Die Frömmigkeit vom Vesuv
Hier ein Videomitschnitt, in dem ein Missionswerk eine »Erweckungsveranstaltung« vorstellt:
Was lieben diese Menschen, Jesus Christus, das Sichtbare oder ein (produziertes) Gefühl der Unmittelbarkeit?
Dazu ein passendes Zitat von Spurgeon, das, obwohl schon über einhundert Jahre alt, die Sache gut auf den Punkt bringt:
Ich habe keine Freude an einem Glauben, der einen heißen Kopf nötig hat oder ihn erzeugt. Ich begehre die Frömmigkeit, die auf Golgatha gedeiht und nicht auf dem Vesuv. Der größte Eifer für Christus verträgt sich mit gesundem Verstand und mit Vernunft. Raserei, Geschrei, Fanatismus aber sind Erzeugnisse eines falschen Eifers, der mit »Unverstand« verbunden ist. Wir sollen Menschen für die Kammer des Königs vorbereiten und nicht für das ausgepolsterte Zimmer im Irrenhaus. Es tut mir leid, solch eine Warnung aussprechen zu müssen. Aber wenn ich an die tollen Einfälle wilder Erweckungsprediger denke, darf ich nicht weniger und könnte noch sehr viel mehr sagen.
Was sind das für Lehrer, die von ihren Schülern verlangen, den »Verstand fahren zu lassen« (siehe Ende des Mitschnitts)? Für diese jungen Leute, die wohl gar nicht so richtig wissen, auf was sie sich eingelassen haben, empfinde ich tiefe Sorge. Gott hat uns einen Geist der Besonnenheit geschenkt (vgl. 2Tim 1,7, wo sophronismōs = Selbstbeherrschung, steht)!