denkweise dieselbe sündige Natur wie wir, hat aber „nur“ nicht gesündigt …. Würde das stimmen, dann würde für den „Christus“ auch das gelten: „von Natur Kinder des (göttlichen) Zornes“ (Eph. 2, 3). Der Mensch nach dem Sündenfall wird nicht Sünder, sondern sündigt, weil die Natur es anders nicht hergibt. Ein „Kind des Zorns“ ist man dann folglich auch nicht, weil man sündigt,… Weiterlesen »

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