Chestertons Spiel

514NA82FvVL SX283 BO1 204 203 200In Gilbert Keith Chestertons nun auf Deutsch erschienen Roman Vier verehrungswürdige Verbrecher ist vieles anders als man denkt. Chesterton spielt mit der Erwartungshaltung des Lesers – und fesselt damit. Der DLF hat Chesterton und das Buch in einem liebevoll produzierten Beitrag vorgestellt.

Chesterton, 1874 im damals wie heute noblen Londoner Stadtteil Kensington als Sohn eines Immobilienmaklers geboren, erweitert den Spielraum unserer Gedankengänge. Er ist ein Möglichkeitsmensch im Sinne der schönen Formulierung von Robert Musil, ein Kreuz- und Querdenker in der Tradition des genialen Göttinger Aphoristikers Georg Friedrich Lichtenberg, ein gegen den mal behäbig flachen, dann wieder gefährlich reißenden Strom der Konventionen anschwimmender – nein, kein Hecht im Karpfenteich. Chesterton war ein 1 Meter 93 großer Aal von gut 130 Kilogramm Lebendgewicht. Sein enormer Leibesumfang ist ebenso wie seine erstaunliche Zerstreutheit Gegenstand zahlreicher Anekdoten. Zu seinem spindeldürren Freund George Bernhard Shaw, dem er eine Biografie widmete, soll er einmal gesagt haben, wenn man ihn, Shaw, ansähe, müsse man glauben, in England herrsche eine Hungersnot. Shaws Replik: Wenn man dich ansieht, Chesterton, muss man glauben, du seiest ihre Ursache.

Die Beschäftigung mit dem Katholiken, der aus einem liberalen protestantischen Haus kommt, lohnt sich allemal. Von ihm stammt übrigens der wunderbare Satz:

„Wenn die Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche.“

Hier der DLF-Beitrag:

 

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2 Kommentare
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Joel213
7 Jahre zuvor

42€ !! Ernsthaft??

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Sehr gut.
Chesterton zu lesen, lohnt sich.
Nicht zuletzt wegen der vom Rezensenten beschriebenen Nebenwirkungen,
die auch oder gerade Christen gut tun.
Wenn ich mich richtig erinnere,
gab Chesterton den Anstoß für die Bekehrung von C.S.Lewis zum Christen.
Ein schönes Buch ist diesen Preis wert.

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