Einheit der Kirche

Grenzen der Einheit

Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz legte auf der UNUM-Konferenz 2024 in München seine Sicht der Einheit vor. Die TAGESPOST berichtet:

Auch Landesbischof Tobias Bilz sprach auf der UNUM24. Er bekam viel Applaus am Sonntag nach seiner Rede, in der er ganz im Sinne des Konferenzmottos den verschiedenen Ausrichtungen der Kirche dankte: den Progressiven, die dafür sorgten, dass es vorwärts gehe, den Pfingstlern, die sorgten, dass Theologen nicht abhebten, den Konservativen dafür, dass sie für Stabilität sorgten und den Liberalen, die an den Galaterbrief erinnerten, wo es heiße, dass Christus uns zur Freiheit befreit habe. 

Bilz wörtlich: „Alles ist erlaubt, sagt der Apostel, aber passt auf, wo es hingeht. Nicht alles führt zum Guten.“ Auch den „Normalen“ dankte er, denn sie lebten ganz einfach den Glauben, jeden Tag. Der Landesbischof dankte Gott, dass er sich auf alle einlasse. „Ich bewundere deinen Mut.“

Nun kann man all diese Adjektive inhaltlich unterschiedlich füllen. Aber man kann auch erahnen, was hier mit ihnen gemeint ist. Es klingt fast so, als sei Bischof Bilz für (fast) alles offen und als könnten wir christliche Einheit dort erleben, wo wir unterschiedliche Strömungen integrieren, konservative wie liberale, katholische wie evangelische. Das funktioniert aber weder biblisch noch praktisch. Weder die christliche noch die nichtchristliche Einheit ist für alles offen. 

Gute und schlechte Einheit

Gemeinsame Sache für Jesus und sein Evangelium zu machen, hat eine lange und bewegte Geschichte. Heute kämpfen viele Konfessionen, Denominationen und Gemeinden darum, die Einheit in Christus aufrechtzuerhalten. Druck von innen und außen führt trotzdem manchmal zu Spaltungen in Fragen von entscheidender Bedeutung. Kanishka Raffel, der anglikanische Erzbischof von Sydney (Australien), hat deshalb ein paar kernige und hilfreich Grundsätze zur christlichen Einheit formuliert. Unter anderem sagt er: 

Christliche Einheit wurzelt in einer gemeinsamen Erfahrung der Gnade Gottes in Jesus und seinem Evangelium. Sie kommt in einem gemeinsamen Muster von „Lehre und Leben“ zum Ausdruck. Sie ist eine durch das Evangelium gegebene Gabe, die in demütiger Abhängigkeit von Gottes Geist bewahrt und gefördert werden muss – und all das im Vertrauen auf Jesus, der seine Gemeinde durch sein kraftvolles und lebenspendendes Wort regiert, leitet und baut.

Mehr: www.evangelium21.net.

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