Überredungskunst à la Zimmer

Im Sommer letzten Jahres hielt Siegfried Zimmer beim „Freakstock“-Festival einen Vortrag zum Thema „Das Verständnis der Moderne als ein Schlüssel zum angemessenen Verständnis von biblischen Texten“. Holger hat sich den Vortrag angehört und analysiert. Danke!

Zimmers Ausführungen zum historischen Denken enttäuschen daher auf ganzer Linie. Der Boden ist bei ihm nun bereitet für ein aktuelles Beispiel. Er wendet sich natürlich wieder den konservativen Christen zu, denjenigen unter ihnen, die sagen, Frauen dürfen in der Gemeinde nicht leiten. „Jetzt gibt es tatsächlich fromme Leute, die meinen, man könne die Genderrolle der Frauen im Neuen Testament auch heute anwenden.“ Das sei ja wohl „granatendoof“. „Berücksichtigt den historischen Wandel! Der Fundamentalismus kann des net.“

Überredungskunst à la Zimmer. Die konservativen Christen, so die Unterstellung, können nicht historisch denken, weil sie die historische Bedingtheit des Lebens ignorieren, Beispiel Geschlechterrollen. Hier kann man dem Professor das Kompliment nur zurückgeben: granatendoof, dass es einem die Socken auszieht.

Zimmer tut so, als wollten diese Frommen das erste Jahrhundert kopieren bzw. 1:1 abbilden. Was Christen schon immer taten und bis heute tun, ist die Anwendung der biblischen Normen, Prinzipien, Vorgaben usw. in unserer Zeit. Zimmer reißt hier Gräben auf, die so gar nicht existieren. Auch evangelikale Theologie berücksichtigt natürlich den historischen Wandel! So ist das Verhältnis von Mann und Frau heute zweifellos ein anderes als in der Antike. Der Knackpunkt ist dabei einfach dieser: Gibt es in der Bibel Normen, die mit Autorität an uns herantreten? Hier einfach den historischen Wandel aus dem Zylinder zu ziehen, hilft nicht weiter. Das Eheleben hat sich so gewandelt, dass in vielen modernen Gesellschaften jede zweite Ehe geschieden wird. Dies ist in Theologie und Ethik, Predigt und Seelsorge natürlich zu berücksichtigen. Aber noch immer lehren und verkündigen die Christen, dass Gott – laut Bibel – will, dass Mann und Frau ein Leben lang zusammenbleiben. Würde Zimmer so jemand nun „das ist wohl granatendoof!“ entgegenschleudern?

Gibt es Ordnungen und Normen, die zeitlos gültig sind, die aber natürlich in unterschiedlichen Kulturen und Epochen unterschiedlich anzuwenden sind? Zimmer fängt dies an einer Stelle auf: „Natürlich gibt es Wahrheiten über den Menschen, die werden immer gelten.“ Jeder Mensch will geliebt sein; er hat Ängste Sorgen, Sehnsüchte – „das stimmt immer“, dies sind „tiefe Existenzwahrheiten“. Schön und gut, aber ist dies alles? Gibt es so etwas wie Offenbarungswahrheiten? Mehr als reine Existenzwahrheiten? Wie z.B., dass ein Herrscher einen Untertanen nicht nach Belieben töten darf, weil auch der König unter dem Recht steht? Hier ist natürlich an 2 Sam 11 zu denken (Davids Auftragsmord). Ist das etwa keine Wahrheit, die immer gilt?

In der nachaufklärerischen Theologie haben diese Offenbarungswahrheiten natürlich einen schweren Stand. Zimmer sollte hier mit offenen Karten spielen und seine Position klarstellen. Ich kann nicht erkennen, dass es unvernünftig sein sollte, dass ein personaler Gott sich personalen Wesen in Worten und Handlungen mitgeteilt hat, autoritativ mitgeteilt hat. Dies geht gewiss über Existenzwahrheiten, die der Mensch in sich selbst finden kann, hinaus. Jeder Mensch will nicht nur geliebt sein; die viel wichtigere Frage ist: Ist da ‘oben’ jemand, der mich liebt? Und was hat dies Wesen für einen Charakter? Hier gibt die Bibel eine definitive, ‘zeitlose’ Antwort.

Was soll man dazu sagen?

Die KBA, die „Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten“ mit über drei Dutzend Mitgliedern im deutschsprachigen Raum und Hort der zimmerschen Konservativen, formuliert im ersten Punkt der gemeinsamen Glaubensgrundlage, dass man an „die göttliche Inspiration und die Unfehlbarkeit der ganzen Heiligen Schrift“ glaubt. Nun gibt es hohe Verantwortliche in Werken der KBA, die „Worthaus“ ganz toll finden, empfehlen und verlinken.

Mehr: lahayne.lt.

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53 Kommentare
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FL
7 Jahre zuvor

„Nun gibt es hohe Verantwortliche in Werken der KBA, die „Worthaus“ ganz toll finden, empfehlen und verlinken.“ Gibt es da konkreteres dazu? Wer ist das genau und warum machen diese Leute das? Sind sie sich nicht bewusst, was sie da unterstützen? Wurden sie darauf hingewiesen? Legt jemand, außerhalb der Blogosphäre, seinen Finger in solche Wunden? Ich finde es gut, wenn konservativ-evangelikale mit offenem und kritischem Blick durch die evangelikale Welt gehen und auf Missstände hinweisen. Aber oft geschieht dies nur unter Gleichgesinnten und nur einer eingeschränkten Leserschaft zugänglich. Warum bemüht man sich nicht mal um einen kritischen Artikel über Zimmers Methodik und Denkweise in der idea oder beim ERF? Warum informiert man nicht die genannten KBA-Leute in einem offiziellen Schreiben (am besten mit guter Analyse, wie dieser Beitrag)? Es gibt doch sicher auch im konservativen Lager (also auch Leser auf diesem Blog) Personen, die entsprechende Kontakte haben und nutzen könnten oder liege ich da falsch? Ist Ulrich Parzany der einzige,… Weiterlesen »

Johannes G.
7 Jahre zuvor

Mir ist nach wie vor schleierhaft, wie Worthaus und speziell Siegfried Zimmer zu solcher Popularität gelangt ist. Ich habe selten jemanden gehört, der so viel Halbwissen, Pauschalierungen, Behauptungen ohne Quellenangaben und fehlerhafte Argumente mit ebenso viel Arroganz vorgetragen hat.

Diese Analyse ist auf jeden Fall begrüßenswert und der Autor hat dafür auch sicher einiges an Zeit aufgewendet. Ich hoffe nur, dass der Text Siegfried Zimmer auch direkt zugeht und er herausgefordert wird, dazu Stellung zu nehmen.

Liebe Grüße
Johannes

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ FL, Ron „Bitte tut doch etwas!“ Ich halte es für notwendig, die einzelnen Mitglieder der „Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten“ zu interviewen, was sie konkret in ihrer Ausbildung verstehen unter „der göttlichen Inspiration und der Unfehlbarkeit der ganzen Heiligen Schrift“ wie sie Zimmer und andere beurteilen und welche Konsequenzen sie ziehen. Der Interviewer muss die Schliche der zeitgemäßen Evangelikalen, ihre Verschleierungen und Ausweichmanöver kennen, muss geschickt freundlich und gnadenlos sein. Der Interviewer darf sich selbst in seiner Vergangenheit nicht durch Unklarheit, faule Kompromisse und Slalom diskreditiert haben. Ich sehe darin eine Aufgabe für das Netzwerk Bibel und Bekenntnis oder die FTH Gießen. Ich schätze ideaSpektrum so ein, dass die Verantwortlichen das Ergebnis publizieren würden. IdeaSpektrum ist meines Wissens das einzige Medium in Deutschland, das alle Christen erreicht, die sich informieren wollen. Es erfüllt eine ganz wichtige Funktion. Ohne ideaSpektrum würden die Kirchen und Gemeinden völlig im Dunkeln munkeln. Kürzlich sprachen meine Frau mit einem Pastor, der auch gerne im Dunkeln munkelt… Weiterlesen »

gandalf
7 Jahre zuvor

G: Mich überrascht die Popularität überhaupt nicht. Es ist doch sehr modisch geworden, dass phänomenologisches Wahrnehmen („Alle Dinge und Erscheinungen der Welt sollen so erfasst und begriffen werden, wie sie sich dem Bewusstsein im Erleben originär zeigen, also ganzheitlich, geistig-intuitiv und sinnstiftend“) nun mit ausschliesslich positiver Wertung versehen wird. Das, wie Menschen sich empfinden, wie sie die Umwelt verstehen, wie sie ihre Bedürfnisse und Wünsche erleben soll achtsam und wertschätzend begleitet und bestätigt werden, einschliesslich der sich daraus ergebenden Lebensäußerungen (die praktische Umsetzung). Letztendlich beinhaltet es auch die implizite Verneinung jeglicher Skepsis und Vorsicht gegenüber den Regungen, Wünschen und Leidenschaften der menschlichen Natur.

Gast2
7 Jahre zuvor

„Aufklärung und Transparenz ist unter den Evangelikalen das Gebot der Stunde, und zwar nicht allgemein, sondern konkret Personen-bezogen.“

So ist es, lieber Johannes Strehle – und nicht nur hinsichtlich eines Interviews der „einzelnen Mitglieder der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten“. Wenn es gelänge, bei solchen Interviews auch dem Interviewten zu vermitteln, dass es nicht um eine persönliche Abrechnung, sondern die Einladung zu einem gemeinsamen Ringen um die Wahrheit geht, dann wären diese Interviews ein guter Weg in eine neue Streit-Kultur.

7 Jahre zuvor

Sicher habe ich was auf Lager, werde nun aber keine Namen nennen. Alles in der Internetwelt frei zugänglich. Um nicht missverstanden zu werden: die KBA halte ich für eine sehr gute Einrichtung, wobei sie eben aber doch nur, soweit ich das erkennen kann, ein recht loser Zusammenschluss ist. Ein allgemeines Problem scheint mir die recht geringe normative Geltungskraft von Bekenntnissen zu sein. „Chicago“ hat sich ja auch unter den Bibeltreuen nicht so recht durchsetzen können. Daher ist dann wohl selbst bei KBA-Mitgliedern und ihrem Personal im Einzelfall nicht so ganz klar, wie denn Bibeltreue verstanden wird. Es ist eben kaum etwas an die Stelle von Chicago getreten. Die FTH hat ein gutes Bekenntnis, die STH nennt ‘nur’ das II Helveticum, und das TSR, wo Ron und ich ja waren (früher NLS; in der KBA) führt im Netz „Chicago“ gar nicht mehr an. Doch „Lausanne“ und das Allianzbekenntnis allein werden den Herausforderungen nicht gerecht. (Das TSR hatte ich aber, s.o., nicht… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Gast2
„Wenn es gelänge, bei solchen Interviews auch dem Interviewten zu vermitteln,
dass es nicht um eine persönliche Abrechnung … geht …“
Das kann ich nur unterstreichen. Es wäre völlig verrückt,
wenn es darum ginge oder auch nur dieser Eindruck vermittelt würde.
„… sondern
(um) die Einladung zu einem gemeinsamen Ringen um die Wahrheit geht …“
Es geht mir zunächst einmal vergleichsweise bescheiden
„nur“ um Wahrheit im Sinne von Klarheit.
Was denken und glauben die Verantwortlichen?
Das soll der Interviewer versuchen herauszufinden, nicht zu bewerten.
Ggf. kann er auch „nur“ (für die Leser) klar machen
(nicht explizit, sondern durch die Antworten),
dass der Interviewte nicht zu Klarheit bereit ist.
„… dann wären diese Interviews ein guter Weg in eine neue Streit-Kultur.“
Die Chancen für eine Streitkultur unter den Evangelikalen halte ich für so groß
wie die Chancen für eine Streitkultur zu Jesu, Jeremias und Elias Zeiten waren.
Wenn ich mich irre, um so besser.

Matze
7 Jahre zuvor

@FL Das Kernproblem, warum man zu keiner nachhaltigen Kritik an Ansichten wie von Siegfried Zimmer kommt ist aus meiner Sicht die Zerstrittenheit, die im reformatorisch/bibeltreuen Lager vorhanden ist. Es geht nämlich nicht nur um das, was wir nicht wollen, sondern um das, was vom Wort her richtig ist. Warum finden sich denn nicht alle möglichen Organisationen und Einzelpersonen vom E 21 über EBTC, Bibelbund und Leute wie Parzany, Peters, Nestvogel u.v.a. mehr z. B. zu einer gemeinsamen Erklärung zum Reformationsjubiläum zusammen, wo man anhand der „SOLAS“ das gemeinsame herausarbeitet, was das Evangelium ausmacht in Abgrenzung zur Mainstream-Theologie? Es sind schon klasse, dass viele Leute in Deutschland sehr genau anhand der Schrift herausarbeiten, was Gottes Wille ist. Die Mehrheit aber der „normalen Evangelikalen“ hat davon nach meiner Beobachtung keine Ahnung sondern lässt sich brav einschläfern. Um mich richtig zu verstehen: Es geht nicht darum die bestehenden Differenzen zwischen diesen Gruppen und Personen zu ignorieren. Wenn aber über die Zerstrittenheit bei Themen… Weiterlesen »

Pete
7 Jahre zuvor

Zum Thema Popularität: Ich selbst hatte einige Vorträge von Zimmer vor ca. 3 Jahren gehört. Zu dem Zeitpunkt war ich – kommend aus einer Pfingstgemeinde – nach einem Umzug gemeindelos und mich über Podcastpredigten informiert. Da in der Gemeinde, in der ich war, keine grundsätzliche Klarheit gepredigt wurde und viele Fragen recht oberflächlich beantwortet wurden blieben Fragen offen. Ich hörte Zimmers Vorträge zu Genesis und war fasziniert von seiner Art, bildhaft zu beschreiben. Für jemand, der nur „Du musst mehr glauben“ oder „Jesus liebt alle“-Predigten gehört hatte war Zimmer einer der ersten, der Hintergründe lieferte, was ich aufsog. Erst nach ca. dem dritten Vortrag bekam ich den Eindruck, dass er irgendwie unsauber spielt. Durch Gottes Gnade kam ich kurz darauf an MacArthur, White und Nestvogel, so dass mir dann die Augen geöffnet wurden und mir das Evangelium in seiner Fülle erstmals klar wurde. Aber ich stehe hier prototypisch für den typischen Evangelikalen: Ein unscharfes Evangelium, etwas Charismatik, etwas sucherorientiert, etwas… Weiterlesen »

Schandor
7 Jahre zuvor

Aber ich stehe hier prototypisch für den typischen Evangelikalen: Ein unscharfes Evangelium, etwas Charismatik, etwas sucherorientiert, etwas ökumenisch, eine Menge Gesetz, untrainiert im Umgang mit Andersdenkenden und mit den harten Fragen zurückgelassen.

Ganz ausgezeichnete, großartige Definition für „evangelikal“!

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Pete und Schandor
Das finde ich auch:
„Ganz ausgezeichnete, großartige Definition für „evangelikal“!“
Nur „eine Menge Gesetz“ kann ich im evangelikalen Mainstream nicht feststellen.
Es sei denn, die neuen strengen Gesetze des Zeitgeistes sind damit gemeint.
Auf der Grundlage der Bibel als Wort Gottes
kann ich nur „eine Menge“ Gesetzlosigkeit feststellen.

Christ
7 Jahre zuvor

@Matze

Das wäre schon zu wünschen. Die Crux ist aber, dass schon (oder vor allem) bei der Zurdnung zu Prio A und dann folgerichtig B und C große Differenzen bestehen. Also wird es wohl beim Wunsch bleiben. Erfahrungsgemäß kommt es zu einer überbordenden Füllung von A. Die wenigen Dinge, die B/C zugeordnet werden können, erschöpfen sich in Vor-/Nachentrückung, freier Wille (??) oder dem Kopftuch.

Ich bin da sehr illusionslos – zuviel habe ich leider schon erleben müssen.

Und eine Frage am Rande: was würde ich/Ihr als unverzichtbar für A bennenen? In dieser Hinsicht halte ich Parzanys Statement für sehr gut – aber ich erlebe gleichzeitig, dass auch bei ihm das Haar in der Suppe gesucht wird.

Theophil Isegrim
7 Jahre zuvor

@ Matze:

Darüber mache ich mir in letzter Zeit auch einige Gedanken zu. Jeder ist so in seiner Ecke und kocht sein Süppchen. Ich habe in letzter Zeit angefangen dafür zu beten, daß Gott sammelt und Einigkeit schafft. Liebe und Wahrheit.

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@Matze und Christ Ich finde, Matze hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Es ist die andere Seite „des großen evangelikalen Desasters“. Ron hat neulich auf einen Aufsatz Schaeffers zu „Einheit und Reinheit“ hingewiesen. Die eine Seite des großen evangelikalen Desasters sind die laufenden faulen Kompromisse zu Lasten der Reinheit im Interesse der Einheit. Ich kann nicht erkennen, dass Parzany sich davon gelöst hätte. Statements gibt es seit eh und je. Konsequenzen sind gefordert. Die andere Seite des großen evangelikalen Desasters bilden die Verteidiger reiner Lehre (bzw. einer Variante) in zweit- und dritt- usw. -rangigen Fragen zu Lasten der Einheit. Die erstrangigen Fragen müssen nicht erst formuliert werden. Diese Mühe haben uns kompetente Christen sehr früh abgenommen und die altkirchlichen Glaubensbekenntnisse formuliert. Es ist auch überliefert, wie sie von den Verfassern bzw. den Reformatoren verstanden wurden. Das ist entscheidend. Hinzu kommen die Grundlagen der christlichen Ethik. Sie sollten auch bei den Reformatoren zu finden sein. Im Rahmen dieser Einheit können… Weiterlesen »

Theophil Isegrim
7 Jahre zuvor

@ Pete: Ich bin auf Zimmer durch einen Beitrag in „Faszination Bibel“ aufmerksam geworden. Habe mir ein paar Vorträge angehört, war begeistert, aber auch kritisch, weil mir einige Sachen doch etwas seltsam vorkamen. Ich habe ihn dann ein paar Mal live auf „Bibel erlebt“ auf dem Schönblick erlebt. Da gab es dann noch mehr Dinge, die mir negativ auffielen. Später habe ich Worthaus in Heidelberg besucht und ich fing an mich über seine Vorträge zu ärgern. Jedesmal brachte er seine Hetze über „die Bibeltreuen“ unter, ohne genau zu formulieren, wer das überhaupt sein soll. Mittlerweile ist das nur noch Training für mich. Einfach mal sich mit neuen Vorwürfen konfrontieren lassen und sich damit auseinander setzen. Und viele hören ihn gerne. Die meisten sind richtig nette Leute, die auf der Suche nach Erkenntnis sind. Sie tun mir auch leid, weil sie nicht durchschauen, was da abgeht. Dabei ist es gar nicht so schwer. Wer anfängt die Bibel zu relativieren, wer behauptet,… Weiterlesen »

Theophil Isegrim
7 Jahre zuvor

@ Strehle:

Parzany hat aber ganz deutlich Diener widersprochen. Er wurde deswegen auch heftig kritisiert, warum er das alle öffentlich gemacht hat. Ich nehme an, daß er vorher mehrmals versucht das intern zu klären. Aber Diener bringt öffentlich Stellungnahmen heraus und dann wurde es auch Zeit öffentlich darauf zu reagieren.
Ich habe ja nun schon einiges von Parzany gelesen und ich bin damit sehr zufrieden. Er hat viel mehr Profil als früher.

Schade, daß Nestvogel auf die 24h besteht. Das geht mir zu weit und man kann das auch wirklich anders auslegen. Das ist dann wieder übertrieben.

7 Jahre zuvor

Manche haben hier schon bemerkt, dass die „konservativen“ Evangelikalen gemeinsam stärker das herausstreichen sollten, wofür sie positiv stehen. Hier kann man effektiv, so glaube ich, an Zimmers Darstellung des Evangeliums ansetzen, die meist völlig defizitär ist und die so die klassisch reformatorische in hellerem Licht erscheinen lässt – wenn sie denn klar präsentiert wird. Zimmer definiert in einerm Vortrag: „Die raumschaffende Kraft der Liebe ist das Evangelium“. In einem Interview mit ERF Schweiz (TV-Sendung „Fenster zum Sonntag“) wurde er gefragt „Was wollte Jesus uns hinterlassen?“Warum kam er auf die Welt? Inkarnation, Kreuz usw. – wozu das Ganze? Eine Frage, die auf den Kern der christlichen Botschaft abzielt. Zimmer nun: Gott wollte uns durch die Propheten und am stärksten durch Jesus „zeigen, dass er sich mitteilen will; dass er Kontakt mit uns aufnehmen will; dass wir ihm wichtig sind. Und Jesus war eben ein Mensch, der vor allem die Barmherzigkeit gelebt hat; der Interesse an allen möglichen Menschengruppen hatte. Ja ich… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

@Pete @ Teophil Isegrim @ Holger Lahayne
Könnte man nicht einen Podcast aufziehen, der speziell das macht, was Pete alla Chris Rosebrough + James White machte? Ich bin gern dabei, habe seinen „Die Sache mit der Schlange“ – Vortrag schon mal minutiös (auf Papier) durchgenommen – es bleibt nichts bestehen. Kurz zusammengefasst: die biblische Offenbarung der Entstehung der Sünde wird (mit fadenscheinigen und v.a. wissenschaftlich unprofessionellen) Mitteln aufgelöst. Doch dann soll es auf einmal trotzdem wieder um die Sünde gehen, nur ist sie jetzt halt eben irgendwie da. Es gäbe viel, viel Material. Für Lutherisches Lärmen arbeiten wir gerade an einem Podcast, der solch eine Kolumne“ gerne beinhalten würde. Mein (schon lange geplanter) Arbeitstitel: „Kartenhaus“. Und wir hätten hier (wenn ich richtig interpretiere) auch das schon gewünschte, White Horse Inn ähnliche, Gemisch der verschiedenen Bekenntnisgruppen, die hier an einem Strang ziehen. Wir würden uns über Eure Meldung freuen! 😉 Oh , Du gerne auch!

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Holger Lahayne Was bedeutet STH TSR NLS? „Daher ist dann wohl selbst bei KBA-Mitgliedern und ihrem Personal im Einzelfall nicht so ganz klar, wie denn Bibeltreue verstanden wird.“ Das ist das Problem. HIER für Klarheit zu sorgen, halte ich für viel wichtiger, als sich im Einzelnen mit dem Irreführer Siegfried Zimmer zu befassen. Auch wenn das interessant und nicht unwichtig ist. Aber unsere Zeit ist begrenzt. Wir müssen Prioritäten setzen. „Viele wichtige Weichen werden in der theologischen Ausbildung gestellt, und ich kann den Verantwortlichen in Deutschland (ist ja nicht meine Baustelle) nur empfehlen, sich mit all diesen aktuellen Herausforderungen im Unterricht intensiv zu beschäftigen – und dabei auch klare Positionen zu beziehen.“ Sehr richtig. Wenn das nicht bereits geschehen sollte, versagen die Verantwortlichen krass. Wir stehen im Krieg zwischen Licht und Finsternis. Der Feind tarnt sich als Engel des Lichts. Wenn unsere Vorkämpfer den Feind nicht erkennen, machen wir uns lächerlich. Und wenn unser Nachwuchs nicht glasklar über die… Weiterlesen »

Pete
7 Jahre zuvor

@Johannes Strehle Du hast natürlich recht, dass Anbiederung an den Zeitgeist hier und da ein großes Thema ist, v.a. bei emergent beeinflußten Gemeinden. Die meine ich hier allerdings nicht zuerst. Als „Gesetz“ meine ich alles, was ich für Gott tun muss (und was ich nach Rom 3:10-28) sowieso nie für meine Erlösung hinbekomme). Viele Predigten im evangelikalen Bereich liefen/laufen nach folgendem Muster: 1) DU bekommst mit DEINER Entscheidung für Jesus das Ticket für den Himmel. 2) Jetzt musst DU auch durch DEINEN Lebenswandel zeigen, dass Du es ernst meinst. 3) Je nach geistlicher Strömung gibt es nun Varianten des Themas für die Predigt. Beispiele: „10 Punkte, wie ich ein besseres christliches Leben führe“, „Wie Du Jesus ganz in Dein Herz lässt“, „Gott kann Dich erst dann segnen, wenn Du den 10. gibst/ deine Sünden vollständig bekennst/mehr Bibel liest/etc….“ Oder mein persönlicher Favorit an Jochauferlegung: „Sei im Zentrum des Willen Gottes“ (Peter Wenz) Das Problem ist IMHO vielfältig: Der Mensch steht… Weiterlesen »

Schandor
7 Jahre zuvor

@Johannes Strehle & @lle, die es lesen wollen Ja, es muss Gesetzlichkeit heißen, nicht Gesetz. Gottes Gebote abtun, Menschengebote groß machen. Du sollst nicht rauchen. Denn wer raucht, schädigt den Tempel Gottes, und wer den Tempel Gottes schädigt, der … (was ist aber mit all den fettgefressenen Säcken, die ihren Körper viel schlimmer schädigen?). Du sollst nicht widersprechen. Du sollst nicht selber denken. Du sollst nicht anderer Meinung sein als die Gemeindeleitung. Du sollst – hier her gehören all die ungezählten Dinge, die zu tun wären, die viele aber nicht schaffen. Du sollst keine Theologie treiben (= fundamentalistisch/biblizistisch/freikirchlich) Du sollst kein Nichtfuturist sein in Fragen der Eschatologie usw. Die Liste ist endlos. Wovon brauche ich eigentlich Erlösung, wenn ich kein Sünder mehr bin? Wozu brauche ich Christus, wenn ich so heilig bin wie einige bekannte Kapitalchristen (ich nenn lieber keine)? Wofür soll Erlösung gut sein, wenn ich gegen meinen Willen (der alles andere ist als „erneuert“) leben muss und es… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Pete
„Das Problem ist IMHO vielfältig“
Was bedeutet IMHO?

Christian
7 Jahre zuvor

Strehle: Die Frage war zwar nicht an mich gerichet, dennoch gebe ich frecherweise die Antwort: IMHO = In my humble opinion.

Theophil Isegrim
7 Jahre zuvor

@ Alexander: Ich hatte mich auch schonmal mit einem Podcast gedanklich auseinander gesetzt. Allerdings nicht als Reaktion auf Zimmer. Zum einen bin ich kein Theologe. Es reicht für mich persönlich aus, ihn zu widerlegen, aber das taugt sicherlich nicht für die Allgemeinheit. Beispielsweise behauptete er bei einem Vortrag, die Schlange ist nur eine Projektion des Bösen des Menschen. Es ist keine richtige Person und schon gar nicht der Teufel. Wenn dem so wäre, wieso wird die Projektion dann später verflucht und bestraft, Feinschaft zwischen Eva und der Schlange gesetzt? Das paßt dann alles nicht mehr richtig zusammen. Außerdem stellt sich die Frage, wo denn das Böse vor dem Sündenfall herkam? Trugen sie das schon in sich? Das ist ein heikler Punkt. Da erscheint es mir schon plausibler, wenn das Böse, in persona des Teufels, an Adam und Eva heran getragen wurde und nicht daß sie es schon in sich trugen. Und zum anderen habe ich nicht das große Interesse soviel… Weiterlesen »

Theophil Isegrim
7 Jahre zuvor

@ Pete: „2) Jetzt musst DU auch durch DEINEN Lebenswandel zeigen, dass Du es ernst meinst.“ Schwieriges Thema. Aber vielleicht auch gar nicht so schwer. Von allein tut sich im Glaubensleben (meist) nichts. Ich muß auch wollen. Wie oft ermahnt Paulus zum Gehorsam gegen Gott, zum besseren Lebenswandel etc. Muß ich mir also dann doch die Glückseligkeit mit meinem Lebenswandel verdienen? Ich denke, meine innerliche Verfassung ist ganz entscheidend. Ich kann versuchen kraft meines Willens die Sünde zu meiden, in dem Glauben, damit sammle ich Pluspunkte bei Gott. Das ist dann die Werkegerechtigkeit, die nichts bringt. Oder mir ist bewußt, daß ich ein geliebter Sünder bin, der durch Gnade in die Ewigkeit eingehen wird. Ich bin mir bewußt, daß Sünde schlecht ist, daß sie mich von Gott trennt. Und deshalb versuche ich sie zu meiden. Nicht um mir damit etwas zu verdienen, sondern weil ich überzeugt bin, daß es richtig ist. Und Gott hilft mir dabei. Wenn ich wieder in… Weiterlesen »

Johannes G.
7 Jahre zuvor

Bezüglich der transportierten Botschaften verwundert mich die Popularität Zimmers nicht. Abgesehen von den formellen bzw. argumentativen Problemen finde ich sein Auftreten bzw. seine pauschalen Beleidigungen der „einfältigen Frommen“ aber einfach abstoßend (vielleicht wird das auch dadurch verstärkt, dass er meinen Dialekt spricht 😉 ). Selbst wenn er korrekt argumentieren und alle meine Positionen teilen würde, könnte ich seine Vorträge niemandem empfehlen. Das wäre mir einfach peinlich. Es ist mir daher völlig unverständlich, dass selbst viele Vertreter, die eigentlich zu Repräsentanten der Zielgruppe seiner „Kritik“ gehören, „Worthaus ganz toll finden, empfehlen und verlinkten“. Meiner Einschätzung nach brauchen wir vor allem eine sachlich fundierte schriftliche Auseinandersetzung mit denjenigen, die eine Relativierung der Orthodoxie für notwendig halten und vorantreiben. D.h. die konkreten Argumente und Denkvoraussetzungen Andersdenkender sollten ohne jegliche Polemik so fair und wohlwollend wie möglich widergegeben bzw. „ausgelegt“ und dann auf möglichst hohem aber allgemein zugänglichem Niveau konstruktiv kritisiert werden. Für unverzichtbar halte ich dabei auch so genannte Kreuzgutachen, um eine möglichst… Weiterlesen »

Matze
7 Jahre zuvor

@Christ Auf die Gefahr hin mich zu blamieren werde ich als Nicht Theologe die essentiellen Punkte Prio A formulieren so wie ich es verstehe und habe versucht es so kurz wie möglich zu fassen: – Gott ist der Schöpfer dieser Welt und hat sich durch Altes und Neues Testament geoffenbart vor allem durch das Wirken seines zum Mensch gewordenen Sohnes Jesus. – Jeder Mensch ist seit dem Sündenfall vor Gott schuldig und kann aus sich selbst heraus vor Gott nicht gerecht werden – Jesus hat durch seinen Tod und die Auferstehung die einzige Möglichkeit hergestellt die Verbindung zu Gott wiederherzustellen. Gott bietet dieses Geschenk aus seiner souveränen Gnade heraus an. Dieses Geschenk darf in einer verbindlichen Lebensübergabe an Jesus im Glauben angenommen werden. – Durch die Errettung in Jesus erhalten wir die Gerechtigkeit vor Gott und wir werden von unserem geistlichen Stand zu Heiligen. – Durch das Wirken des Heiligen Geistes, den wir durch die Lebensübergabe empfangen haben, werden wir… Weiterlesen »

Pete
7 Jahre zuvor

@Johannes G., Danke für Deine Rückmeldung. ——offtopic —— Dass ich hier die Hossa-Argumentation weiterführe, hätte ich auch nie gedacht ;-). Nur kurz, ich hab glaube ich weiter unten im Hossa-Thread den Fehlschluss genauer erläutert. Ich beziehe mich ja auf den Kontext des Interviews, das Zimmer gab, ich weiss nicht, ob Du das gehört hast. Dabei bezieht er sich auf eine rein fiktive Parabel, in der eine moralische Wahrheit steckt. Diese Tatsache nimmt er dann deduktiv als Ausgangspunkt und leitet davon ab, dass in einer rein fiktiven Erzählung mehr historische Wahrheit stecken könne, als in einem historischen Tatsachenbericht. Er vergleicht hier reine Fiktion mit reinem Tatsachenbericht. Das „mehr“ kann in diesem Kontext nicht so gedeutet werden, dass auf 1000 Seiten Roman mit historischer Anlehnung quantitativ mehr Historie stecken kann, als in einem Dreizeiler eines Historikers. Wenn dies getan wird, dann ist das Argument ausgetauscht, was auch gerne mit dem logischen Fehlschluss des Strohmannes bezeichnet wird: Die rein fiktive Erzählung in seinem… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Pete und Schandor Ich bin fasziniert von der Vielfalt des evangelikalen Mainstreams. Eure Beispiele für die Gesetzgebungskreativität sind mir zwar alle geläufig, aber von gestern und vorgestern. Meine Berührungspunkte mit dem evangelikalen Mainstream sind heute „fortschrittlicher“. Ich begegne hauptsächlich den Gesetzen des Zeitgeistes im evangelikalen Gewande, die ich mit dem alten Fritz zusammenfassen würde: Jeder soll nach seiner Façon selig werden. So verstehe ich auch Diener, den Vorsitzenden der Evangelischen Allianz und Präses des Gnadauer Verbandes. Zu Alexanders Vorschlag: Zimmer hat sein Bibelverständnis für „Worthaus“ beschrieben. Wer Zimmers Bibelverständnis für richtig hält (zum Beispiel hohe Verantwortliche in Werken der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten), nachdem er sich mit der Grundfrage des Bibelverständnisses zum Beispiel an Hand der Apologetik Francis Schaeffers gründlich befasst hat, der kann Zimmer im Weiteren folgen, ohne immer seiner Meinung sein zu müssen. Dazu fordert er ausdrücklich auf. Es kann intellektuell interessant und anregend sein, wenn ich nach dem Gleichnis Schaeffers auf dem Weg zur Nordsee überlege, ob… Weiterlesen »

Johannes G.
7 Jahre zuvor

@Pete danke für deine Erläuterungen. Ich will dieses Detail hier nicht überstrapazieren, daher nur noch ein paar kurze Anmerkungen von mir. Dabei bezieht er sich auf eine rein fiktive Parabel, in der eine moralische Wahrheit steckt. Diese Tatsache nimmt er dann deduktiv als Ausgangspunkt und leitet davon ab, dass in einer rein fiktiven Erzählung mehr historische Wahrheit stecken könne, als in einem historischen Tatsachenbericht. Er vergleicht hier reine Fiktion mit reinem Tatsachenbericht. Vorneweg: Ich habe den Eindruck, dass Zimmer nicht wirklich so wohlüberlegt spricht, wie du es ihm zugestehst. So wie du es beschreibst, hat er eine irreführende Analogie gebraucht bzw. nicht klar zwischen zwei verschiedenen Formen der Wahrheit (moralisch und historisch) unterschieden. Das macht seine Aussagen diesbezüglich aber deshalb nicht zwingend falsch, sondern höchstens seine rhetorische Vorgehensweise moralisch fragwürdig. Du schreibst ihm hier jetzt zu, dass er gesagt habe, dass eine „rein“ fiktionale Erzählung mehr historische Wahrheit enthalten kann, als ein historischer Tatsachenbericht (wobei selbst das per Zufall möglich… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

„Wer das erste Knopfloch verfehlt,
kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande.“
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist dann nicht sinnvoll,
sich mit allen Knöpfen und Knopflöchern auseinanderzusetzen.

Christ
7 Jahre zuvor

@Matze

Vielen Dank. In weiten Teilen kann ich Dir zustimmen – mit Ausnahme vielleicht vom dritt- und vorletzten Anstrich. Da glaube ich nicht, dass es explizit in einen unverzichtbaren Teil des Bekenntnisses hineingehört.

Christ
7 Jahre zuvor

@Pete

Wie würdest Du die Antithesen zu Deinen Punkten 1+2 und in der Folge dann auch zu 3 formulieren?

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Pete und Schandor
Was mich sehr interessiert:
Wer stellt denn diese Gesetze in der jeweiligen Gemeinde auf?
Der Pastor?

Christ
7 Jahre zuvor

Mich bewegt zu Worthaus mal eine grundsätzliche Frage. Bisher kannte ich Worthaus/Prof. Zimmer nicht. Durch diesen Beitrag wurde ich angestoßen, mich einmal damit zu beschäftigen und habe mir auch einige Vorträge Zimmers angehört. Es hat mich sehr irritiert und geärgert, welche Alternativen Zimmer darin aufmacht, auch und gerade in seiner Auseinandersetzung mit dem sog. christlichen Fundamentalismus – Alternativen, die allermeist ins Nichts oder ins spekulative Abseits führen. Noch mehr habe ich mich darüber gewundert, von wem Worthaus oftmals geradezu begeistert empfohlen wird. Viele bekannte Namen sind da zu finden und auch so manche Gemeinden aus dem evangelikalen Umfeld, das ich kenne. Ich frage mich nun: in welches Defizit stößt Worthaus/Zimmer so erfolgreich mit dieser Herangehensweise an die biblischen Texte? Müssen sich die konservativen christlichen Kreise fragen lassen, ob sie dafür selbst einen Boden bereitet haben? Hart, ausgetrocknet und nach jeder Art von Erfrischung lechzend? Durch Unbeweglichkeit, Orthodoxie und eine Engführung im Verständnis von Bibeltreue, die sich nahezu nur noch durch… Weiterlesen »

rolf eicken
7 Jahre zuvor

@Christ
Was Sie im vorletzten Absatz schreiben, (24.8. 16.22) ist mir beim Lesen vieler Kommentare in diesem Blog schon 100-mal dr. den Kopf geschossen. Ich denke, Sie sind da ganz dicht an der evangelikalen Wirklichkeit.
FG
Rolf

Matze
7 Jahre zuvor

@Christ: das ist aus meiner Sicht auch genau das Problem und kann da Rolf Eicken nur beipflichten: Vor fast 40 Jahren wurden wir auf die Pfingstbewegung aufmerksam gemacht. Und es wurde davor gewarnt was nur ging. An was ich mich nicht erinnern kann ist, dass die Mahner glaubhaft eine reformatorisch/biblische Alternative dagegengestellt haben. Wir wollten ja Jesus ernsthaft nachfolgen, wir wollten mehr von ihm. Dort schien es mehr zu geben. Dass wir aber schon alles hatten, wurde uns aber nicht klar, deutlich und glaubhaft nahegebracht. Nun sind wir beim Heute. Meine Theologie hat sich geändert und bin meinem himmlischen Vater von Herzen dankbar, doch nur wo ist meine geistliche Heimat? Bieten die mir bekannten Gemeinden wirklich eine Alternative ? Wahrscheinlich gehöre ich zu den heimatlosen Christen wie ein Redner bei einer Konferenz des Maleachi Kreises im Frühjahr sagte. Wie bereits angedeutet sehe ich auf bibeltreuer/reformatorischer Seite wie @Christ viele Defizite. Es wird sich um Vor- und Nachentrückung, Frauenordination, Lobpreis mit… Weiterlesen »

Christ
7 Jahre zuvor

@ Matze

Ja, genau das scheint mir das eigentliche Problem zu sein: wir wissen nicht, was wir haben (oder sind uns dessen nicht bewusst). Vielleicht stößt Worthaus/Zimmer durch seine ausschließliche Fixierung auf die Liebe Gottes genau deshalb in solch ein Vakuum. Dass Zimmer dabei vieles unter den Tisch fallen lässt, indem er nach eigener Aussage Jesus (wie er ihn verstehen will) über die Bibel stellt, fällt dann kaum auf. Aber dies fällt gerade dort auf fruchtbaren Boden, wo sich im Kampf gegen alles und nichts (Beispiele hast Du angeführt und ließen sich erweitern) ein Substanzverlust an Hoffnung und Angenommensein einstellt. Denn immer nur auf die Defizite bei Anderen hinweisen müssen, führt auf der einen Seite zu Ermüdung und Rechthaberei, auf der anderen aber auch zur Unwahrhaftigkeit sich selbst gegenüber.

Herzliche Grüße

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Christ, rolf eicken, Matze Selbstverständlich stoßen die Pfingstler, Charismatiker, Zimmer und viele andere in das große Loch der orthodoxen und der traditionell-konservativen Evangelikalen. Das große Loch ist die (nicht existente) Liebe Gottes. Die orthodoxen und die traditionell-konservativen Evangelikalen behaupten selbstverständlich (genauso wie die Pfingstler, Charismatiker, Zimmer usw.), dass sie Gott lieben und die Liebe Gottes praktizieren. Aber die Bibel fegt diese Behauptungen im ersten Brief des Johannes beiseite: Wer behauptet, Gott zu lieben, liebt aber seinen Bruder nicht, der lügt, d. h. der täuscht sich und andere. Ich kenne selbstverständlich die Antworten der orthodoxen und der traditionell-konservativen Evangelikalen: Gerade ihr Verhalten, behaupten sie, sei Ausdruck der Liebe zum Bruder. Und das pflegen sie sehr fromm zu begründen. Doch diese Behauptungen fegt Jesus im neuen Liebesgebot beiseite: Daran werden ALLE, d. h. vor allem die Nicht-Christen, ERKENNEN, dass ihr meine Schüler seid, dass ihr Liebe untereinander praktiziert. Der Umgang der orthodoxen und der traditionell-konservativen Evangelikalen untereinander wirkt auf Nicht-Christen mittelfristig… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

@Pete meine Mail müsste glaub ich in meinem Profil hier sien, ansonsten gerne über unsere Homepage und den „Zurücklärmen“ Tab. Bin gespannt! @Ron Vielen Dank für Dein Feedback. Absolut, christ und Dr. White machen das als ihren Hauptberuf. aber wenn wir zum Beispiel an der Häufigkeitsschraube drehen lässt sich sicher mind. eine monatliche Episode machen. Mehrere Pastoren in der LCMS machen Podcasts auch nebenberuflich. Wir sagen bescheid, wenn’s soweit ist. @ Theophil Isegrim Danke für Deine Empfehlung unserer HP! Hoffe, Du findest einiges was erbaulich ist. Und speziell zu dem Schlangenvortrag: Du hast Deinen Finger auf der Wunde: die biblische Erklärung für das Böse wird von Z. aufgelöst nur um mit nichts ersetzt zu werden. Soweit ich verstehe sieht er in der Schlange, wie Du richtig sagts, einen Aspekt des Menschlichen Ich und das ganze als inneren Monolog. Aber hier braucht man nicht mal theologisch zu argumentieren. Rein literaturtheoretische Fragen reichen schon aus: Welche innertextlichen Argumentationen gibt es dafür, dass… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

Strehle

Jesus sagt den Orthodoxen seiner Zeit: Euer Vater ist der Vater der Lüge.

Sorry, aber viele Schriftgelehrte zur Zeit Jesu waren gerade nicht orthodox. Wenn irgendetwas falsch war bei ihnen, dann ihre Theologie. Daraus folgten auch ihre falschen/bösen Werke. Allein, dass sie mehrheitlich Jesus als den verheißenden Messias ablehnten, zeigt deutlich, wie falsch/verdorben/böse ihre Theologie/ihr Denken war.

Pete
7 Jahre zuvor

@Johannes G. Danke Dir Johannes für Deine Gedanken. Du hast natürlich völlig recht, dass im Zweifel für den Angeklagten gelten sollte, das ist ja auch Teil des Respektes. Sein Zitat ist natürlich im Kontext seines anderen Gesagten zu sehen, daher komme ich zu dem Schluss. Was mein Rückschluss zu Zimmers Cleverness angeht, so komme ich auch erst nach wiederholtem aufmerksamsten Hören von vier seiner Vorträge zu dem Schluss. Falls Du Zeit hast, ist der zweite Teil des Hossatalks, bei welchem er seinen Werdegang erläutert auch in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich: Wenn die Moderatoren ihm ein Etikett verpassen wollen, dann findet er sehr viele detailreiche Worte um sich ganz genau zu positionieren. Auch z.B. bei seinem Genesisvortrag wählt er von Anfang an bestimmte Worte wie „Erzählgemeinschaft“ etc. die er oft wiederholt, bevor er es irgendwann mal erklärt. Diese Methode macht er fast ständig. Was ihn manchmal etwas dahingeschnoddert erscheinen läßt ist natürlich seine großväterliche, schwäbische Art und manche Kraftausdrücke. Das glaube… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

Hallo, ich habe heute erst die Diskussion auf dieser Seite entdeckt. Da es immer wieder auch um die Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten geht (KBA), deren Vorsitzender ich bin, möchte ich ein paar Hinweise geben, die helfen, ein paar Fragen zu klären. Das Schriftverständnis der KBA ist im ersten Satz des Glaubensbekenntnisses auf der Website der KBA ausgesprochen (http://bibelschulen.de/index.php?id=11): Wir glauben und bekennen 1.die göttliche Inspiration und die Unfehlbarkeit der ganzen Heiligen Schrift. Dieses Bekenntnis ist intern durch ein Memorandum spezifiziert und sieht zwei Zugangswege, die im Sinne dieses Bekenntnisses möglich sind: 1. Die Chicago-Erklärung und 2. Die Hermeneutik der Demut in der Definition durch Hempelmann. Die KBA ist tatsächlich ein Netzwerk und kein Dachverband der bibeltreuen Ausbildungsstätten. Sie kann Bedingungen formulieren, unter denen eine Ausbildungsstätte der KBA beitreten kann und sie kann zur Not eine solche auch wieder ausschließen. Ansonsten hat sie aber keine Befugnisse, in die Angelegenheiten der Ausbildungsstätten hinein zu redigieren. Ihre Hauptaufgabe ist die Vernetzung und die Auseinandersetzung… Weiterlesen »

Johannes Strehle
7 Jahre zuvor

@ Alexander Ich wünsche euch viel Spaß und, dass Eure Arbeit für viele nützlich ist, insbesondere dass viele Zimmer-Anhänger zur Einsicht, zum Umdenken und zu Konsequenzen kommen. Über Erfolgsmeldungen würde ich mich freuen, insbesondere über Erfolge bei den Multiplikatoren, insbesondere bei „den hohen Verantwortlichen in Werken der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten“, die „Worthaus“ ganz toll finden, empfehlen und verlinken.“ Ich befürchte, dass diese auf dem von Euch geplanten Weg nicht ansprechbar sind. Sodann wünsche ich Euch große Erfolge bei den Schafen/Laien, die hinter Zimmer herlaufen. Ich befürchte, dass diese sich nicht auf Argumentationen wie die zu dem „Schlangenvortrag“ einlassen werden, und seien sie noch so überzeugend. Nach dem Hinweis auf Schaeffers Gleichnis der Wasserscheide und Goethes Gleichnis der Knopfleiste noch ein Gleichnis: Es geht darum, die Bewohner eines Hauses zu warnen, das einstürzen wird, weil das Fundament nicht tragfähig ist. Es kann im Einzelfall sinnvoll sein, den Bewohnern Risse in den Obergeschossen zu zeigen. Wenn ich sie dann aber nicht umgehend… Weiterlesen »

7 Jahre zuvor

Am Schluss meines heutigen Blogposts habe ich versucht, das hier weiter oben angesprochene Vakuum auszuloten, das S. Zimmer vermeintlich füllen kann. Vielleicht für manche von Interesse. http://jonaserne.blogspot.com/2016/09/selbstgezimmerte-bibelwissenschaft.html

Silke
5 Jahre zuvor

Also eure Kritiken sind schleierhaft und unklar. Nur weil ein Professor mal die antike und neue Zeit analysiert kommt hier so eine angriffswelle. Wie wäre es denn mal, um mit Sigis Worten zu reden, mit einem unverstellten Blick auf die Vorträge zu hören. Einfach offen sein für mögliche andere Verständnisse. Ich bin sehr dankbar für diese Auslegungen. Sie bestätigen mir größtenteils was mir mein Unterbewusstsein schon seit Jahren versucht hat zu sagen aber keine Antworten fand in der christlichen Szene. Abgesehen davon, Gott hat offensichtlich kein Problem damit, dass es 8 Mrd Menschen gibt mit 8 Mrd verschiedenen Glaubens Interpretationen. Und macht es doch wie Paulus. Was ihr gut findet behaltet und was ihr schlecht findet verwerft. Aber lassen wir uns doch gegenseitig stehen, wenn wir uns nicht ändern wollen. Das darf doch jeder für sich entscheiden und wir ein Freund von mir immer zu sagen pflegt: Gott fällt deswegen nicht vom Glauben an mich ab. In diesem Sinne übergibt… Weiterlesen »

Peterg
5 Jahre zuvor

@Silke

Gott fällt deswegen nicht vom Glauben an mich ab.

Ich befürchte, dass ich eine schlechte Nachricht für dich habe: Gott glaubt nicht an dich.
Aber du sollst Ihm bedingungslos vertrauen und auf sein Wort hören.

Nil
5 Jahre zuvor

Guten Morgen zusammen, ich bin heute im Zuge einer Recherche zur Person Siegfried Zimmer auf diesen Beitrag und die Diskussion dazu gestoßen. Ich habe nicht jeden Kommentar im Einzelnen nachvollzogen, habe aber trotzdem das Bedürfnis, einen Gedanken beizutragen: Ich habe (nicht nur in diesem Thread, sondern eher allgemein) manchmal den Eindruck, dass es in der Christenheit ein diffuses Bedürfnis gibt, bestimmte Personen in ihrer Gesamtheit quasi zu „zertifizieren“ oder zu „de-zertifizieren“ so nach dem Motto „Was der sagt, taugt was…“ oder eben „Was der sagt, taugt nichts…“. Hinter bestimmten Personen wird entweder ein guter oder ein schlechter Geist vermutet. Grundsätzlich finde ich das auch legitim…kann man machen…soll man machen…muss man vielleicht manchmal machen. Wie so oft im Leben ist es aber schnell passiert, dass man wie man so sagt „auf der anderen Seite vom Pferd wieder runterfällt“. Das Problem, das dadurch nämlich entsteht ist, dass auch auf gute Aspekte und Gedanken dieser Person dann bereits wieder mit einer bestimmten Brille… Weiterlesen »

Roderich
5 Jahre zuvor

@Nil,
kannst Du es etwas konkreter machen? Welche „wahren Punkte“ spricht er an, die in anderen Gemeinden untergehen?
Und ist das überhaupt so etwas besonderes, „einige wahre Punkte“ anzusprechen? Das machen sogar Verführer oder der Teufel selber.

Bei Zimmer ist es so, dass er in einigen zentralen Punkten bibeltreue Christen vom Weg abzubringen versucht – und das sogar mit einigem Erfolg.

Dieses „Bedürfnis, andere zu zertifizieren oder zu de-zertifizieren“ ist einfach nur das Befolgen der biblischen Gebote, für die wahre Lehre zu kämpfen.
Wie setzt Du denn Judas 1,3 und die anderen Verse im Neuen Testament, in denen wir ermahnt werden, uns für die biblische Lehre einzusetzen, und Irrlehre als solche aufzudecken, persönlich um?

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