Ein Dilemma: Darwin und die Sklaverei

imagesHenning Ritter geht in einem für die FAZ geschriebenen Artikel der Frage nach, warum Charles Darwin seinen moralischen Quietismus in der Sklavenfrage aufgegeben hat.

Es geht dabei verkürzt um Folgendes: Die biologische Theorie Darwins versuchte durch Verweis auf sehr langsame Anpassungsprozesse die Grausamkeit des Evolutionsgeschehens abzumildern. Kritische Begleiter des Darwinismus mahnten jedoch an, dass der mörderische Daseinskampf, sei er denn notwendig, gewaltige Auswirkungen für die Moralvorstellungen haben müsse. Etwa so: »Wenn die Natur alles ist, was ist, und der Tod als Gärtner auftritt, muss das Recht des Stärkeren akzeptiert werden.« Der moralischen Verunsicherung wich Darwin aus, indem er über Moral schwieg. Aber warum hat Darwin in der Sklavenfrage deutlich Stellung gegen die Sklaverei bezogen? Der Naturforscher erklärte, dass es »in der Natur Erscheinungen gab, die, im Unterschied zur natürlichen Auslese, tatsächlich die Bezeichnung Grausamkeit verdienten«. Das heißt soviel wie: Die Natur lehrt selbst eine Moral.

Meine Frage: Hatte Darwin vielleicht mit der Grausamkeit der Natur in der Sklavenfragen vor allem deshalb Probleme, weil er persönlich betroffen war, also die Grausamkeit mit eigenen Augen gesehen hat?

Hier der packende Artikel: www.faz.net.

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14 Jahre zuvor

[…] Artikel TheoBlog: Ein Dilemma: Darwin und die Sklaverei Christozentrisch: Adam, wo bist du? – Schöpfung vs. Evolution Share and […]

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage im Beitrag: Der größte Fluch auf Erden https://www.faz.net/aktuell/wissen/darwin/darwin-und-die-sklaverei-der-groesste-fluch-auf-erden-1885698.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 aktualisiert am 15.11.2009 von Henning Ritter unter „Das Wilde und das Zivilisierte“ am Anfang: Auf diese vertrackten Verhältnisse von Moral und Evolution reagierte Darwin mit einem moralischen Quietismus. Meine Meinung ist: 1. Herr Charles Darwin reagierte nicht auf das vertrackte Verhältnisse von Moral und Evolution mit einem moralischen Quietismus. Im Beitrag: Es ist Zeit, Darwin abzusagen http://www.christianpost.com/voices/time-to-cancel-darwin.html am 06. Juli 2020 von Michael Brown steht am Ende: Welche Völker bezeichnet Darwin als „Wilde“? Er ist recht großzügig in der Verwendung dieses Begriffs, darunter Australier, Mongolen, Afrikaner, Indianer, Südamerikaner, Polynesier und Eskimos. Darwin fragt: https://sites.williams.edu/engl-209-fall16/uncategorized/the-dark-side-of-darwinism/ „Wie wenig kann die hart arbeitende Frau eines minderwertigen australischen Wilden, die kaum abstrakte Worte benutzt und nicht über vier zählen kann, ihr Selbstbewusstsein ausüben oder über die Natur ihrer eigenen Existenz nachdenken?“. Dies war praktisch identisch mit der Argumentation europäischer und amerikanischer Sklavenhändler, die die Afrikaner als intellektuell minderwertige Menschen… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage am Ende: Die rassistische Weltanschauung von Charles Darwin ist kontrafaktisch. Meine Meinung ist: 1. Leider spielte die Weiterentwicklung der rassistischen Weltanschauung von Charles Darwin von Herr Adolf Hitler eine Schlüsselrolle für die Begründung der Rassenvernichtung der Nazis. Im Beitrag: Von Darwin zu Hitler https://darwintohitler.com/from-darwin-to-hitler/ steht ab dem 2. Satz: In diesem fesselnden und sorgfältig recherchierten Werk der Geistesgeschichte erklärt Richard Weikart die revolutionären Auswirkungen des Darwinismus auf Ethik und Moral. Er zeigt auf, dass viele führende darwinistische Biologen und Sozialdenker in Deutschland glaubten, dass der Darwinismus die traditionelle jüdisch-christliche und aufklärerische Ethik, insbesondere jene, die sich auf die Heiligkeit des menschlichen Lebens bezieht, umstürzte. Viele dieser Denker unterstützten den moralischen Relativismus, verherrlichten aber gleichzeitig die evolutionäre „Fitness“ (vor allem in Bezug auf Intelligenz und Gesundheit) als den höchsten Schiedsrichter der Moral. Weikart kommt zu dem Schluss, dass der Darwinismus nicht nur beim Aufstieg der Eugenik eine Schlüsselrolle spielte, sondern auch bei Euthanasie, Kindermord,… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage am Ende: https://theoblog.de/ein-dilemma-darwin-und-die-sklaverei/6044/comment-page-1/#comment-87070 Die rassistische Weltanschauung von Charles Darwin ist moralisch verwerflich. Meine Meinung ist: 1. Die rassistische Weltanschauung der Darwinisten ist moralisch verwerflich. Im Beitrag von Wikipedia zu „Über die Entstehung der Arten“ steht 1. am Anfang: https://de.wikipedia.org/wiki/Über_die_Entstehung_der_Arten Über die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809–1882). Es wurde am 24. November 1859 veröffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollständige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. 2. unter „Darwins Werk in der Geschichte der Biologie“ im 2. Absatz ab dem 3. Satz: https://de.wikipedia.org/wiki/Über_die_Entstehung_der_Arten#Darwins_Werk_in_der_Geschichte_der_Biologie Sein Buch wurde im Sinne des Anliegens von T. H. Huxley und dem X-Club eingeordnet, die eine Säkularisierung der Wissenschaft anstrebten und für den philosophischen Naturalismus warben. Bis ungefähr 1880 kamen die Wissenschaftler mehrheitlich zur Überzeugung, dass die… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist eine Bestätigung zu der Aussage: https://theoblog.de/ein-dilemma-darwin-und-die-sklaverei/6044/comment-page-1/#comment-87071 Die rassistische Weltanschauung der Darwinisten ist moralisch verwerflich. Im Beitrag: Ben Carson und die Evolution-Moral-Debatte https://www.discovery.org/a/18931/ Protest gegen den prominenten Hopkins-Neurochirurgen Ben Carson, der die Evolutionstheorie bestreitet, ist fehlgeleitet am 13. Mai 2012 am Richard Weikart steht am Ende: Einer der Hauptredner auf der Konferenz in Oxford war der führende Wissenschaftsphilosoph Michael Ruse, der 1985 in einem gemeinsam mit dem Harvard-Biologen E. O. Wilson verfassten Artikel feststellte: „Ethik, wie wir sie verstehen, ist eine Illusion, die uns von unseren Genen abgespeist wird, um uns zur Zusammenarbeit zu bewegen“. Warum versuchen die Biologen von Emory, Dr. Carson als dumm erscheinen zu lassen, wenn er behauptet, dass die Evolution die Ethik untergräbt, während einer der führenden Evolutionsbiologen und einer der führenden Wissenschaftsphilosophen zugibt, dass die Evolution jede objektive Moral zerstört? Professor Wilson argumentierte in seinem Buch „Consilience“: „Entweder sind ethische Gebote wie Gerechtigkeit und Menschenrechte unabhängig von menschlicher Erfahrung oder aber sie sind menschliche… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist eine Bestätigung zu der Aussage am Ende: https://theoblog.de/ein-dilemma-darwin-und-die-sklaverei/6044/comment-page-1/#comment-87070 Die rassistische Weltanschauung von Charles Darwin ist moralisch verwerflich. Im Kommentar am 08.07.2020 von Markus Jesgarz steht: https://www.facebook.com/nzz/posts/4144026612306571?comment_id=4144144022294830&reply_comment_id=4146632718712627 Im Beitrag: Darwin und der Abstieg der Moral https://www.firstthings.com/article/2001/11/darwin-and-the-descent-of-morality im November 2001 von Benjamin Wiker steht ab dem viertletzten Absatz: Obwohl viele heute vor Darwins Rassismus schaudern würden, müssen wir zugeben, dass Darwins Schlussfolgerungen richtig aus seinen evolutionären Prinzipien gezogen wurden. Wenn die Evolution wahr ist und die Rassen selbst das Ergebnis des Überlebenskampfes sind, wie könnten dann nicht intellektuelle und moralische Qualitäten von verschiedenen Rassen unterschiedlich erworben werden? Was das Überleben des Stärkeren anbelangt, so haben die zeitgenössischen Liberalen versucht, Darwin vom Sozialdarwinismus zu trennen, aber Darwins eigene Worte, die einen harten Kampf befürworten, zeigen uns ganz klar, dass er der erste Sozialdarwinist war. Konservative (die oft frühneuzeitliche Liberale sind, was ihre Einstellung und ihr Temperament betrifft) sehen manchmal gern die reinigende Wirkung des „harten Kampfes“, indem sie den natürlichen Kampf… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Meine Meinung ist: 1. Leider bezeichnete Herr Charles Darwin Menschen, die von der Sklaverei betroffen waren, oft abwertend als „Wilde“ oder „Barbaren“. Im Beitrag: Darwins heilige Sache? https://answersingenesis.org/charles-darwin/racism/darwins-sacred-cause/ am 7. April 2009 von Dr. Tommy Mitchell steht unter „The Flaws“ („Die Mängel“) ab dem 7. Absatz: Zweitens fällt mir eine grundlegendere Frage ein. Wenn der Mensch nur ein Tier ist, nur eine höhere Form des Affen, der durch blinden Zufall in der unbeabsichtigten Welt präsent ist, was ist dann falsch an der Sklaverei? Ist Sklaverei nicht nur eine Form der Selektion? Ist Sklaverei nicht nur eine Form des Überlebens des Stärkeren auf Kosten des Schwächeren? Die Herausgeber weisen darauf hin, dass die Autoren (Adrian Desmond und James Moore) versuchten, „den fehlenden moralischen Kern von Darwins evolutionärem Universum wiederherzustellen, indem sie einen völlig neuen Bericht darüber lieferten, wie er zu seinen erschütternden Theorien über die menschlichen Ursprünge kam“. [Darwin’s Sacred Cause, Buchumschlag.] Wie Moral in einem evolutionären Universum definiert wird, war… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage Von Herr Charles Darwin: https://theoblog.de/ein-dilemma-darwin-und-die-sklaverei/6044/comment-page-1/#comment-87074 „Ein Mensch, der keinen gesicherten und immer gegenwärtigen Glauben an die Existenz eines persönlichen Gottes oder an eine zukünftige Existenz mit Vergeltung und Belohnung hat, kann für die Führung seines Lebens, soweit ich sehen kann, nur jenen Impulsen und Instinkten folgen, die am stärksten sind oder die ihm am besten erscheinen.” Meine Meinung ist: 1. Herr Charles Darwin glaubte, dass alle Moral durch die Evolution gewachsen ist. In der AUFZEICHNUNG: Barlow, Nora Hrsg. 1958. Die Autobiographie von Charles Darwin 1809-1882. Mit den ursprünglichen Auslassungen wiederhergestellt. Herausgegeben und mit Anhang und Anmerkungen von seiner Enkelin Nora Barlow. Aus London: Collins. steht unter „[page] 92 THE AUTOBIOGRAPHY OF CHARLES DARWIN“ ab dem 3. Absatz: http://darwin-online.org.uk/content/frameset?pageseq=94&itemID=F1497&viewtype=text Eine andere Quelle der Überzeugung von der Existenz Gottes, die mit der Vernunft und nicht mit den Gefühlen verbunden ist, beeindruckt mich, weil sie viel mehr Gewicht hat. Dies ergibt sich aus der extremen Schwierigkeit… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage: https://theoblog.de/ein-dilemma-darwin-und-die-sklaverei/6044/comment-page-1/#comment-87074 Leider bezeichnete Herr Charles Darwin Menschen, die von der Sklaverei betroffen waren, oft abwertend als „Wilde“ oder „Barbaren“. Meine Meinung ist: Leider hatte Herr Charles Darwin in Bezug auf die Kindersklaverei in Amerika wenig zu beklagen. Im Beitrag: Darwin’s Beagle diary (1831-1836) steht zu „Patagones to B: Ayres 1833 September 7th“: http://darwin-online.org.uk/content/frameset?keywords=is%20believe%20to%20of%20in%20owner%20respect%20the%20little%20i%20can%20them%20deceive%20complain%20but%20there%20as%20this&pageseq=361&itemID=EHBeagleDiary&viewtype=text Die Soldaten verfolgen & säbeln jeden Mann. – Wie wilde Tiere kämpfen sie jedoch bis zum letzten Augenblick. – Ein Indianer hätte einem Soldaten fast mit den Zähnen den Daumen abgebissen, wodurch sein eigenes Auge fast aus der Augenhöhle gedrückt wurde. – Ein anderer, der verwundet war, täuschte mit einem Messer unter seinem Mantel den Tod vor und war bereit, den ersten, der sich näherte, zu töten. Mein Informant sagte, dass der Mann, als er einen Indianer verfolgte, „Companèro (Freund) töte mich nicht“ schrie, während er gleichzeitig heimlich die Kugeln von seinem Körper löste, was bedeutete, sie um seinen Kopf… Weiterlesen »

Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Dies ist ein Kommentar zu der Aussage am Ende: https://theoblog.de/ein-dilemma-darwin-und-die-sklaverei/6044/comment-page-1/#comment-87079 Herr Charles Darwin war ein Sozialdarwinist. Meine Meinung ist: 1. Herr Charles Darwin war ein Naturalist. 1. Im Beitrag von Wikipedia zu „Darwinism“ („Darwinismus“) steht am Anfang: https://en.wikipedia.org/wiki/Darwinism Der Darwinismus ist eine Theorie der biologischen Evolution, die von dem englischen Naturalisten Charles Darwin (1809-1882) und anderen entwickelt wurde. Sie besagt, dass alle Arten von Organismen durch die natürliche Auslese kleiner, vererbter Variationen entstehen und sich entwickeln, die die Fähigkeit des Individuums, zu konkurrieren, zu überleben und sich fortzupflanzen, erhöhen. 2. Im Beitrag von Wikipedia zu „Naturalismus (Philosophie)“ steht am Anfang: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_(Philosophie) Der Naturalismus ist die Auffassung, dass die Welt als ein rein von der Natur gegebenes Geschehen zu begreifen ist. Diese Annahme, die oft auch durch den Spruch Alles ist Natur pointiert wird, lässt für sich genommen offen, wie der Begriff der Natur zu umgrenzen ist. Versteht man unter „Natur“ allein die physische Natur, so ergibt sich aus dem Spruch… Weiterlesen »

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