„Girls“

Im deutschen Bezahl-TV läuft heute eine Serie an, die uns mit den Abgründen der postmodernen Unmündigkeit konfrontiert. Gezeigt werden junge Menschen, die von Moralvorgaben befreit ihren eigenen Weg (er)finden. „Anstand ist etwas für Verlierer: absolut unsexy. Und Moralapostel sind genau das: Verlierer.“

Sex ist in „Girls“ etwas vergleichsweise Widerwärtiges. „Girls“ porträtiert eine Generation von Männer und Frauen, die mit Pornografie aufgewachsen SIND, keine romantischen Vorstellungen mehr von Sexualität haben. Lena Dunham fängt die entblößten Körper, insbesondere ihren eigenen, ohne Liebreiz ein. Die Mechanik des Koitalen wird wie im Biologieunterricht gezeigt, Tabus gibt es keine mehr.

Außer einem vielleicht, „Liebe“, wie das Jemima, die hübsche Britin, sagt. Sehnsüchte, Fantasien und Begierden erscheinen abwechselnd so kaputt, so verklemmt, so autistisch, dass deutlich wird, dass hier nicht zwei junge Menschen in höchster Intimität zueinanderfinden, sondern sich jeder auf eine Art selbst befriedigt. Der Partner fungiert als Masturbationsassistent. Am Ende besorgen es sich die Mädchen mithilfe ihrer Geliebten selbst. Und wachen auf und haben Angst, schwanger oder aidskrank zu sein.

Ulf Poschardt stellt die Serie vor: www.welt.de.

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