Wir feiern heute den „Tag der Erde“: Zeit, Buße zu tun

Hugh Roberts hat einen bemerkenswerten Artikel zum „Tag der Erde“, der am 22. April begangen wird, in der NYT veröffentlicht. In „Dieser Tag der Erde, wir sollten Buße tun“, plädiert er dafür, dass die Völker der Erde die Natur um Vergebung bitten.

Es ist ein interessanter Text aus mindestens zwei Gründen. Zum einen stemmt sich Roberts, der früher bei den Vereinten Nationen gearbeitete hat, gegen die postmoderne Vorstellung, Natur sei nur ein soziales Konstrukt. Nein! Wenn wir gewisse Grundsätze missachten, führt das zu echten und nicht nur zu scheinbaren Problemen. Wir können also nicht einfach so leben wie wir das wollen. Zum anderen illustriert der Essay sehr schön, dass der Kampf für den Umweltschutz so etwas wie eine säkularisierte christliche Erzählung aufnimmt. Hugh Roberts spiegelt das nicht nur indirekt, sondern geht direkt darauf ein, wenn er schreibt:

Natürlich wird es Einwände geben. Zum Beispiel: Alles, was auch nur im Entferntesten der Buße ähnelt, muss ein bedrückendes Relikt des Christentums sein und sollte daher disqualifiziert werden. Dies wäre ein folgenschweres Argument. Erstens würde es uns daran hindern, jemals wirklich etwas zu bereuen. Zweitens würde es viele der Hauptgrundsätze der säkularen westlichen Gesellschaft disqualifizieren, die eindeutig dem Christentum entlehnt sind oder wiederverwendet werden. Die Idee einer universellen, linearen Bewegung zur Erlösung ist einzigartig jüdisch-christlich.

VD: WH

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3 Jahre zuvor

[…] Hugh Roberts hat einen bemerkenswerten Artikel zum „Tag der Erde“, der am 22. April begangen wird, in der NYT veröffentlicht. In „Dieser Tag der Erde, wir sollten Buße tun“, plädiert er dafür, dass die Völker der Erde die Natur um Vergebung bitten.Es ist ein interessanter Text aus mindestens zwei Gründen. Zum einen stemmt sich Roberts, der früher bei den Vereinten Nationen gearbeitete hat, gegen die postmoderne Vorstellung, Natur sei nur ein soziales Konstrukt. Nein! Wenn wir gewisse Grundsätze missachten, führt das zu echten und nicht nur zu scheinbaren Problem. Wir können also nicht einfach so leben wie wir das wollen. Zum anderen illustriert der Essay sehr schön, dass der Kampf für den Umweltschutz so etwas wie eine säkularisierte christliche Erzählung aufnimmt. Hugh Roberts spiegelt das nicht nur indirekt, sondern geht direkt darauf ein, wenn er schreibt:Natürlich wird es Einwände geben. Zum Beispiel: Alles, was auch nur im Entferntesten der Buße ähnelt, muss ein bedrückendes Relikt des Christentums sein und… Weiterlesen »

Stephan
3 Jahre zuvor

Früher hieß es ja immer, dass „primitive“ Völker Naturreligionen haben.
Frage: gilt dann im Umkehrschluß automatisch, dass derjenige, der der Natur huldigt, primitiv ist?
😉

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

@ Stephan

Wem der Schutz unseres Planeten ein Anliegen ist, der ist doch deshalb nicht gleich Anhänger einer Naturreligion. Ich würde eher sagen: Wem die Zukunft der Erde egal ist, der ist in einer verhängnisvollen Weise primitiv.

Stephan
3 Jahre zuvor

Als Christ gegenüber der Natur Buße tun hälst Du für sinnvoll? Sorry, das ist Naturreligion.
Die Zukunft der Erde heißt Mt 24,35: Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.
Nach was soll man sich als Nachfolger Jesu ausrichten? Nach der vergänglichen Erde, oder nach Off 21, 1: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. (Hinweis: Meer verstehe ich hier als die Völker auf der Erde).

Jutta
3 Jahre zuvor

Ja, ich dachte Buße tun hat immer was mit Gott zu tun?
Wenn ich die Erde schändlich behandle, habe ich auch nicht verstanden, wie Gott wollte, dass wir uns verhalten.
Es ist Gottes Erde und kein eigenständiger Organimus.

Ja, erinnert an Pacha Mama …

Merkwürdig, das.

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Es zu bereuen, verantwortungslos mit der Natur umzugehen ist keine Personifizierung derselben. Die zukünftigen Generationen, die noch auf diesem Planeten leben wollen, sind sehr wohl Personen in deren Verantwortung man steht. Nur weil die Prophezeiung besagt, dass Gott eine neue Erde schaffen wird – niemand weiß, wann – ist das kein Freibrief und schon gar keine Aufforderung diese Erde weniger lebenswert zu machen.

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Ich habe nie behauptet, dass die Natur ein Bewusstsein hat und es mitbekommt, wenn sich jemand in Gedanken bei ihr entschuldigt. Mit „Buße tun“ ist hier wohl nicht mehr gemeint, als es in Zukunft besser machen zu wollen. Natürlich gibt es unter den Ökos auch luftige Esoteriker a la Leonardo Boff, aber es ist kontrafaktisch die ganze Klimabewegung in diesen Topf zu werfen. Die engagierte Jugend, mit der ich zu tun habe, hat weder eine ideologisch-politische noch eine religiös-pantheistische Agenda, sondern schlicht und einfach Sorge um ihre Zukunft.

Jutta
3 Jahre zuvor

Ich finde wirklich, das ist ein falscher Ansatz. Weil man nicht echte Buße tun will und zu Gott umkehren, weil man klare Worte verabscheut, und das Evangelium nicht predigt, da kommt dann solches zustande. Die Indianer werden sich schlapp lachen, dass die Weissen jetzt auch drauf kommen, dass man Geld nicht essen kann. Für mich wäre ein christlicher Indianer – ein Jesus-Indianer, wenn ich das mal so ausdrücken darf, der „perfekte“ Christ. Sie haben von Haus aus die Erde und „Mutter“ Natur schon immer geehrt — und sich nur das genommen, was sie gebraucht haben. Dafür aber haben sie auch nie eine Industrie entwickelt und lebten eben nicht so komfortabel wie wir und viel langsamer. Wenn die jungen Leute Konsequenzen ziehen für sich selbst – einmal in der Woche eine smartfonfreien Tag, nicht immer die neueste Mode, nicht mehr zu MacDonalds gehen, vernünftige Berufe ergreifen, den Mut haben in die Politik zu gehen …. vor allem aber sich von Gott… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

@ Jutta

Heißt das, sie sollten erst dann ihre Stimme erheben dürfen, wenn sie selbst alles richtig machen? Sollten dann auch nur diejenigen predigen, die ein ganz und gar christliches Leben führen? Da blieben nicht viele…

Jutta
3 Jahre zuvor

Hallo, Clemens. Das habe ich nicht behaupter. Aber ich habe bisher noch nicht öffentlich gehört, dass einer dieser jungen Demonstranten gesagt hätte : ich danke meinen Eltern, dass sie arbeiten gehen, mich versorgen, überall hinfahren. Ich danke, dass es eine gute Infrastruktur gibt usw. Was sie den Älteren und auch der Politik zu einem Teil sogar zu Recht vorwerfen, ist ja, dass man entweder keine Zusammenhänge sieht oder sie leugnet. Auch zur Dankbarkeit muss man angeleitet werden, das würde die Diskussion insgesamt wesentlich entschärfen und könnte mit dazu beitragen, diese unsägliche Gegeneinander abzubremsen und die Manipultion der öffentlichen Berichte korrigieren. Es ist Vorrecht der Jugend, ungestüm und auch mal rotzig sein zu dürfen, das waren wir wahrscheinlich alle. Aber ich erinnere mich, da war ich 16, dass wir damals diskutiert haben, ob sich der Staat von Terroristen erpressen lassen darf. (Schleyer Entführung). Man hat versucht beide Seiten zu sehen. Zu bewerten. Abzuwägen. Auch wenn – und das sehen wir jetzt… Weiterlesen »

Jutta
3 Jahre zuvor

Lieber Gott, hilf, daß die Obrigkeit erkenne deinen Willen mit Furcht und Demuth, und ehre deinen Sohn, das ist sein Wort, daß er sie durch sein Blut ertheuret und erbarmet hat, und seine Diener, die armen Pfarrherren, die sonst geplaget sind und billig von weltlichen Regenten Schutz und Trost haben sollten, damit ihr Amt ein Gottesdienst würde. Amen.

Allmächtiger Herr Gott, erleuchte und bewege doch einmal die Herzen der Potentaten, dein Wort zu fürchten und demüthiglich gegen dasselbe zu handeln. Amen.

M. Luther

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Hallo Jutta,
Danke für deine Antwort, da sehe ich vieles wie du. Bin aber leider pessimistisch, dass Weirdos wie Trump, die in dieser Welt am Ruder sind, sich um Gottes Willen scheren werden.

Jutta
3 Jahre zuvor

Hallo, Clemens. Ich verstehe schon was du meinst, aber wir schauen zu viel auf Menschen und Umstände.
Sogenannte Weirdos durchziehen doch die Weltgeschichte… und da gabs weitaus Schlimmere als Trump.
Auch heute gibt es Schlimmere.
Die Leisen, Heimlichen sind nicht immer besser, und interessant wäre natürlich einmal die Geschichte der Geheimdienste und deren Verquickung anzuschauen.
Aber was würde das wirklich bringen?
Grade heutzutage wüsste man nie, welche Wahrheit nun stimmt.
Ja, es ist gut und richtig zu informieren.
Aber wir sollten uns an die Wahrheit halten, die uns in Christus Jesus offenbart und geschenkt ist und uns erinnern: Jesus ist Sieger.
Und dann tun, was wir für notwendig und richtig halten.

Sehr ermutigende Predigt von H D Pfleiderer:
https://m.youtube.com/watch?v=-eCXEMQlMDE

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Stimmt, aber kaum jemand stellt sich zur Zeit so dämlich an, wie die von vielen Christen bejubelten und gewählten Trump und Bolsonaro. In Wirklichkeit glauben die an nichts als an ihre eigene Quasi-Göttlichkeit. Darüber wird Gott sie stolpern lassen.

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