Das Goethe-Institut gendert

Das Goethe-Institut ist ein weltweit tätiges Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland mit dem Auftrag, die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland zu pflegen und die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu fördern. Das Institut repräsentiert also die deutsche Kultur und besonders die deutsche Sprache in der gesamten Welt.

Interessanterweise  verwendet das Institut sowohl bei der Selbstdarstellung als auch in den Unterrichtsangeboten und -materialien eine durchgegenderte Sprache. So ist etwa auf der eigenen Internetseite von Sponsor*innen oder Förder*innen die Rede. Das Institut, welches dafür da ist, Menschen aus aller Welt die deutsche Sprache zu lehren, macht Sprachvarianten verpflichtend, die nach den aktuellen deutschen Schreibregeln falsch sind. Begründet wird das unter anderem mit Karl Marx:

Das Sein bestimmt laut Karl Marx das Bewusstsein. Ähnlich verhält es sich mit Sprache. Sie beeinflusst unser Denken.

Martins Braindumps hat sich über dieses Vorgehen geärgert und vom Goethe-Institut eine Erklärung erbeten:

Kürzlich musste ich feststellen, dass auf der Web- und Facebookseite des Goethe-Instituts systematisch sprachliche Konstrukte verwendet werden, die aktuellen Orthographie- und Grammatikregeln der deutschen Sprache widersprechen („Gendersternchen“) und zudem konsequent auf die Verwendung des generischen Maskulinums verzichtet wird. Während die Entscheidung für eine solche „geschlechtergerechte Sprache“ für den individuellen Gebrauch vollkommen legitim ist, halte ich das im offiziellen Auftritt des Goethe-Instituts für problematisch.

Die ernüchternde Antwort des Instituts ist so ausgefallen:

Geschlechtergerechte Sprache ist ein in der Öffentlichkeit viel und kontrovers diskutiertes Thema. Das Bundesverfassungsgericht (November 2017) hat geurteilt, dass im Behördenregister neben „männlich“ und „weiblich“ eine „dritte Option“ eingeführt werden muss. Um auch andere Geschlechter neben Frau und Mann sichtbar werden zu lassen, wurden die Formen des gender gap, des Binnen-Is und Gendersternchens entwickelt. Dadurch werden Intersexuelle, Transgender oder Transsexuelle berücksichtigt. Die entsprechende Umsetzung am Goethe-Institut versucht, dem rechtlichen Gebot ebenso Rechnung zu tragen, wie dem Wunsch nach Gebrauch von Varianten, die sich im Sprachgebrauch etabliert haben. Die Anwendung des Gendersternchens ist nicht nur am Goethe-Institut am weitesten verbreitet, es wird auch vom Rechtschreibrat zur Aufnahme in den Duden weiterhin diskutiert, auch wenn es bislang zu keiner abschließenden Empfehlung gekommen ist.

Kurz: Das Goethe-Institut will einfach schon mal Fakten schaffen. In der Hoffnung, dass es irgendwann kein Zurück mehr gibt.

Weshalb das Goethe-Institut „juristisch“ falsch und inhaltlich manipulativ argumentiert, kann bei Martins Braindumps nachgelesen werden: www.martins-braindumps.de.

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