Alle ins Töpfchen

Die Deutschen haben offenbar ein Problem mit Eliten. Anders ist nicht zu erklären, dass die Berliner Soziologin Jutta Allmendinger mit ihren fahrlässigen Plänen zur Schulreform so viel Aufmerksamkeit erhält (siehe dazu auch hier).

Birgit Kelle kommentiert treffend:

Hausaufgaben abschaffen, damit keine soziale Ungerechtigkeit entsteht, ist, als wolle man bei den Olympischen Spielen jetzt beim Sprint nicht nur dafür sorgen, dass alle zur gleichen Zeit loslaufen, sondern auch dafür, dass alle gleichzeitig ankommen. Wo es nur Sieger gibt, gibt es keine Verlierer mehr. Sozialromantik auf Kosten von Leistung.

Jutta Allmendinger, meine Lieblings-Soziologin aus Berlin, hat wieder zugeschlagen. Diesmal mit dem schulpolitischen Vorschlag, nicht nur Hausaufgaben abzuschaffen, sondern auch flächendeckend alle Kinder in Ganztagsschulen und Ganztagskitas zu stecken. Dies soll soziale Ungerechtigkeiten ausbügeln. Bislang hatte ich von Jutta Allmendinger nur gelernt, dass mein Leben als selbsterziehende Mutter eine emanzipatorische Katastrophe sei und ich mich verblendet in selbstverschuldeter Unmündigkeit mit Stockholm-Syndrom belastet in einem Gefangenenstatus befinde, sprich, in einer Ehe.

Mehr: www.theeuropean.de.

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6 Kommentare
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Helge
10 Jahre zuvor

Inwiefern ist das ein Problem mit Eliten?

10 Jahre zuvor

danke für das Zitat. Hätte es fast verpasst, da ich ohne Internet unterwegs war. Da musste ich doch heute grad mal wieder was zur grünen Verbotspartei loswerden^^

@Helge: Wenn alle zu Siegern werden müssen, indem man beim Hürdenlauf die Hürden abschafft, kann es keine Eliten mehr geben, also: Keine besser ausgebildeten Fachkräfte, sondern nur noch mittelmäßige Läufer, von denen die Schnelleren mit derart viel Blei bepackt werden, dass sie erst gleichzeitig mit den Langsameren ins Ziel kommen können. Das ist Elitefeindlichkeit. Die Statur der Katze schafft eine Diskriminierung gegenüber derjenigen der Schnecke, also muss die Katze so stark gebremst werden, damit sie erst mit der Schnecke zusammen ins Ziel gelangen kann.

Jutta
10 Jahre zuvor

Komischerweise gibt es doch am meisten Sieger, wenn jeder jedem mit seinen Gaben am besten dient, oder ? Aber naja, dienen ist ja nicht so populär…. Ich denke, dass die Angst vor Eliten etwas mit unserer unglückseligen Geschichte zu tun hat. Wenn sogenannte Eliten anfangen, andere zu tyrannisieren oder als weniger lebenswert zu erachten, weil sie minderbegabt, mindergebildet, minderschön, minder( keine Markenklamotten ) angezogen usw oder schlicht mittelmässig sind ( ich selbst bin sehr mittelmässig ) dann wird es schwierig. Nur: es ist die Tyrannei der Mittelmässigen, die genauso lebensfeindlich ist, obwohl sie es möglicherweise gut meinen. Das Beispiel mit der Katze finde ich gelungen. Aber auch darin finde ich erweist sich eben wieder die Gottlosigkeit des postmodernen Menschen. Da es keine absoluten Werte mehr geben darf, keine absolute Wahrheit, an der man etwas messen kann … schmiert eben alles ab. Und da man nicht erkennen will, dass Gott ein Gott der Liebe und des Friedens ist ( wie oft… Weiterlesen »

rolf eicken
10 Jahre zuvor

@Jutta
Zugegeben, ich verstehe von der Materie nicht viel, aber schon Augustinus von Hippo empfand den Gott des AT als zu barbarisch und zu blutrünstig und hatte sich zeitweise deshalb dem Manichäismus zugewandt. Tat er das wirklich ohne Grund o. leichtfertig?

Jutta
10 Jahre zuvor

Also, über Augustinus weiss ich zu wenig. Oft ist das Glaubensleben, oder eigentlich immer ein Prozess. Bis man irgendwann in der Lage ist, die Wahrheit zu fassen, was aber der Mensch hier in der gefallenen Welt ohnehin nie fertigbringen wird. Ja, ich hatte dasselbe Problem am Anfang. Ich dachte, Gott ist brutal, barbarisch und blutrünstig. Er ist zornig und richtend, ja, das ist er. Aber Er ist Gott. Israel ist sein Erstgeborener und war und ist immer wieder ungehorsam und Er hat sie bestraft und schreckliches zugelassen, was uns wirklich an den Rand bringen kann… Er hat auch andere Völker vernichtet – aber wissen Sie auch, was andere, antike frühere Völker für Sitten und Gebräuche hatten ? Wie sich die Israeliten angepasst haben ? Das waren keine netten Naturvölker, die es ohnehin nur in der romantischen Fantasie gibt – da gab es Kinderopfer, Menschenopfer, Okkultismus en masse … uswusw… so wie es das heute auch wieder gibt… die okkulten Umtriebe… Weiterlesen »

Alexander
10 Jahre zuvor

@rolf eicken: Augustin war zuerst Manichäer, dann Christ, nicht erst Christ und dann zwischendurch mal Manichäer. Als Christ hat er die Manichäer stets literarisch bekämpft, s. seine zahlreichen anti-manichäischen Schriften nach seiner Bekehrung.
Den angeblich barbarischen und blutrünstigen Gott des AT hat Marcion ins Spiel gebracht. Meiner Auffassung nach sind die meisten deutschen Evangelikalen (ähnlich wie Sie anscheinend auch) in Theorie und Praxis Marcioniten oder Semi-Marcioniten.

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