Reformation und Islam

Ich habe kürzlich das Impulspapier „Reformation und Islam“ der Konferenz für Islamfragen der EKD gelesen. Ein echtes Leseerlebnis. Wer wissen will, wie es um weite Kreise innerhalb der Evangelischen Kirchen bestellt ist, sollte sich diese Erfahrung gönnen. Es ist kein Vergnügen.

Nun gäbe es sehr viel über das Impulspapier zu sagen. Auffällig beispielsweise gleich zum Einstieg die für die Kulturwissenschaften bezeichnende (therapeutische) Sprache. Sie wurde gewählt, um die Empfindungen derer zu beschreiben, die sich seinerzeit mit der Frage befassen mussten, ob wohl bald auch Wien an die Türken fallen werde. „Zur Zeit Luthers sah Europa sich militärisch und politisch vom expandierenden Osmanischen Reich bedrängt.“ Die Betonung liegt auf „die Leute sahen es so“. Sie sahen eine Bedrohung, die ja vielleicht gar keine war. Konstantinopel war jedoch 1453 gefallen und die Türken waren auf dem Vormarsch nach Europa. „Man nahm sie wahr als die Anderen und Fremden, als die bedrohliche Macht aus dem Südosten“ (S. 7). Eigentlich, so könnte man vermuten, suchten die Türken nur florierende Handelsbeziehungen in gänzlich friedlicher Absicht. Aber da die Europäer die Schönheit des Fremden noch nicht angemessen zu schätzen wussten, haben sie das übersehen.

Aber lassen wir das. Wenden wir uns einer Argumentationsfigur zu, die heutzutage oft zu finden ist. Es geht um das „sowohl als auch“. Auf S. 24 wird das Argument sehr anschaulich entfaltet.

Zunächst heißt es:

Die anhand der Rechtfertigungslehre vor 500 Jahren gewonnenen zentralen Einsichten reformatorischer Theologie können heute in fünf Kernpunkten zusammengefasst werden: solus Christus – allein Christus, sola gratia – allein aus Gnade, solo verbo – allein  im  Wort,  sola  scriptura, – allein  aufgrund  der  Schrift  und  sola fide – allein  durch den Glauben.

Das klingt doch ganz gut. Aber dann geht es weiter. Ungefähr so: So schön diese Einsichten auch waren und vielleicht noch sind. Es gibt ein großes Problem! Die Reformatoren haben es damals tatsächlich so gemeint, wie sie es geschrieben haben. Oder anders formuliert: Die Schwierigkeit ist, dass mit dem „allein Christus“ die Vorstellung verbunden wurde und auch heute noch verbunden werden kann, dass außerhalb von Christus niemand das Heil findet. Wir müssen so von Christus sprechen lernen, dass die Heilsversprechen anderer Religionen nicht deklassiert werden.

Bezugnehmend auf den EKD-Grundtext „Rechtfertigung und Freiheit“ heißt das (S. 25):

Die Herausforderung besteht darin, von Christus zu sprechen, aber so, dass dabei nicht der Glaube des anderen abgewertet oder für unwahr erklärt wird. So wie für den Christen das Gehören zu Christus der einzige Trost im Leben und im Sterben ist, so ja auch für den Anhänger der anderen Religion sein spezifischer Glaube. Dies darf auf beiden Seiten des Gespräches anerkannt werden.

Die Reformatoren waren also damals der ungeheuerlichen Vorstellung aufgesessen, es handele sich bei der muslimischen Religion um eine Irrlehre. Heute haben wir, bedingt durch geistesgeschichtliche Entwicklungen, den Glauben, der zwischen wahren und falschen Lehren unterscheidet, glücklicherweise überwunden. Wenn also beispielsweise Petrus vor knapp 2000 Jahren der Meinung war, dass Jesus Christus der Eckstein ist und in keinem anderen als in diesem Namen unsere Rettung zu finden ist (vgl. Apg 4,11–12), dann hatte er zwar recht. Er übersah allerdings (falls er es überhaupt so gesagt hat), dass dies nicht so zu verstehen ist, als ob allein Jesus retten kann.

Das sei ihm aber verziehen. Schließlich kannte er die dialogischen Ansätze, die uns heute zur Verfügung stehen, noch nicht.

Kyrie eleison.

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37 Kommentare
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Gast2
7 Jahre zuvor

Das Problem der Islam-Impuls-Papier-TigerInnen* ist, dass sie selbst nicht mehr an den Eckstein glauben. Denen geht es doch nicht um andere, sondern um sich selbst. Aus der eigenen Erfahrung der eigenen Nicht-Erlösung in dieser Welt wird nach anderen Erlösungen gesucht – und das ist das Träumen von einer menschengemachten besseren Welt. Gute Gefühle bei Gesprächen mit Vertretern anderer Religionen geben das Gefühl, dass die Welt schon ein Stückchen besser ist.

Kyrie eleison.

Jutta
7 Jahre zuvor

Wahnsinn.
Sie machen IHN zum Lügner.
Das ist ungeheuerlich. Das ist blasphemisch.

Schandor
7 Jahre zuvor

EKD = nützliche Idioten der römischen Intelligentsia (IHS).

Hab acht, Israel! Früher haben dich falsche Propheten ins Unheil gebracht, heute ist es die Organisation, die eigentlich gegen die falschen Propheten zeugen soll.
Hegels Dialektik (aus A wird Nicht-A) hat hier ein schönes Beispiel.

Stell dir vor, die EKD hätte die Deutungshoheit über die Mathematik.
Dann wäre die Quadratur des Kreises längst durchgeführt.
Dann wäre Pi ein Integerwert.
Dann wäre jede Zahl über tausend gerade. Fünf übrigens auch. Denn ungerade Zahlen wären wegen Diskriminierung abgeschafft.
Was könnte man dann noch rechnen? Alles wäre dann eins (1).

Und die Menge lacht sich tot.

NA29 findet dann sicher bald eine Lesart:
Und in keinem anderen ist das Unheil, auch sind kaum andre Namen unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch die wir sollen selig werden.

Heike
7 Jahre zuvor

Alle Landeskirchen machen da mit. Kein Landesbischof protestiert. Wo sind die Lutheraner? Keine Landeskirche sagt, ich steige aus aus dieser EKD-Kunstfigur. Die Fahnen hoch, die Reihen fest geschlossen. Alle Obrigkeit kommt eben von Gott. Da kann man nichts machen, außer den Menschen einen Blitzableiter wie solch ein Forum zu bieten, wo sie ihren Frust loswerden. Übrigens hat nicht einmal die evangelikale Führungsriege die Nase voll von diesem Verein und steigt aus. Da kann man nur gespannt sein, was da noch alles kommen muss. Der Mensch ist unbegrenzt leidensfähig – das ist alles nur eine Frage der Gewöhnung.

Adler
7 Jahre zuvor

Alle Christen, die noch in den sog. „Landeskirchen“ sind, MÜSSEN austreten – und zwar SOFORT! Verlasst diese sinkende Titanic! Die EKD (und ihre „Gliedkirchen“) haben jede – aber wirklich jede – Berechtigung verloren, sich „Kirche“ zu nennen. Die EKD ist so abnormal krass gottlos. Sie hat mit dem christlichen Glauben nichts zu tun. Im Gegenteil: Die EKD ist offen und direkt antichristlich! Das ist so dermaßen eindeutig und offensichtlich, dass es niemand mehr übersehen kann. Wer jetzt noch in der EKD bleibt, der muss so verblendet sein, dass seine Augen wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit verschlossen bleiben werden. Die EKD ist ein Erzfeind für jeden Christen. Sie steht – ohne jede Frage – auf der Seite der Finsternis. Das ist Fakt!

Heike
7 Jahre zuvor

@Adler

Die Titanic sinkt nicht, sie stinkt – vor und nach Geld. Da gibt es einiges mitzunehmen, wenn eine Landeskirche aussteigen würde und das Geld sinnvoll in die Hand nehmen würde.

Jutta
7 Jahre zuvor

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/nrw-minister-schwoeren-nicht-mehr-auf-das-deutsche-volk/
Meiner Meinung nach gehört auch diese Meldung dazu.
Und man wird wieder sagen: eine Islamisierung findet nicht statt.

Ich frage mich, wie das werden wird, wenn es die erste rein muslimische Partei geben wird, die Türken sind ja unzufrieden und machen sich grade dran.
…tja, darf, muss man sagen: Volksverräter ? Vaterlandsverräter ? .. Niemals vorher habe ich in solchen Begriffen gedacht.
Glauben sie wirklich, den Islam in Schach halten zu können ?
Und wie heisst es in Gottes Wort “ .. die Verräter und Irrlehrer sind von uns ausgegangen “ ( wo.. ? )
Danke, VATER, dass wir Himmelsbürger sein dürfen.

Jutta
7 Jahre zuvor

Neue Partei der Deutschtürken: ADD zum Thema Religion: „Es darf nicht sein, dass einzelne Religionen in der Gesellschaft einer Hetze ausgesetzt sind, die an die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte erinnern. Der Islam gehört zu Deutschland (…) Integration bedeutet nicht nur die Akzeptanz kultureller Verschiedenheiten, sondern die Mitgestaltungsmöglichkeit für alle Menschen. Dadurch wird es überhaupt erst möglich, dass diese Menschen eine Mit-Verantwortung für Deutschland übernehmen. Deutschland ist nicht ein Gastarbeiterland, sondern ein Migrationsland. Das muss auch in der Politik Berücksichtigung finden. Man kann sich dabei an den Erfahrungen in den USA richten, die ein Migrationsland sind. Wir sind gegen eine direkt oder indirekt erzwungene Assimilierung!“ aus: http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2016/06/526579/neue-partei-deutsch-tuerken-gruenden-allianz-deutscher-demokraten/ Kein Wort über verfolgte Christen, kein Wort über die Juden … nur wieder der Islam, der verfolgt wird. Wissen die nicht, dass Hitler mit Scheich Haj Amin Husseini mit ihm paktiert hatte ? Er war mehrmals in Berlin. Er war von den Briten eingesetzt als Großmufti in Jerusalem, betrieb eine Einschüchterungspolitik gegenüber Juden und… Weiterlesen »

Alexander
7 Jahre zuvor

Natürlich ist die Kritik am EKD-Papier berechtigt. Aber (@Adler et aliis) die EKD ist nicht identisch mit „der Landeskirche“. Es gibt gute Gründe, in der Landeskirche zu bleiben, denn wo sollen die Christen, die vor Ort in der Landeskirche christliche Gemeinschaft pflegen, auch sonst hin. Diese pauschalen Austrittsforderungen von außen führen nirgendwo hin und sind ekklesiologisch auch viel zu kurz gegriffen.

Adler
7 Jahre zuvor

@Alexander Aber die EKD ist nicht identisch mit „der Landeskirche“. Die EKD ist der Dachverband der Landeskirchen. Es gibt gute Gründe, in der Landeskirche zu bleiben, denn wo sollen die Christen, die vor Ort in der Landeskirche christliche Gemeinschaft pflegen, auch sonst hin. Die Landeskirchen sind so schlimm, dass ein sofortiger Austritt zwingend notwendig ist. Mitglied in einer EKD-Landeskirche zu sein ist sogar noch schlimmer als konfessionslos zu sein! Die EKD-Landeskirchen sind in Wirklichkeit überhaupt keine Kirchen. Die EKD-Landeskirchen verkündigen hochoffiziell ein falsches Evangelium. Sie lassen faktisch jeden zum Abendmahl zu. Und sie weigern sich, Kirchenzucht zu vollziehen. Damit sind sie biblisch gesehen keine Kirchen. Diese pauschalen Austrittsforderungen von außen führen nirgendwo hin und sind ekklesiologisch auch viel zu kurz gegriffen. Warum zu kurz gegriffen? Was ist an meinen pauschalen Austrittsforderungen falsch? Die EKD-Landeskirchen verbreiten hochoffiziell Irrlehren (z.B. Bibelkritik, Verharmlosung des Islam) und begehen krasseste Sünden. In fast allen EKD-Landeskirchen sind z.B. Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare möglich!!! Das ist zu krass.… Weiterlesen »

Heike
7 Jahre zuvor

Bitte nicht austreten aus einer Landeskirche. Scheidung mit Gütertrennung und Versorgungsausgleich zu fordern ist das Gebot. Anders ist linken Diktatoren nicht beizukommen. Die haben zu viel Geld, als dass sie ein oder mehrere Austritte wirklich jucken würden. Eine Scheidung ist wie im richtigen Leben ein empfindlicherer Einschnitt als wenn einer nur wegläuft. Und nicht vergessen: Deutschland ist nicht die Welt. Solidarität aus dem LWB, Rom und anderswo ist zu erwarten.

Adler
7 Jahre zuvor

@Heike
Es geht doch nicht ums Geld! Das kann doch kein ernsthafter Grund sein in der Landeskirche zu bleiben. Ich bitte Dich!

Außerdem: Wer Mitglied in der Landeskirche bleibt, der zahlt ja weiter Kirchensteuer. Damit finanziert er die ganzen Gottlosigkeiten mit. Wer austritt, der zahlt keine Kirchensteuer mehr. Dieses Geld kann man dann für bessere Dinge einsetzen, z.B., indem man für eine wirklich bibeltreue, reformierte Freikirche spendet. Vielen bibeltreuen Gemeinden fehlt es an Geld. Manche können sich noch nicht einmal einen vollzeitlichen Pastor leisten. Man kann so viel Gutes mit Geld machen, wenn man auf die schwachsinnige Kirchensteuer verzichtet, mit der die ultra-ultra-ultraliberalen Landeskirchen finanziert werden, die christliche, biblische Werte immer aggressiver bekämpfen.

Wacht endlich auf! Handelt! Tretet aus! Bitte!!!

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

An die Ritter gegen die EKD und die Lutherischen Landeskirchen:
Wir sollten den Freikirchen nicht Unrecht tun.
Sie hinken nur hinterher, haben aber enorm aufgeholt.

Heike
7 Jahre zuvor

@Adler

Es geht auch ums Geld. Natürlich nicht nur. Ich wollte nur auf einen anderen Weg hinweisen als den Austritt aus einer Landeskirche. Eine Scheidung bedeutet auch Rechtsnachfolge von Staatskirchenverträgen wie Recht auf universitäre und schulische Ausbildung. Da haben z.B. eine neu gegründete Freikirche oder viele kleine neu gegründeten Gemeinden einen viel schwereren Stand. Eigentlich müsste nur eine Landeskirche den Anfang machen auszutreten aus der EKD und alle Evangelikalen ließen sich dann in Gemeinden dieser Landeskirche umpfarren. Das gäbe eine schöne Reformation. Das wäre unter den gegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen der einfachste Schritt einen Flächenbrand auch in anderen Landeskirchen auszulösen. Und man denke nur an die Öffentlichkeit, die dadurch erzeugt wird. Das kann uns allen nur gut tun.

Gast2
7 Jahre zuvor

@Heike Ach, Heike, es klingt zu schön und zu einfach, um es wahr werden zu lassen. Aus Gründen, die keiner offen sagt, wird da keine Landeskirche wirklich aussteigen. Auch die Evangelikalen werden nichts unternehmen als hie und da ein wenig protestieren mit offenen Briefen o.ä. wie bei der Einführung der Homotrauung in der Badischen Landeskirche. Da müssen wir uns nichts vormachen. Vielleicht wird jetzt die millionste Bekenntnisbewegung gegründet. Aber mehr wird nicht passieren. Da kann der Papst noch so viel Luther rühmen und auf die korrupte Kirche hinweisen gegen die Luther zurecht kämpfte – auf dem Ohr sind die Lutheraner alle taub. Wer eine Reformation wirklich will, der braucht halt Eier – und die hat keiner der Verantwortung Tragenden. P.S. Und um hier einmal einen Namen zu nennen: Die größte Enttäuschung ist für mich Rentzing. Der hat sich damals schon für die SBI bei der sie eiskalt abservierenden Landeskirche in hündischer Weise bedankt, dass sie der SBI Raum gegeben haben.… Weiterlesen »

Gast2
7 Jahre zuvor

Habe gerade gesehen, dass Du den Beitrag unter Stichwort „Humor“ eingeordnet hast. Humor ist, wenn man trotzdem lacht? Du solltest ein neues Stichwort „Galgenhumor“ einführen.

Jutta
7 Jahre zuvor

https://christeninverantwortung.wordpress.com/2016/06/28/dokumentationsarchiv-bestaetigt-diskriminierung-von-christen-waechst/

Und was Freikirchen betrifft: manche wollen keinen Pastor, das ist in ihren Augen unbiblisch und sie holen mächtig auf !!!

Jutta
7 Jahre zuvor

http://www.gemeindenetzwerk.de/?p=13638 Noch kein Urteil im Malaria-Prozess / Morde an Christen in der Türkei ) daraus: Zudem gäbe es konkrete Beispiele, dass Menschen durch die Malatya-Morde in ein intensives Nachdenken über ihren Glauben gekommen und Christen geworden seien. Als Beispiel könne ein älterer Mann und erfolgreicher Unternehmer in einem eher konservativen Stadtteil Istanbuls gelten. Er habe sich als frommer Muslim gefragt, ob diese Morde mit dem Islam vereinbar seien. Nach dem Studium von Koran und Hadithen (der Überlieferung der Aussprüche und Taten Mohammeds) sei er zu dem Ergebnis gekommen, dass das in gewisser Weise wohl tatsächlich gerechtfertigt sei. Er habe dieses Ergebnis aber nicht einfach akzeptieren wollen und sich mit dem christlichen Glauben beschäftigt, für den die drei Männer in Malatya umbebracht worden waren. Nach intensivem Studium der Bibel und vielen Gesprächen mit Christen ist er Christ geworden und gehört heute zu einer örtlichen evangelischen Gemeinde. Er lebt seinen Glauben und bezeugt ihn in seinem Umfeld, auch wenn er dadurch Anfeindungen… Weiterlesen »

Stephan
7 Jahre zuvor

Hinsichtlich der Frage nach Austritt oder nicht sehe ich nicht, dass eine Pauschalantwort richtig wäre. Es richtet sich m.E. auch danach, wie die Gemeinde vor Ort agiert, und was mir die Bibel dazu in so einer Situation sagt.
Richtig ist, dass RK, EKD und die meisten freikirchlichen Bünde mit der Treue zu Gottes Wort nicht mehr viel am Hut haben. Interpretiert man die Sendschreiben (auch) als kirchengeschichtlichen Ablauf, dann darf uns die heutige Situation nicht wundern.
Mit Austritt alleine ist es nicht getan, ich muss auch sicherstellen, dass ich auch hinterher noch mit Christen regelmäßig zusammen bin, also mindestens Mitglied in einem bibeltreuen Hauskreis sein. Und auch (von) dort muss ich zusehen, dass ich meine von Gott gegebenen Gaben seinem Wort entsprechend einsetzen kann.
Übrigens: auch ohne formale Kirchenmitgliedschaft läßt sich heute durchaus in den Kirchen und Gemeinden mitarbeiten.

Adler
7 Jahre zuvor

@Johannes Strehle Ja, Du hast leider Recht. Leider! Ein Großteil der Freikirchen rennt dem Zeitgeist hinterher und tut alles, um sich anzupassen. Es ist zu schlimm, um wahr zu sein. Deutschland ist theologisch eines der liberalsten Länder auf dem Planten Erde. Es ist schwer, ein Land zu finden, wo die Bibelkritik so zerstörerische Folgen hatte (und immer noch hat) wie in Deutschland. Leider gibt es wohl auch nur wenig Länder, wo die Christen so naiv, so zeitgeisthörig, so erz-erz-erz-ultra-hardcore-liberal, so harmoniesüchtig und so feige sind! @Gast2 Ich habe mir noch ein paar Monate Frist gesetzt Genau das meine ich! Genau das ist typisch deutsch. Mann, das nervt. Wie naiv bist Du eigentlich! Ich fass es nicht. Begreif es doch: Die EKD und ihre Landes-“Kirche“ gehören zu den ultraliberalsten der ganzen, ganzen, ganzen Welt! Schau Dir alle Kirchen dieser Welt mal an. Dann wirst Du eines merken: Schlimmer als in den EKD-Landes-“kirchen“ ist es kaum irgendwo auf der Welt. Hast Du… Weiterlesen »

Peter
7 Jahre zuvor

@Alexander

„wo sollen die Christen, die vor Ort in der Landeskirche christliche Gemeinschaft pflegen, auch sonst hin“

Was sollen sie noch in einer Landeskirche, die mit der EKD gemeinsame Sache macht? Da gibt es irgendwie kein Heraus, aber auch kein Bleiben. Womöglich wäre eine parallele landeskirchliche Struktur die Lösung, so wie das Heike vorschlägt. Geld ist genug da. Dies ganze Gerede von Sparmaßnahmen, Stelleneinsparungen entpuppt sich doch immer mehr als Märchen, welches nur die Kirche in der Fläche schrumpfen ließ, den Verwaltungsapparat und Sonderpfarrämter aber wachsen ließ.

Alexander
7 Jahre zuvor

@Adler: Du betreibst schlicht Rumgeplärre, ohne überhaupt verstanden zu haben, was ich sagte.

@Peter: ecclesiola in ecclesia ist ein kirchengeschichtlich schon lange angewandtes Prinzip, das immer noch vor Ort funktioniert. Es wird dringend Zeit, das wiederzuentdecken.

@Stephan: Exakt. Und letzteres ist das, was wir gerade machen. Ich bin formal kein Landeskirchenmitglied (mein Frau schon) und arbeite in einer Ortsgemeinde mit.

Johannes Strehle hat ansonsten alles auf den Punkt gebracht.

Alexander
7 Jahre zuvor

@Stephan: Exakt. Und letzteres ist das, was wir gerade machen. Ich bin formal kein Landeskirchenmitglied (mein Frau schon) und arbeite in einer Ortsgemeinde mit.

Peter Geerds
7 Jahre zuvor

„Wir sollten den Freikirchen nicht Unrecht tun.
Sie hinken nur hinterher, haben aber enorm aufgeholt.“
Traurig, aber wahr. Sonst wäre ein Evangelium21 nicht nötig.

ali
7 Jahre zuvor

„Münchner Islam-Zentrum wird nicht gebaut“
Einmal eine gute Nachricht.
Wenn man sich ansieht, mit welchen Tricks bisher gearbeitet wurde, um z.B. das Volksbegehren gegen den Bau zu verhindern kann man über die ausgleichende Gerechtigkeit nur dankbar sein. Besonders freuen mich die langen Gesichter von Ude und Bedford-Strohm.

Matze
7 Jahre zuvor

Die Freikirchen haben massiv aufgeholt. Lest doch mal z.B. wer alles Mitglied bei „Miteinander für Europa“ ist und was da die geistliche Basis ist. Es gibt in der EKD und die den Freikirchen Gemeinden, die sich treu an die Schrift halten. Ich bin in einer Freikirche mit vielen geistlichen Mißständen. Es gibt in der näheren Region bei mir keine bessere Alternative. Was soll ich machen? Ich versuche im Moment geistlich u a. über das Netz aufzutanken und dort wo es mir gelingt in meine Gemeinde hineinzuwirken

Ulrich Notker Wolff
7 Jahre zuvor

Wir müssen uns nicht wundern. Schon Luther hat die Fürsten zuhilfe gerufen, weil es in der Kirche nicht klappte. GOTT sei Dank haben die Fürsten häufig mehr richtig gemacht, als sie selbst geglaubt und gewußt haben. Allerdings sollte man meinen, dass ev. Kirchen mit DDR-Erfahrung selbständig gegenüber dem Staat geworden sein könnten. Allerdings steht dem die in den evang. Landeskirchen herrschende „Demokratie“ dem entgegen. Am Ende ist keiner mit seinem Namen und Ruf vor der Kirche (und meint deshalb auch vor GOTT) verantwortlich, weil doch die Mehrheit entscheidet. Als Landes- und Kreissynodaler habe ich es überwiegend so erlebt, dass nicht Glaube oder Schrift entschied, sondern eine angepasste Mehrheit. Ich weiß auch nicht, wie die Kirche aus dieser Demokratiefalle herauskommt. Unsere Bischöfe haben ja weniger zu melden als jeder beliebige Vereinsvorsitzende. Vorderhand gebe ich mich damit zufrieden, dass im Glaubensbekenntnis wir „die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“ bekennen und hoffe darauf, dass unsere ev. Kirche wieder zur Wahrheit und zur… Weiterlesen »

Gast2
7 Jahre zuvor

@Ulrich Notker Wolff

„Unsere Bischöfe haben ja weniger zu melden als jeder beliebige Vereinsvorsitzende.“

Die Bischöfe haben viel zu melden. Und sie wollen auch viel zu melden haben. Keiner wird gezwungen, Bischof zu werden. Das Problem sind eher die Synodalen. Es ist schon nebulös, wie jemand Synodaler wird. Und welcher Nichtstudierte unter den Synodalen blickt heute noch theologisch durch, wenn selbst die Studierten nicht mehr durchblicken. Im Zweifel wird sich der Synodale den Studierten, insbesondere dem Bischof anschließen. Die haben ja studiert und wissen somit besser, was Gottes Wille ist. Autorität kraft Amt und Rhetorik, gepaart mit politischem Druck von außen bestimmen die Entscheidungen der Synoden heute.

7 Jahre zuvor

[…] Zitat eines Artikels von Ron in TheoBlog* […]

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

Zunächst ist der EKD zu danken, dass sie durch „eine Beschäftigung mit Martin Luther und seiner Zeit elementare Tiefenstrukturen des kollektiven Gedächtnisses Europas an den Tag bringt.“ Die Geschichte Europas und der Welt wäre anders verlaufen, wenn den europäischen Christen, als sie meinten, das Heilige römische Reich d e u t s c h e r Nation mit Waffengewalt verteidigen zu müssen, nicht der prophetische Weitblick für die d e u t s c h e Willkommenskultur als Vision des d e u t s c h e n Kulturprotestantismus gefehlt hätte. Die Welt hätte schon damals am d e u t s c h e n Wesen genesen können. Stattdessen „sahen sich“ die Europäer von einem Heer friedlicher Muslime „bedrängt“, die sie „als die Anderen und Fremden wahrnahmen“. „Wie viel daran ist historische Realität, wie viel Konstruktion eines Fremd- und Feindbilds?“ (Die Neu-Amerikaner hatten zu der Zeit mit ihren eigenen „Fremd- und Feindbildern“ zu tun und konnten den Europäern… Weiterlesen »

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