Helge Stadelmann: Zum Tod von J.I. Packer

Zum Tod des evangelikalen Theologen und Autors James I. Packer hat Prof. Helge Stadelmann (FTH) für das Nachrichtenmagazin idea einen Nachruf verfasst. Darin schreibt er: „Studienbewerbern an der Freien Theologische Akademie (FTA) Gießen – heute: Freie Theologische Hochschule (FTH) –, die fragten, wie sie sich auf ihr Theologiestudium vorbereiten sollten, wurde über viele Jahre empfohlen, vor Studienbeginn Packers Buch „Gott erkennen“ zu lesen, weil die Ehrfurcht vor Gott Anfang aller Weisheit sei, auch in der Theologie (Sprüche 1,7)“. 

Über Packers Einsatz für die Autorität der Bibel schreibt Stadelmann: 

Zum Lehrer der weltweiten evangelikalen Bewegung aber wurde er durch seine Bücher. Sein erstes Buch (Fundamentalism and the Word of God/Fundamentalismus und das Wort Gottes) verkaufte sich schon im Erscheinungsjahr 1958 mehr als 20.000 Mal und wurde seither bis heute immer wieder aufgelegt. Packer warb darin für ein begründetes Vertrauen in die uneingeschränkte Wahrheit der Bibel als Gottes Wort. Das blieb eines seiner Lebensthemen und er sah mit Sorge die Gefahr der Relativierung biblischer Lehre und Ethik nicht nur in seiner anglikanischen Kirche, sondern auch unter Evangelikalen. Als verbindliche, liebenswürdige Persönlichkeit war Packer das Gegenteil eines „kämpfenden Fundamentalisten“. Aber aus überlegter Überzeugung schloss er sich dem „Rat für biblische Irrtumslosigkeit“ an und wurde 1978 einer der Erstunterzeichner der Chicago-Erklärung für biblische Irrtumslosigkeit. Packers Bibeltreue ist nicht zu verstehen ohne sein Bewusstsein der Heiligkeit Gottes als Anfang jeder Theologie, die ihren Namen verdient. Wie überliefert ist, hat er seinen Studenten immer wieder eingeprägt: „Liebe Freunde, Theologie ist Doxologie!“ Entsprechend trug sein zweites von insgesamt 47 Büchern, das sein international bekanntestes werden sollte, den Titel „Knowing God“ (1973, deutscher Titel: „Gott erkennen“).

Mehr: www.idea.de.

Ähnliche Beiträge:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments
Markus Jesgarz
3 Jahre zuvor

Meine Meinung ist: Glücklicherweise schrieb Herr James Innell Packer über den Kern des Evangeliums. Im Beitrag: MOGELPACKUNG https://www.freiewelt.net/blog/mogelpackung-10062931/ am 29. Juli 2015 von Holger Lahayne steht unter „Nicht Gott wird versöhnt“ ab dem 6. Absatz: James I. Packer, wie Stott Anglikaner, bringt es in seinem Bestseller Gott erkennen (dort im Kapitel „Der Kern des Evangeliums“) ebenfalls auf den Punkt: „Im Christentum hingegen [anders als im Heidentum] versöhnt Gott Seinen eignen Zorn durch Sein eigenes Handeln… Es war Gott selbst, der Seinen Zorn löschte gegen jene, die Er – trotz allem – liebte und retten wollte.“ Dem verlorenen Menschen steht Gott in Liebe und Zorn gegenüber. Die moderne zeitgenössische Theologie lehrt dagegen fast unisono: Gott muss nicht versöhnt werden. Gott braucht das Kreuz nicht, er braucht kein Menschenopfer, um besänftigt, um versöhnt zu werden. Jesus starb nicht, um Gottes Haltung zu mir, sondern um unsere Haltung zu Gott zu ändern. Als guter Lehrer und Pädagoge fasste Packer im Aufsatz „What Did the Cross Achieve?“ (im Sammelband In My… Weiterlesen »

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner