Die klassische Familie wird zum Ausnahmefall

Die Erziehungswissenschaftler Bernd Ahrbeck und Marion Felder haben heute in der FAZ einen wichtigen Artikel mit dem Titel: „Die klassische Familie wird zum Ausnahmefall: Politisch Verantwortlichen fehlt der Mut zum Widerspruch gegen die Transgenderpropaganda in Kindertagesstätten und Kindergärten“ publiziert (03.09.2020, Nr. 205, S. 8). Ausgangspunkte für ihre Sorgenschrift ist der „Equa­li­ty Act“, der kürzlich in den USA vorge­legt wurde. Der versteht sich als Bürger­rechts­ge­setz und soll jegli­che Art von Diskri­mi­nie­rung verhin­dern. „Gender Iden­ti­ty“ und „sexu­el­le Orien­tie­rung“ spie­len darin eine gewichtige Rolle. „Bereits in einem sehr jungen Lebens­al­ter sollen Kinder frei über ihre Gender-Iden­ti­tät entschei­den. Also auch darüber, ob sie abwei­chend zum biolo­gi­schen Geschlecht ange­spro­chen werden wollen, Hormo­ne nehmen und sich opera­tiv umwan­deln lassen möch­ten. Das sei ihr elemen­ta­res Recht, das ihnen niemand nehmen dürfe, auch die Eltern nicht – so lautet der Kern des Gesetzes.“

Die Autoren sprechen dann die Entwicklungen in Deutschland an und beklagen, dass eine pädagogische „Elite“ hier inzwischen die Trends setzt, und zwar bereits in den Kindertagesstätten und Schulen. „Es geht in erster Linie nicht mehr darum, dass bestehen­de Diskri­mi­nie­run­gen abge­baut werden“, schreiben sie. „Das Gleich­heits­stre­ben dient inzwi­schen ganz ande­ren Zwecken. Ziel ist die Verge­wis­se­rung und Bestä­ti­gung, dass bestimm­te Sexua­li­täts- und Lebens­for­men im beson­de­ren Maße fort­schritt­lich, human und aufge­klärt sind“, heißt es weiter.

Und dann können wir nachlesen, was Sexualpädagogen den Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern heute zumuten:

Die LGBTQ-Bewe­gung schrei­tet gemein­sam mit Sexu­al­päd­ago­gen wie Sielert, Timmermanns oder Tuider voran, die sich als pädago­gi­sche Avant­gar­de verste­hen. In Tuiders einschlä­gi­gem Stan­dard­werk „Sexu­al­päd­ago­gik der Viel­falt“ werden drei­zehn­jäh­ri­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler dazu aufge­for­dert, Prak­ti­ken wie Anal­sex als Thea­ter­stück darzu­stel­len. Fünf­zehn­jäh­ri­ge sollen einen „Puff für alle“ bezie­hungs­wei­se ein „Freu­den­haus der sexu­el­len Lebens­lust“ bis ins Detail hinein gestal­ten, damit sie für „margi­na­li­sier­te Lebens­for­men“ und „sexu­el­le Vorlie­ben“ sensi­bi­li­siert werden. Vier­zehn­jäh­ri­ge sollen diver­se Gegen­stän­de wie Dildos, Vagi­nal­ku­geln, Potenz­mit­tel, Hand­schel­len, eroti­sche Geschich­ten, Aktfo­tos, Lack/Latex oder Leder den unter­schied­lichs­ten Perso­nen­grup­pen eines Miet­hau­ses zuord­nen, wobei hete­ro­se­xu­el­le Paare mit Kindern inter­es­san­ter­wei­se nicht vorkommen. Kinder sind dadurch Themen und Inhal­ten ausge­setzt, die alter­s­i­nad­äquat sind, die sie über­for­dern, irri­tie­ren und befrem­den.

Es heißt weiter: „Hete­ro­se­xua­li­tät und die klas­si­sche Fami­lie werden inzwi­schen in eine Rand­po­si­ti­on gedrängt. Sie gelten fast schon als etwas Exoti­sches, das sich beson­ders legi­ti­mie­ren muss. Judith Butlers Rede von der Hete­ro­se­xua­li­tät als Zwangs­he­te­ro­se­xua­li­tät steht unwi­der­spro­chen im Raum, ebenso wie ihr dezi­dier­ter Wunsch, eine Geschlechter­ver­wir­rung herbei­zu­füh­ren. Das sollte zu denken geben. Damit gerät jene Lebens­form in Verruf, die von der großen Bevöl­ke­rungs­mehr­heit als stim­mig und für sich passend erlebt und gelebt wird.“

Bernd Ahrbeck und Marion Felder bedauern, dass die Politik diese Entwicklung einfach so hinnimmt: „Hier fehlt es an Mut zu entschie­de­nem Wider­spruch, auch von poli­tisch verant­wort­li­cher Seite.“

Unbedingte Leseempfehlung!

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9 Kommentare
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Momo
3 Jahre zuvor

Klassische rechte und reaktionäre Hassschrift, die außerdem alles vermischt und verwechselt. Geschlechtsidentität ist nicht sexuelle Orientierung/Identität. Trans* hat erstmal überhaupt nichts mit Heterosexualität zu tun, viele trans* Personen sind Heten und die meisten homoeseuxellen Menschen sind offensichtlich nicht trans*. Trans* Menschen können, von struktureller Diskriminierung mal abgesehen, in klassischen Mutter-Vater-Kind(er) Familienkonstellationen genau so gut leben wie cis Menschen. Von „Transgenderpropaganda“ zu sprechen ist gewaltvoll und trans*feindlich. Ein empfehlenswerter Realitätscheck ist, einfach mal die Dinge umzudrehen und zu prüfen, ob sich das genau so gut/plausibel/möglich anhört. Also: ‚Die Cisgenderpropaganda in Kindertagesstätten und Kindergärten (und an Schulen und Universitäten) schadet der natürlichen Entwicklung transgeschlechtlicher Kinder und verdrängt diese an eine Randposition, die sich ständig besonders legitimieren muss.‘ Das trifft halt dann den Nagel schon eher auf den Kopf, wobei ich Cisgenderpropaganda durch Cisnormativität ersetzen würde, weil alles andere einfach hetzerisch ist. Jedenfalls gibt sich daraus dann auch die Forderung an die Politik, dieser Entwicklung (bzw. diesem status quo) entschiedenen zu widersprechen!? Aber… Weiterlesen »

Stephan
3 Jahre zuvor

Ich sehe da keine Hassrede, lediglich eine berechtigte Warnung, ob man Kinder bereits mit Dingen konfrontieren muss, zu denen die weder Bezug haben noch irgendein Verständnis haben können. Dafür lese ich von Kindern, die angesichts der LGBTQ-Propaganda sich zunehmend fragen, ob sie jetzt eigentlich Jungen oder Mädchen sind und normal empfinden.
Kurzum: um vielleicht für 0.1Promille der Kinder, die evtl. eine Störung der Geschlechtsidentität aufweisen (und da bleibt noch offen, ob die ihnen nicht von interessierter Seite eingeredet wird), ein „Verständnis“ zu schaffen, stürzt man eine Menge mehr Kinder in Selbstzweifel oder läßt sie Planspiele für ein Bordell machen.
Es gab mal Zeiten, da wurde Prostitution als frauenverachtend angesehen, aber wenn es um Reklame in Queer-Dingen geht, dann kann man da ja drüber hinweggehen und Kinder schonmal als Manager für sexuelle Ausbeutung dressieren …

Jutta
3 Jahre zuvor

https://www.freiewelt.net/nachricht/regierung-plant-automatisches-sorgerecht-fuer-lesbische-paare-10082282/ Minderheiten tyrannisieren Mehrheiten. Anstatt Männer zu stärken, lässt man sie noch mehr aussen vor. Hardcore-Feminismus bringt wirklich viel Unheil über die Menschheit. Dass es diese gar nicht geben würde, wenn nicht ein Mann und eine Frau sich entschieden hätten, eine Familie zu gründen … das ist denen irgendwie nicht klar .. in diesem Fall ist auch der medizinische Fortschritt der sogenannten „Reproduktionsmedizin“ zu bedauern .. Geldmacherei. Ebenso dubios wie die Erfindung des Hirntods. Wenn jemand gleichgeschlechtlich leben möchte, bitteschön. Aber in diese Verbindungen gehören keine Kinder. Und es ist mir egal, ob mir das als Hass ausgelegt wird, es ist keiner. Kinder sind keine Ware, die der Meistbietendste kaufen kann .. und die Vorstellung, nur mit einem Mann ins Bett zu gehen, (das ist ja dann doch noch natürlicher, als Samenbanken usw) .. nur um ein Kind zu bekommen, jagt mir Schauder über den Rücken. Ja, ich weiss, dass es das auch bei Heterofrauen gibt, die sich gerne einen… Weiterlesen »

Last edited 3 Jahre zuvor by Jutta
Jutta
3 Jahre zuvor

..Zusatz: … Ach, und dann wäre es ganz gut, mal nachzuforschen, wer denn diese Menschen zusammenschlägt … und doch auch zu lernen, nicht jede kritische, in Frage stellende Äußerung als Anfeindung und Hass zu interpretieren. Was für einen Hass Juden und Christen hier ebenso aushalten müssen, wie zB – ein dermaßen widerwärtiges Beispiel – diese kreuzschleckende als Nonne verkleidete „Kabarettistin“ .. aber wenn man sich dann wehrt, dann ist das von der sogenannten „Kunstfreiheit“ gedeckt. Und über Jesus kann sich jeder lustig machen und ein Urteil erlauben, ohne dass das noch irgendwer diskriminierend findet. Zu Zeiten der Müncher Lach- und Schiessgesellschaft hätte es dieser Art von niveaulosem Kabarettismus nicht gegeben. Und nein, Niveau ist keine Creme. Ich vermute, in diesen Kreisen sitzt eine Menge Geld .. und möglicherweise fliesst da auch Geld in die Parteien …. Sex und Geld, die teuflischste verführischste und widerwärtigste Kombination … die noch jeden Politiker und Prominenten zu Fall gebracht hat .. auch in christlichen… Weiterlesen »

Jutta
3 Jahre zuvor

https://www.gemeindenetzwerk.de/?p=17493

„….Gender wird von den Vertretern der Gender Studies als eine soziale Konstruktion bestimmt. Das bedeutet, dass das soziale Geschlecht nicht vorgegeben und keine anthropologische Konstante bildet, sondern von den sozialen Akteuren immer wieder erzeugt und gestaltet wird. Der Prozess der aktiven Herstellung und Gestaltung von Geschlecht wird als „doing gender“ bezeichnet. Judith Butler, die wohl bekannteste und meistzitierte Theoretikerin der Gender Studies, behauptet sogar, dass die gesamte Wirklichkeit, also auch das biologische Geschlecht, gedeutet und somit konstruiert wird. Die Realität werde durch Sprache, genauer: durch Deutung im Rahmen von „Diskursen“, durch „diskursive Praktiken“, hergestellt. Da das Geschlecht soziale Konstruktion sei und von Akteuren immer wieder erzeugt, verändert und frei gewählt werden könne, könne es eine Vielzahl von Geschlechtern geben. …“

https://www.i-daf.org/aktuelles/aktuelles-einzelansicht/archiv/2020/08/28/artikel/gender-studies-staatsfeminismus-statt-wissenschaft.html

(…. Auf so eine Idee konnte kein Mann kommen. …)

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Meine Meinung ist: Leider setzen sich die Demokraten vehement für das Gleichstellungsgesetz („Equality Act“) ein. 1. Im Beitrag: 2020 Democratic Party Platform (Plattform der Demokratischen Partei 2020) https://www.demconvention.com/wp-content/uploads/2020/08/2020-07-31-Democratic-Party-Platform-For-Distribution.pdf steht ab der Seite 42 und der Seite 43 von 92 in der Seitenanzeige unter „Protecting LGBTQ+ Rights“ („Schutz der LGBTQ+-Rechte“): Die Demokraten begrüßen die diesjährige Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs, der klargestellt hat, dass Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität gegen das Gesetz verstößt, aber wir wissen, dass wir noch viel zu tun haben, um sicherzustellen, dass LGBTQ+-Personen nach dem Gesetz und in unserer Gesellschaft gleich behandelt werden. Wir werden kämpfen, um das Gleichstellungsgesetz („Equality Act“) in Kraft zu setzen und endlich die Diskriminierung von LGBTQ+-Personen im Wohnungswesen, in öffentlichen Unterkünften, beim Zugang zu Krediten, in der Bildung, im Geschworenendienst und in Bundesprogrammen zu ächten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass LGBTQ+-Personen bei der Adoption oder Pflege von Kindern nicht diskriminiert werden, dass LGBTQ+-Kinder vor Mobbing und Übergriffen… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage von Natasha Chart und Christen Price: https://theoblog.de/die-klassische-familie-wird-zum-ausnahmefall/35589/#comment-87414 Dementsprechend lehnen wir Gesetze zur Geschlechtsidentität in allen Formen ab und wünschen, dass alle US-Gesetze eine geschlechtsbezogene Definition der menschlichen Person anerkennen, in der Geschlecht als biologisch verstanden wird. Meine Meinung ist: 1. Glücklicherweise warnt der Evangelist Franklin Graham vor dem Gleichstellungsgesetz („Equality Act“). 1. Im Beitrag: Franklin Graham warnt davor, dass das Gleichstellungsgesetz („Equality Act“) für Christen „katastrophal“ wäre, wenn es Gesetz wird https://www.christianpost.com/news/franklin-graham-warns-equality-act-would-be-catastrophic-for-christians-if-it-becomes-law.html am 16. Juli 2019 von Leonardo Blair steht: Das Gleichheitsgesetz („Equality Act“), https://www.congress.gov/bill/116th-congress/house-bill/5/text ein Gesetzesentwurf, der „sexuelle Orientierung“ und „Geschlechtsidentität“ als geschützte Gruppen nach dem Bundesgesetz über die Bürgerrechte hinzufügen würde, wäre für Christen und Kirchen „katastrophal“, wenn es Gesetz wird, warnte der Evangelist Franklin Graham. Graham warnte vor kurzem in einem Op-ed (Meinungsbeitrag) https://decisionmagazine.com/battle-soul-nation/ für das Decision Magazine, dass der Gesetzentwurf, der im März von der Parlamentssprecherin Nancy Pelosi eingebracht wurde, der LGBTQ-Gemeinschaft den gleichen Schutz gewähren würde, der rassischen… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage am Ende: https://theoblog.de/die-klassische-familie-wird-zum-ausnahmefall/35589/comment-page-1/#comment-87418 Leider sind viele Demokraten gegen die biblische Sexualmoral eingestellt. Meine Meinung ist: Leider sind viele Demokraten moralisch verdorben. 1. Im Kommentar am 5. September 2020 von Markus Jesgarz steht: Im Beitrag: Nihilismus und das Ende des Rechts https://www.firstthings.com/article/1993/03/002-nihilism-and-the-end-of-law im März 1993 von Phillip E. Johnson steht am Anfang: Als Präsident Bush Richter Clarence Thomas für einen vakanten Posten am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten nominierte, richteten die Liberalen, die gegen eine Bestätigung der Nominierung waren, die kritische Prüfung zunächst auf Aussagen, die der Kandidat zugunsten der Anwendung des „Naturrechts“ bei der Auslegung der Verfassung gemacht hatte. Der Vorsitzende des Justizausschusses, der die Nominierung weitergeben musste, der demokratische Senator Joseph Biden, betonte, dass auch er an die Existenz des Naturrechts glaube. Tatsächlich hatte er sich erfolgreich gegen einen früheren republikanischen Kandidaten für den Obersten Gerichtshof, Richter Robert Bork, gewandt, zum Teil deshalb, weil Bork bestritten hatte, dass die Verfassung bestimmte „natürliche“… Weiterlesen »

Jutta
3 Jahre zuvor

Die Zukunft ist nicht weiblich. Ich wage stattdessen die Prognose: Sie gehört der genderfluiden schwarzen Transfrau mit Sexismuserfahrung als Schlüsselkompetenz. Denn je mehr darauf beharrt wird, dass individuelle Merkmale wie Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft keinen Unterschied machen dürfen bei der Verteilung von Macht, Jobs und Rechten, umso mehr werden genau diese Eigenschaften als alles bestimmendes Merkmal sogar betont. Was zählt, ist nicht mehr Leistung, sondern die richtige Identität. Nicht mehr das Individuum, sondern die Zugehörigkeit zur richtigen Opfer-Gruppe. Quellen: https://www.gemeindenetzwerk.de/?p=17812 https://www.zukunft-ch.ch/gender-nicht-rettung-sondern-untergang-der-frau-2/ ..was soll man noch sagen? Mir fehlen immer mehr die Worte .. Die neue Religion nimmt rasant Fahrt auf … .. mich erinnert das an: Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Das ist doppelte Diskriminierung, ist aber bis jetzt noch niemanden aufgefallen. Als ich mit 54, das war vor drei Jahren, gekämpft habe um eine Umschulung – ich bin nicht schwerbehindert, also nicht körperlich, zwar seelisch beeinträchtigt und nicht mehr in der Lage den alten Beruf auszuüben – da… Weiterlesen »

Last edited 3 Jahre zuvor by Jutta
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