„Die Bewegung der Political Correctness hat den Zenit überschritten“

Condoleezza Rice hat der NZZ erklärt, was für von der Politischen Korrektheit an den Universitäten hält und wie sie selbst mit den Studenten umgeht. Sehr interessant: 

PC ist eine ernstzunehmende Bedrohung für die Existenz von Universitäten. Wenn ich höre, dass Studenten sich wohl fühlen wollen, hört bei mir der Spass auf. Es ist nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich Leute in meinen Kursen wohl fühlen, im Gegenteil – es ist mein Job, sie dazu zu bringen, die Wohlfühlzone zu verlassen. … Der Prozess, der mit den besten Absichten begann, verlief schleichend. Zuerst ging es um gleichen Respekt für alle – das war gut. Doch das Blatt hat sich gewendet, eine kleine extreme Minderheit begann so zu argumentieren: Wann immer du etwas sagst, das mich als Angehöriger einer Minderheit beleidigt, auch wenn du es nicht so gemeint hast, habe ich das gute Recht, beleidigt zu sein und dir den Mund zu verbieten. Eines Tages haben wir gemerkt, dass die Studentenschaft – und auch die Gesellschaft – in immer kleinere Identitätsgruppen zerfällt, die nichts mehr miteinander zu tun haben wollen. Jede Gruppe fühlt sich benachteiligt, klagt ihre eigenen Missstände an, jede hat ihr eigenes Narrativ. … Zu Beginn meiner Kurse sage ich allen ehrlich und direkt: Keiner von euch hat das Recht, nicht beleidigt zu werden. Ihr könnt euch nicht auf die amerikanische Verfassung berufen, um euch unangenehmen intellektuellen Erfahrungen zu entziehen. Lernt, damit umzugehen.

Mehr: www.nzz.ch.

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3 Kommentare
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Luuk van der Wêreld
6 Jahre zuvor

Solche Sorgen hat man nicht mehr mit der „Master list of logical fallacies“: (http://utminers.utep.edu/omwilliamson/ENGL1311/fallacies.htm) „Political Correctness („PC“): A postmodern fallacy, a counterpart of the „Name Calling“ fallacy, supposing that the nature of a thing or situation can be changed by simply changing its name. E.g., „Today we strike a blow for animal rights and against cruelty to animals by changing the name of ‘pets’ to ‘animal companions.’“ Or „Never, ever play the ‚victim‘ card, because it’s so manipulative and sounds so negative, helpless and despairing. Instead of being ‚victims,‘ we are proud to be ’survivors.'“ (Of course, when „victims“ disappear then perpetrators conveniently vanish as well!) See also, The Passive Voice Fallacy, and The Scripted Message. Also applies to other forms of political „Language Control,“ e.g., being careful never to refer to North Korea or ISIS/ISIL by their rather pompous proper names („the Democratic People’s Republic of Korea“ and „the Islamic State,“ respectively) or to the Syrian government as the… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
6 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage zu der Frage von Herr René Scheu: „Stanford-Studenten erwarten nicht viel von der Politik – sie wollen die Probleme dieser Welt selbst lösen. Ist das Silicon Valley die Avantgarde auch in dem Sinne, dass es eine postpolitische Kultur des Problemlösens etabliert?“ von Frau Condoleezza Rice: Politik wird es immer geben, wenn Menschen zusammenleben. Nur schon deshalb, weil jede Form von Politik auch ihre eigenen Probleme schafft, die wiederum politisch gelöst werden müssen. Wenn dies möglichst bürgernah geschehen kann, umso besser! 1. Meine Meinung ist: In dem Lehrplan für „evangelische Religion“ in Hessen sollte stehen: Die Bibel ist wahr. 2. In dem Lehrplan für „evangelische Religion“ in Hessen https://kultusministerium.hessen.de/sites/default/files/media/go-evangelische_religion.pdf steht auf Seite 40 (16 von 33 in der Anzeige) zu „E2 Heilige Schrift(en) verstehen Std.: 24“ unter Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben: Ist die Bibel wahr? 3. In dem Beitrag von „Defending Inerrancy“: Does The Bible Have Errors? http://defendinginerrancy.com/does-the-bible-have-errors/ steht: 1. God cannot err. The Bible is… Weiterlesen »

3 Jahre zuvor

[…] Die Wohlfühlzone verlassen: «PC ist eine ernstzunehmende Bedrohung für die Existenz von Universitäten. Wenn ich höre, dass Studenten sich wohl fühlen wollen, hört bei mir der Spass auf. Es ist nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich Leute in meinen Kursen wohl fühlen, im Gegenteil – es ist mein Job, sie dazu zu bringen, die Wohlfühlzone zu verlassen.» […]

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