Kratzer am Krippen-Lack

Bei Günther Jauch wurde die Frage nach der Qualität der Krippen zum unfreiwilligen Argument für die Wahlfreiheit und das Betreuungsgeld. Die FAZ schreibt in der TV-Kritik:

Unerwartete Entscheidungshilfe bei „Günther Jauch“: Wer bisher noch schwankte, ob er sein ein- oder zweijähriges Kind in eine Krippe geben oder lieber privat betreuen soll, konnte gestern abend zum Krippen-Skeptiker werden. Denn in der Jauch-Runde zum Zankapfel Betreuungsgeld ging es neben dem Austausch bekannter Argumente immer wieder auch um die Frage der Qualität unserer Krippen, gerade im Blick auf die erwartete Klagewelle, wenn es von August 2013 an den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz geben wird.

Und es entstand ein Szenario von Personalmangel, frühpädagogisch unqualifizierten Aushilfskräften, Tohuwabohu-Beschäftigungstherapie. Eine im Publikum sitzende Berliner Kita-Leiterin unterstrich die dramatische Lage und wurde ihrerseits durch hunderte von Mails bestätigt, die während der Sendung von überforderten Kita-Mitarbeitern eingingen – Günther Jauch sagte, so viele Mails habe er noch nie während seiner Sendung erhalten.

Treiben wir also auf eine Situation zu, in der es auf der einen Seite den einklagbaren Krippenplatz für alle geben wird, auf der anderen Seite wegen dessen unzureichender Ausstattung eine „Kindeswohlgefährdung“droht, wie Stefan Sell meinte, Professor für Volkswirtschaft und eigentlich ein Krippen-Verfechter?

Quelle: www.faz.net.

VD: JS

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