Christenverfolgung: EU-Außenminister uneins

Beim Thema Christenverfolgung sind die EU-Außenminister uneins: Sie konnten sich am 31. Januar in Brüssel nicht auf ein gemeinsames Dokument zum Schutz der Religionsfreiheit verständigen. Einige wollten nicht, dass speziell die Unterdrückung und Verfolgung von Christen erwähnt wird. idea schreibt:

Die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach (Berlin), bezeichnete es als zutiefst bedauerlich, dass auf europäischer Ebene keine Einigung darüber erzielt werden konnte, die Situation der Christen als größte verfolgte religiöse Minderheit zu erwähnen. Eine allgemeine Äußerung entfalte eine zu geringe Wirkung. Nur die Nennung von Tätern und Opfern erlaube es, die Lage der Christen zu verbessern.

Recht hat sie!

Mehr: www.idea.de.

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15 Kommentare
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Lukas (bisher als LZ)
13 Jahre zuvor

In der Sache muss man zustimmen…
Aber ich muss trotzdem anmerken, dass es umso bedauerlicher ist, dass die Worte von Erika Steinbach stammen. Diese ist nämlich durch unverhohlen revisionistische Positionen in Bezug auf Polen aufgefallen. Sie hat im Bundestag noch 1991 (!) den deutsch-polnischen Grenzvertrag abgelehnt. Für mich mit einer christlichen Haltung unvereinbar. Man muss auch immer wieder an den skandalösen Umstand erinnern, dass sie sich für die Vertriebenen einsetzt, obwohl ihr Vater mit der deutschen Okkupation nach Polen kam. Der polnische Aussenminister Wladysław Sikorski sagte über die Familie Steinbach treffend, jene sei mit Hitler nach Polen gekommen und hätte Polen mit Hitler wieder verlassen.
Natürlich verdienen das Leid der Deutschen Vertriebenen auch eine relative Beachtung – relativ in Bezug zur Schuld der Deutschen.
Ron, bitte verzeih mir, dass ich leicht im Zorn schreibe, aber ich habe in Polen gelebt.
Mit freundlichen Grüssen aus den Schweizer Bergen, LZ

Lukas
13 Jahre zuvor

Korrektur: Natürlich meinte ich Radosław Sikorski. Der Władysław starb 1943 bei einem Flugzeugabsturz in Gibraltar.

Lukas
13 Jahre zuvor

Lieber Ron, warum meinst Du, dass es sich lohnen würde? Mit freundlichen Grüssen, Lukas

ernst
13 Jahre zuvor

@ lukas: …und woher weißt Du, dass sich das NICHT lohnen würde?
Es mag ja nicht zu ändern sein, dass schon der Name Steinbach die Emotionen befeuert. Aber dass Sie bei weitem nicht die ist, als die sie in einer linksliberalen Journaille dämonisiert wird, ist nur all denen gleichgültig, die ihre zementierte Meinung nicht zur Disposition stellen wollen: über Frau Steinbach reden, ist ihnen lieber als mit ihr.
Ich hoffe, Du gehörst nicht zu ihnen.
Jedenfalls hat die Frau ein bemerkenswertes Standvermögen und ist in einer zuweilen an unerträglicher politischer Korrektheit krankenden Gesellschaft eine wohltuende Ausnahme.

Johannes Strehle
13 Jahre zuvor

@ Lukas:
In puncto Frau Steinbach habe den selben Eindruck wie ernst. Ich schließe mich deshalb Rons Vorschlag an.

@ ernst:
„Journaille“, „dämonisiert“, „zementierte Meinung“, „an unerträglicher politischer Korrektheit krankende(n) Gesellschaft“ – starke Worte.
Interessant, angesichts Deiner Blog-Beiträge von Dir solche Urteile zu lesen.

Lukas
13 Jahre zuvor

@ Ernst: Vielen Dank für Dein Feedback. Ich habe nicht gesagt, dass es sich nicht lohnen würde. Ich war einfach erstaunt über Rons Vorschlag, und da ich eine hohe Meinung von ihm habe, nahm mich wunder, wie er zu dieser Meinung komme. Zuerst einmal muss ich anmerken, dass das Gute und das Böse häufig ziemlich dicht beieinander wohnt im Menschen. Wenn Erika Steinbach sich jetzt für das Gute einsetzt, dann gebührt ihr dafür Respekt. Für viele Menschen sind aber ihre fatalen, revisionistischen Standpunkte in der Vertriebenenthematik nicht ohne Verletzungen vorbeigegangen, vorallem natürlich auf polnischer Seite. @ Johannes Strehle: Vielen Dank für Dein Feedback. Ihr beide geht aber nicht inhaltlich auf meinen Kommentar ein. Könnt Ihr etwas inhaltliches auf meine Aussage – das Leid der vertriebenen Deutschen verdient eine relativ zur Schuld der Deutschen stehende Beachtung – antworten? Jetzt möchte ich noch etwas Grundsätzliches zur sogenannten politischen Korrektheit sagen. Auch ich betrachte gewisse Auswüchse davon sehr kritisch. Versuchen wir, dieses Phänomen… Weiterlesen »

Lukas
13 Jahre zuvor

Im Eifer unterliefen mir wieder Flüchtigkeitsfehler:
1.) „Aussage 6: Es ist eine Schande für Frauen, lange Haare zu tragen“ sollte lauten: Aussage 6: Es ist eine Schande für Frauen, kurzgeschorene Haare zu tragen
2.) „Manche der obengenannten Aussagen sind böse und eine Verdrehung der Wahrheit, nämlich die Aussagen 8-14.“ Hier meinte ich natürlich die Aussagen 8-15.

Schönes Wochenende allerseits!
Lukas

Lukas
13 Jahre zuvor

@ Ron:
Du hast meine eigenen Gedanken klarer als ich zusammengefasst als ich. Umgekehrt könnte man auch sagen, der selbsternannte politisch Unkorrekte fragt nicht nach (einem ausgewogenen Bild) der Wahrheit. Er fragt sich: Was könnte die politisch Korrekten verletzen? Auf dem Blog „Politically Incorrect“, immerhin ca. 50’000 Mal pro Tag besucht, hat sich die Idee der politischen Unkorrektheit längst verselbstständigt und ebenso den Kontakt mit der Realität verloren wie die politische Korrektheit.

ernst
13 Jahre zuvor

@Lukas: Es scheint nun doch um grundsätzliche Fragen zu gehen? Was den angeblichen ´Revisionismus´ von Frau Steinbach angeht – das kann ich nicht nachvollziehen: ihr zu unterstellen, sie habe das “ Leid der deutschen Vertriebenen gegen die historische Schuld der deutschen Nation ausgespielt“, finde ich eindeutig überzogen und historisch keiniesfalls angemessen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: jahrzehntelang bestand unter (nicht nur linken) Intellektuellen ein Konsens, dass über die Verbrechen an deutschen, zumal auch der Vertriebenen, nicht geredet werden dürfte – weil die deutsche Schuld eben unvergleichlich groß sei! Seit einigen Jahren vollzieht sich hier eine Änderung. Dass Frau Steinbach 1991 gegen die Polen-Verträge gestimmt hat, kann man ihr ankreiden, wenn man will. Aber das war ihr gutes Recht als Parlamentarierin, und es ist 20 Jahre her. Die (insbesondere auch von polnischer Seite) aufgeladene Debatte gegen das „Zentrum gegen Vertreibung“ hat aber noch in jüngster Zeit ein beredtes Zeugnis davon abgegeben, wie schwer mancher Blick auf die Vergangenheit bis heute fällt.… Weiterlesen »

Johannes Strehle
13 Jahre zuvor

@Lukas: Meine Meinung (die sich wohl im Großen und Ganzen mit der von ernst deckt) – über Frau Steinbach im Wesentlichen auf der Grundlage der Berichte und Kommentare in der FAZ, der man sicher keinen Revisionismus vorwerfen kann: Frau Steinbach ist keine Revisionistin. Sie wurde von der vereinigten deutschen Linken (quer durch alle politischen Parteien) und der polnischen Rechten zum Buhmann gemacht. (Frau Steinbach würde, glaube ich, keinen Wert auf „Buhfrau“ legen.) Wobei ich der polnischen Rechten auf Grund der geschichtlichen Erfahrungen mit Deutschland eine reale Angst vor revisionistischen Tendenzen glaube. Für die vereinigte deutsche Linke sind Leid und Unrecht der Flucht und Vertreibung kein Thema, wie sie auch sonst selektiv ihrer Empörung über Unrecht und Gewalt Raum gibt. Ich laste Flucht und Vertreibung der Deutschen im Grunde genommen nicht Polen an. Sie sind Folgen der deutschen Politik. Die „Westverschiebung“ Polens wurde von den Alliierten beschlossen, um die „Annexion“ Ostpolens durch Russland im Zusammenhang mit dem Hitler-Stalin-Pakt festzuschreiben. Soweit Polen… Weiterlesen »

Johannes Strehle
13 Jahre zuvor

Zum Antisemitismus in Polen:

„Eine von der Zeitung „Gazeta Wyborcza“ in Auftrag gegebene Umfrage ergab,
dass gegenwärtig nur (!) noch 22 Prozent der Polen der Ansicht sind,
„die Juden“ hätten in ihrem Land „zu viel Einfluss“.
Noch im Jahr 2002 waren 43 Prozent der Befragten dieser Ansicht gewesen.
Die Zeitung weist darauf hin,
dass im Jahr 2008 zum ersten Mal seit der ersten Befragung im Jahr 1967
der Anteil derer, die Sympathie für Juden geäußert hätten, größer gewesen sei
als der Prozentsatz derer, die Juden unsympathisch fanden
(34 zu 32 Prozent).“
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 08.02.2011
Der Artikel spricht von „der wachsenden Einsicht in der polnischen Öffentlichkeit“
und einem „Erkenntnisprozess“.

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