Alltägliche Wahrheitsstrategien und Argumentationen

Vor einigen Wochen habe ich an dieser Stelle das Buch Wahrheit und Wandel von Christian Bensel vorgestellt. Die Dissertation ist inzwischen auch als PDF online und kann unter folgender Adresse abgerufen werden: http://sammelpunkt.philo.at:8080/1586.

Abstract: Ist Wahrheit wirklich relativ, wandelbar und kulturell bedingt? Sind sogar unsere Wahrheitskriterien kulturabhängig? Neun Kriterien werden aus der Diskussion verschiedener Theorien gewonnen und helfen bei der Beantwortung dieser Fragen. Über alltägliche, praktische Zusammenhänge von Wahrheit, Wissen, Sprache und Argumentation führen sie zu neun Wahrheitsstrategien. Diese Strategien sind gesellschaftlich akzeptierte Handlungen, die Überzeugungen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Da sie in Argumentationen zu finden sind, untersucht diese Arbeit fünf apologetische Texte aus verschiedenen Epochen und Kulturen, die versuchen, so allgemein akzeptabel wie möglich für ihre christlichen Überzeugungen zu argumentieren. Die Analyse der enthaltenen 3393 Argumentationen zeigt gemeinsame Strategien und vergleichbares argumentatives Verhalten. Diese Ergebnisse belegen die epochen- und kulturübergreifende Akzeptanz gewisser grundlegender Überzeugungen und legen die Existenz allgemein menschlicher Wahrheitsstrategien nahe.

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Rüdiger
16 Jahre zuvor

Super, dass sich jemand die Arbeit gemacht hat, mal zu schauen, wie diese Konzepte im Alltag funktionieren, um so den modernen/postmodernen/poststrukturalistischen/oder wie auch sonst gearteten theoretischen Schaum in dieser Debatte von dem nahrhaften/bitter-erfrischenden Getreidesaft (da ich aus Bremen schreibe – wie wäre es mit einem Beck’s?) zu trennen.
Vielleicht hilft uns dieses Buch, ein oft übersehendes und von Francis Schaeffer viel betontes Wahrheitskriterium wieder ernster zu nehmen, welches besagt, dass wir alles glauben und behaupten können, aber das nur das lebbar ist, was auch zu uns als Menschen und Geschöpfe Gottes passt.

Sobald ich Zeit habe, werde ich es intensiver studieren – und mich dann hoffentlich nochmal melden.

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