„Sozialismus und Christentum passen nicht zusammen“

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist elementar von christlichen Werten geprägt. Dies äußerte der frühere Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung beim 6. „Forum Politik“ in Gießen. Jung kritisierte dabei auch Bundesfamilienministerin Kristina Schröder.

Der Sozialismus sei in seiner Geschichte immer mit Unterdrückung einhergegangen, sagte Jung. „Eine Politik auf Grundlage des christlichen Menschenbildes gibt den Bürgern dagegen Freiheit und Verantwortung. Sie entscheidet sich im Zweifel für die Freiheit, weil das Individuum meistens eine bessere Entscheidung trifft als der Staat.“ In diesem Zusammenhang lobte Jung, der nach seiner Zeit als Bundesverteidigungsminister auch kurz als Bundesarbeitsminister in Merkels Kabinett diente, das Betreuungsgeld. „Zu DDR-Zeiten haben wir uns kritisch damit auseinandergesetzt, dass Eltern gezwungen wurden, ihre Kinder schon früh in eine Krippe abzugeben.“

Hier der vollständige Beitrag des Medienmagazins pro: www.pro-medienmagazin.de.

Ähnliche Beiträge:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

15 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Lukas
11 Jahre zuvor

@ Ron Ich weiß, dass Du eine feinfühlige und reflektierte Person bist, aber die Überschrift ist ziemlich reißerisch. Mir tut sie weh, wenn ich mir vorstelle, wie gewisse Menschen sie lesen werden – anders nämlich als von Dir gewollt. Denn der Begriff „Sozialismus“ hat in der Geschichte verschiedene Dinge bedeutet und bedeutet auch heute je nach Erdteil immer noch etwas anderes. Der real existierende Sozialismus à la Sowjetunion war ziemlich schlecht bis abgrundtief böse. Das gibt’s überhaupt keine Entschuldigung. Aber es gab es in der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts sehr viele christliche Denker, die Sozialismus als christlichen Auftrag in der Politik verstanden (wie z.B. Ragaz, Kutter, Barth, der junge Brunner etc.) Sie verbanden mit Sozialismus eben nicht Diktatur und Planwirtschaft, sondern sozialer Auftrag im Sinne der alttestamentlichen Propheten. In der Anwendung waren sie eigentlich Sozialdemokraten, auch wenn sich viele damals Sozialisten nannten. Die Einführung der obligatorischen Altersvorsorge zum Beispiel (ich gehe hier jetzt von meinem Schweizer Kontext aus), war… Weiterlesen »

Lukas
11 Jahre zuvor

Dann ist es aber eine teilweise schon realisierte Utopie, wenn z.B. eine obligatorische Altersvorsorge utopisch ist. Ein anderes Beispiel einer realisierten Utopie wäre dann auch Bildung für jedermann. So verlangen unsere Universitäten nur symbolische Beiträge und ermöglichen damit auch Kindern aus armen Familien das Studium. In vielen Ländern können nach wie vor nur Kinder aus reichen Familien studieren, und in der amerikanischen Version verschulden sich die Kinder aus weniger reichen Familien für den Rest des Lebens, um studieren zu können. Ist etwa keine gute Errungenschaft, dass Bildung vom Staat finanziert wird? Oder ist es verwerflich, dass die Post verstaatlicht ist und somit auch in einem Bergtal einer Oma noch ihre Pakete liefert, auch wenn dies vielleicht nicht so rentabel ist? Ist das alles ungerechte Verteilung durch den Staat? Keineswegs! Zweifellos sind das aber Elemente des Sozialstaates, gehen also auf den historischen Sozialismus zurück, nicht auf dessen Gegner. Auch Emil Brunner, der spätestens seit den 1930er-Jahren Deinen Satz von der Inkompatibilität… Weiterlesen »

11 Jahre zuvor

Hallo Lukas, Du schreibst: „Wenn alle damals liberal gewesen wären, hätten wir heute noch keine obligatorische Altersvorsorge. Wir hätten auch keine Gesetze zum Schutz der Fabrikarbeiter, keinen Mindestlohn, keine obligatorische Versicherung, keine Schulpflicht, kein Verbot der Kinderarbeit, nichts!“ Einiges von dieser Aufzählung klingt zwar gut, ob es aber wirklich gut IST, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Schulpflicht zum Beispiel ist ganz und gar nicht etwas Gutes. Bildungspflicht wäre ok, aber Schulpflicht ist Entzug der Kinder aus der elterlichen Erziehung, um sie möglichst früh in die staatliche Verziehungsanstalt zu bringen. Die ganzen „sozialen“ Ausgaben blähen den Staat zu einer Umverteilungsmaschinerie auf, in welchem den Bürgern die Moral steuerlich vorgeschrieben wird. Und das ist ein riesiges Übel.

Roderich
11 Jahre zuvor

Buchtipp: „Der Wohlfahrtsstaat“ von Gerd Habermann. Eine fundierte Kritik an dem, was viele als „Errungenschaft“ ansehen, also am heutigen Wohlfahrtstaat.
(Muesste es günstig bei Amazon geben, da das Buch schon aus den 1990ern stammt.)

Ja, es ist in der Tat traurig, dass es manchmal atheistische Bewegungen braucht, um etwas zu erreichen, was auch auf dem Herzen Gottes ist.
Das macht aber noch nicht die atheistische Bewegung gut, die die Probleme materialistisch definiert und daher auch materialistisch zu lösen versucht. Z.b. mit Geld und durch den Staat.

Lukas
11 Jahre zuvor

Ich bin übrigens überhaupt nicht gegen den Staat. Ich bin dagegen, dass er sich in alles einmischt. Das Problem ist halt, dass es subjektiv ist, was man als Einmischung wahrnimmt. Tatsächlich glaube ich, dass private die Bildung besser ist als staatliche. Für mich nicht nachvollziehbar, aber OK, man kann hier unterschiedlicher Meinung sein. Es sind eben alle von ihren eigenen Erfahrungen geprägt. Ich als Landei habe hervorragende öffentliche Schulen besucht, wo eben sehr verantwortungsvolle Lehrpersönlichkeiten waren. Die dummen Kinder mit reichen Eltern gingen bei uns in Privatschulen. Dort haben sie sich mit Geld einen Abschluss erkauft, den sie sonst nicht geschafft hätten. Und à propos christliche Privatschule: Wenn man als christliches Kind in der öffentlichen Schule mit ein bisschen atheistischer Philosophie konfrontiert wird, lernt man dabei höchstens, seine eigene Meinung zu entwickeln und wird vielleicht besser aufs Leben vorbereitet. Ich bin mir bewusst, dass die öffentlichen Schulen vielerorts weniger gut sind, z.B. in den Vierteln mit hohem Ausländeranteil, aber trotzdem… Weiterlesen »

Roderich
11 Jahre zuvor

http://www.mehr-freiheit.de/faq/rente.html
Ein guter Einstieg zum heutigen Rentensystem – sieht erst mal sozial aus, aber ist ein Schneeballsystem, das zu Lasten späterer Generationen geht.

Man darf nicht mehr ausgeben, als man einnimmt. Als Privatmann wäre so ein Verhalten auf Dauer pleitemachend oder würde mit Insolvenzverschleppung einhergehen. Unser heutiger Staat meint, das sei erlaubt, und nennt es ’sozial‘, Kritiker aber nennt er ‚unsozial‘. Also: wenn wir unsere Kinder und UrUrEnkel in Verschuldung stuerzen, soll das sozial sein…

Lukas
11 Jahre zuvor

@ Roderich Ich denke, ein so komplexes Gebäude wie die Altersvorsorge ist natürlich fehleranfällig und muss immer wieder, bei Bedarf, reformiert werden. Genaues kann ich zur Kritik auf der von Dir verlinkten nicht sagen, da ich es, ehrlich gesagt, zu wenig verstehe. Auch ist bei uns in der Schweiz das Rentensystem etwas anders. Wir haben erstens eine obligatorische Altersvorsorge, die nach dem Prinzip der Umverteilung funktioniert und zweitens eine ebenfalls für Arbeitnehmer obligatorische Altersvorsorge, wo man tatsächlich so viel zurückerhält, wie man einbezahlt hat. Doch mir scheint, auf der von Dir verlinkten Seite geht es gar nicht um konstruktive Kritik am System der Altersvorsorge, sondern um eine grundsätzliche ideologische Kritik am Prinzip der Umverteilung und der gesellschaftliche Solidarität. Weshalb ich das denke? Nun, dann schauen wir doch genauer an, wessen Geist Kind dieses Webseite ist. Wenn man nämlich ein bisschen herumsurft (http://www.mehr-freiheit.de/sozitech/religion.html), stösst man ziemlich rasch unter „Gegner des klassischen Liberalismus“ zum Kapitel „Die politische Zielsetzung des Christentums“ zu einer… Weiterlesen »

Lukas
11 Jahre zuvor

@ Ron

Das Problem unserer Tage ist nicht der Kapitalismus, sondern die fehlende Ethik.

Genau. Auch ich sehe freie Marktwirtschaft als wunderbare Sache, wenn sie verantwortungsvoll vor Gott und Mensch betrieben wird.

Doch vergessen wir nicht: Im Mensch steckt ein Wolf. Es braucht einen starken Staat, um den Menschen vor dem Menschen zu schützen.

Wir sehen in manchen Ländern ein Versagen des Rechts (Russland, Türkei etc.) Das ist erbärmlich und ein großes Übel unter der Sonne, aber ich denke, noch schlimmer als das ist ein Versagen des Staates (Süditalien, Mexiko, Somalia etc.)
Wenn der Neoliberalismus überall den Staat zurückdrängt, wer schützt uns dann noch vor der totalen Ausbeutung des Menschen? Natürlich kommt jene schleichend, z.B. mit einer kleinen Organentnahme bei Zahlungsunfähigkeit. Anfänglich nur Deiner Niere. Du hast ja noch eine Zweite.

Roderich
11 Jahre zuvor

@Lukas, bei der Kritik an den anti-christlichen Aussagen auf der genannten Webseite gebe ich Dir natürlich recht, aber ebenso Deiner Vermutung, dass ich antworten würde, dass die Leute die Bibel falsch verstanden haben 🙂 Zunächst mal sollte man die wirtschafts-bezogenen Argumente auf ihre sachliche Richtigkeit prüfen. Auch jemand, der Atheist ist, kann inhaltlich korrektes sagen – Argumente sollte man mit Gegenargumenten entkräften, und nicht mit Verweis auf den „Geist, der dahinter steht“. Hier noch eine christlich orientierte Seite, die die Marktwirtschaft verteidigt: http://www.acton.org Dort eine Liste von Büchern aus christlicher Sicht, (eher katholisch), die der Marktwirtschaft positiv gegenüberstehen: http://www.acton.org/research/christian-social-thought Auf Deutsch ist auch http://www.wertewirtschaft.de zu empfehlen. (Auch wenn die nicht explizit christlich ist). Siehe auch die Bücher im Resch-Verlag, z.B. von Roland Baader, einem katholischen Ökonomen – siehe z.B. „Die Belogene Generation“ von Roland Baader. Hervorragend ! Gute Artikel von Murray Rothbard online hier: http://www.lewrockwell.com/rothbard/rothbard-lib.html Siehe auch http://www.garynorth.com/, dort links „Capitalism and the Bible“. Da in diesen Seiten ja nun… Weiterlesen »

Roderich
11 Jahre zuvor

, ich glaube vor 100 Jahren war die Einkommenssteuer in den USA noch bei 1%.

@Lukas, vielleicht wuerde es Dir was bringen, Dich ein wenig mit dem Ordoliberalismus zu beschaeftigen: z.B. Walter Eucken, Grundsaetze der Wirtschaftspolitik.
Der so. ‚Neoliberalismus‘ bzw Ordoliberalismus war gar nicht gegen eine starke Rahmenordnung, war also gar nicht ‚gegen‘ den Staat.

Gefahren kommen uebrigens, wenn zu viele Partikularinteressen (Lobbygruppen) auf den Staat einwirken, also sollte man die Verflechtungen zwischen Staat und Wirtschaft – und andersherum – moeglichst gering halten.

11 Jahre zuvor

Interessanterweise haben die meisten Philosophen und Theologen, die den Sozialismus/Kommunismus verteidigen oder verteidigt haben, nie in einem sozialistischen Staat gelebt. Lenin nannte solche Menschen verächtlich nützliche Idioten.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner