Der Baader-Meinhoff-Komplex

John Wilson von Books & Culture ist begeistert von Stefan Aust’s Buch: Der Baader-Meinhoff-Komplex und schreibt:

It’s hard to imagine that anyone is better qualified than Aust to tell this story.

Wilson wäre gut beraten gewesen, zunächst einmal kritische Leser aus Deutschland, wie z.B. Bettina Röhl, zu befragen. Oder hätte er sich von großherzigen tiefenpsychologischen Rechtfertigungen blenden lassen, die Aust schon mal von sich gibt, wenn er über seine Kritiker spricht?

Hier eine Kostprobe:

Ich kann die Position beziehungsweise sagen wir mal die Gefühle, auch die Probleme von Bettina Röhl ein Stück nachvollziehen. Man hat ihr ja ihre Mutter genommen. Die Terroristin Ulrike Meinhof hat ihnen die Mutter Ulrike Meinhof genommen, als sie in den Untergrund gegangen sind. Zu späterer Zeit oder auch schon damals ist ihnen die Mutter von der Öffentlichkeit noch einmal genommen worden. Das ist ein großer Verlust, wie man sich leicht vorstellen kann. Ich glaube, dass sie damit auch heute noch zu kämpfen hat, und jedes Mal, wenn sich jemand mit der Geschichte ihrer Mutter beschäftigt – und das habe ich ja nun weiß Gott intensiv getan -, dann hat sie das Gefühl, dass die Mutter noch mal genommen wird. Da gibt es eine ganze Menge irrationaler Verhaltensweisen. Ich kann das irgendwie nachvollziehen, aber ich kenne nun Bettina lange.

Ich habe sie jetzt sehr, sehr lange nicht gesehen. Sie schreibt gelegentlich irgendwelche endlosen Briefe und nimmt dann wieder Kontakt auf oder versucht es. Ich habe das von mir aus so ein bisschen einschlafen lassen. Mir tut das ein bisschen leid, dass sie sich wirklich in die Geschichte ihrer Mutter so verbissen hat. Sie hat übrigens ein sehr gutes Buch über die Anfangszeit geschrieben, fast schon eine große Dokumentation, und das ist ein echtes Buch. Übrigens vor nicht sehr langer Zeit, als das Buch heraus kam – das ist vielleicht ein Jahr her oder ein bisschen länger, eineinhalb Jahre -, haben wir einen Vorabdruck für den „Spiegel“ erworben. Wir haben dann, weil wir das nicht als Passage dort rausnehmen konnten, eine große Geschichte darüber geschrieben. Dafür hat sie auch ein Honorar bekommen. Ich muss Ihnen sagen, Bettina soll doch machen was sie will.

Hier die Buchempfehlungen 2009 von Wilson: www.christianitytoday.com.

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