Unser säkulares Zeitalter

51a58Oa2y2L SX331 BO1 204 203 200Kaum ein Buch, das in den letzten zehn Jahren veröffentlicht wurde, hat sich so ehrgeizige Ziele gesetzt wie Charles Taylors Werk Ein säkulares Zeitalter. Taylor versucht darin nicht weniger, als die Ausbreitung des Säkularismus und die Krise des Glaubens in den letzten 500 Jahren schlüssig zu erklären. Der Verlag stellt das Buch – übrigens 1299 Seiten – mit den Worten vor:

Was heißt es, daß wir heute in einem säkularen Zeitalter leben? Was ist geschehen zwischen 1500 – als Gott noch seinen festen Platz im naturwissenschaftlichen Kosmos, im gesellschaftlichen Gefüge und im Alltag der Menschen hatte – und heute, da der Glaube an Gott, jedenfalls in der westlichen Welt, nur noch eine Option unter vielen ist?

Um diesen Wandel zu bestimmen und in seinen Folgen für die gegenwärtige Gesellschaft auszuloten, muß die große Geschichte der Säkularisierung in der nordatlantischen Welt von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart erzählt werden – ein herkulisches Unterfangen, dem sich der kanadische Philosoph Charles Taylor in seinem mit Spannung erwarteten neuen Buch stellt. Mit einem Fokus auf dem „lateinischen Christentum“, dem vorherrschenden Glauben in Europa, rekonstruiert er in geradezu verschwenderischem Detail die entscheidenden Entwicklungslinien in den Naturwissenschaften, der Philosophie, der Staats- und Rechtstheorie und in den Künsten. Dem berühmten Diktum von der wissenschaftlich-technischen „Entzauberung der Welt“ und anderen eingeschliffenen Säkularisierungstheorien setzt er die These entgegen, daß es die Religion selbst war, die das Säkulare hervorgebracht hat, und entfaltet eine komplexe Mentalitätsgeschichte des modernen Subjekts, das heute im Niemandsland zwischen Glauben und Atheismus gefangen ist.

In einem Sammelband haben nun Autoren und Theologen wie Collin Hansen, Michael Horton, Brett McCracken, Jen Pollock Michel, Carl Trueman Charles Taylors Thesen untersucht und sich gefragt, was sie für die Kirchen und die Mission bedeuten. Das erste Kapitel des Buches kann hier heruntergeladen werden. Das Cover wurde übrigens von Peter Voth gestaltet (ein Interview mit Peter gibt’s hier). Herzlichen Glückwunsch!

Das Buch Our Secular Age: Ten Years of Reading and Applying Charles Taylor kann hier bestellt werden.

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2 Kommentare
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Ben
6 Jahre zuvor

Das erste, was ich dachte: Cooles Cover!
Saubere Arbeit Peter Voth! Es ist erfreulich, dass Gott auch Geschwistern mit einer guten biblischen Theologie eine außergewöhnliche (gestalterische) Begabung gibt und sie diese Begabung ausüben können!

Schandor
6 Jahre zuvor

Das erste, was ich dachte: War ja klar, nur englisch.

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