Das 21. Jahrhundert stellt christliche Gemeinden vor enorme Herausforderungen. In einem Vortrag, der zum Ausgang des 20. Jahrhunderts auf einer Konferenz in England gehalten wurde, weist David Jackman auf Fehlentwicklungen innerhalb der evangelikalen Bewegung hin und mahnt zur Besinnung auf das Wesentliche. Sein Ruf nach evangeliumszentrierten Gemeinden, solider biblischer Lehre, mehr Vielfalt in den Strukturen, einer opferbereiten Diensteinstellung und geistlichen Realismus ist im wahrsten Sinne des Wortes „auferbauend“ und „erfrischend“.
David Jackman meint:
„Wenn wir sehen wollen, wie das Evangelium in Kraft verkündigt wird und wie der Herr Jesus in unserem Land verherrlicht, angebetet und verehrt wird, dann wird die Gemeinde des 21. Jahrhunderts eine Gemeinde sein, die niederkniet vor dem Kreuz, vereint mit Christus in seinem Tod, damit wir mit ihm auferweckt werden in seiner Kraft. Es wird eine Gemeinde der Buße sein, vollkommen von dem Gott der Gnade abhängig; eine Gemeinde, … die sich unter die gewaltige Hand Gottes demütigt, damit er sie erhöhen möge zur rechten Zeit (seiner, nicht ihrer).“
Das Schweizer Seminar für biblische Theologie in Beatenberg führt vom Freitag, den 24. Juni 2016, bis bis Sonntag, den 26. Juni 2016, öffentliche Studientage zum Thema „Wie wichtig ist Theologie für den Gemeindebau?“ durch.
Hauptreferent wird Wolfgang Wegert sein, Gründer und Pastor der Evangelisch-reformierten Freikirche Arche in Hamburg und Unterstützer des Netzwerks Evangelium21.
Eowyn Stoddard, selbst seit vielen Jahren Missionarin in Berlin, hat für Evangelium21 mit einigen Frauen über ihren Alltag im geistlichen Dienst gesprochen.Es geht um Fragen wie: Wie geht eine ledige Missionarin mit Einsamkeit um? Welche besonderen Glückseligkeiten und Sorgen zeigen sich im Leben einer Pastorenfrau? Was tun Mütter, wenn sie die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht haben, aber dennoch in Familie und Gemeinde gefordert sind?
Eowyn, die bei der diesjährigen Konferenz zu einem Mittagessen für „Frauen im Dienst“ geladen hat, schreibt:
Nach der letzen E21-Konferenz 2015 merkte ich, wie viel Gesprächsbedarf und Ermutigung die Frauen in der Runde brauchten. Viele von diesen Frauen waren hungrig nach Gottes Wort und hatten Ehrgeiz zu lernen und in ihren Gemeinden aktiv zu dienen. Einige waren Pastorenfrauen, die sich oft einsam fühlten, oder Frauen, die bestimmte Verantwortungen in ihren Gemeinden trugen. Als Ermutigung, dachte ich, wäre es interessant von Frauen zu hören, die ein Leben im geistlichen Dienst führen, wie sie ihr Leben im Reich Gottes empfinden und ausleben. Ich habe 10 Frauen interviewt. Sie sind Pastorenfrauen, Gemeindegründerfrauen, Seelsorgerinnen oder Teil eines wichtigen Dienstes in einer Gemeinde oder Gemeindegründung. Ich wurde von ihren Zeugnissen und Geschichten sehr ermutigt und möchte ihre Antworten mit Euch teilen.
Christliche Gemeinden verlieren ihre Ausstrahlungskraft, wenn sie aufhören, den Charakter Gottes widerzuspiegeln. Deshalb sei es wichtig, sagte Mark Dever am 1. Juli in München, dass Ortsgemeinden der Heiligen Schrift viel Raum geben. „Wer Gott ist und wie Gemeinde funktioniert, lehrt uns die Bibel“, so Dever. Wenn Gemeindeleiter selbst aus dem Wort leben und es gewissenhaft predigen, wird das Gemeindeleben von Gottes Liebe und Heiligkeit geprägt. Nicht die permanente Suche nach Gesellschaftsrelevanz oder cleveres Marketing, „sondern die Verkündigung des Evangeliums stillt den geistlichen Durst der Menschen“, sagte der Theologe.
Als der promovierte Kirchenhistoriker 1994 zum geistlichen Dienst in der Gemeinde berufen wurde, befand sie sich in einer bedrohlichen Krise. Die Gemeinde war überaltert und orientierungslos. Dever begann mit einer konsequent evangeliumszentrierten Verkündigung und unterrichtete Leiter und Mitarbeiter nach biblischen Maßstäben. Bald erfuhr die Capitol Hill Baptistengemeinde eine tiefgreifende Erneuerung. Heute zählt sie 900 Mitglieder und ist ein beliebter Ausbildungsort für angehende Pastoren.
Eingeladen wurde Mark Dever von dem Martin Bucer Seminar und Evangelium21. Evangelium21 stärkt durch Konferenzen und evangeliumszentrierte Ressourcen die Ortsgemeinden. Matthias Lohmann, Vorsitzender des Netzwerkes, hat mehrere Jahre mit Dever in Washington zusammengearbeitet.
Mark Dever ist gewöhnlich ein voll ausgebuchter Mann. Wir sind ihm und Gott sehr dankbar, dass er in München vorbeigeschaut hat.
Dr. Mark Dever während eines Vortrags.
Mark Dever mit seinem ehemaligen Mitarbeiter Matthias Lohmann, der ihn in München übersetzt hat.Vorlesung über den Ersten Korintherbrief.Mark Dever stand nach den Vorlesungen und Vorträgen gern für Gespräche zur Verfügung.
Die Zahl der »Nicht-Religiösen« hat sich in den USA innerhalb von zwanzig Jahren fast verdoppelt. Wahrscheinlich 70 Prozent der Jugendlichen verlassen ihre Gemeinden im Alter von 18 bis 22. Drew Dyck hat für CT einen Artikel über diesen Trend geschrieben und darin erste Antworten formuliert. Oft sind es unausgesprochene oder unbeantwortete Zweifel, die Jugendliche zur Ablehnung des christlichen Glaubens drängen.
At the 2008 American Sociological Association meeting, scholars from the University of Connecticut and Oregon State University reported that „the most frequently mentioned role of Christians in de-conversion was in amplifying existing doubt.“ De-converts reported „sharing their burgeoning doubts with a Christian friend or family member only to receive trite, unhelpful answers.“
Churches often lack the appropriate resources. We have programs geared for gender- and age-groups and for those struggling with addictions or exploring the faith. But there’s precious little for Christians struggling with the faith. But two recent books suggest this may be changing: Essential Church? Reclaiming a Generation of Dropouts, by Thom and Sam Rainer, and Lost and Found: The Younger Unchurched and the Churches That Reach Them, by Ed Stetzer. Both of these equip churches to reach disaffected people.
The answer, of course, lies in more than offering another program. Nor should we overestimate the efficacy of slicker services or edgy outreach. Only with prayer and thoughtful engagement will at least some of the current exodus be stemmed.
One place to begin is by rethinking how we minister to those from youth to old age. There’s nothing wrong with pizza and video games, nor with seeker-sensitive services, nor with low-commitment small groups that introduce people to the Christian faith. But these cannot replace serious programs of discipleship and catechism. The temptation to wander from the faith is not a new one. The apostle Paul exhorted the church at Ephesus to strive to mature every believer, so that „we may no longer be children, tossed to and fro by the waves and carried about by every wind of doctrine, by human cunning, by craftiness in deceitful schemes“ (Eph. 4:14, ESV).
Es gilt immer noch, was Francis Schaeffer vor fünfzig Jahren forderte: Wir brauchen ehrliche Antworten auf ehrliche Fragen. Und es gibt einen großen Bedarf an solider biblischer Unterweisung in der Kinder- und Jugendarbeit!
Nachfolgend acht Ratschläge für eine »erfolgreiche« Gemeindearbeit:
Schaffe eine emotional und spirituell anziehende Atmosphäre. Auf diese Weise finden viele Menschen den Weg in die Gemeinde.
Hebe regelmäßig hervor, dass Menschen, die an Jesus Christus glauben, enorm davon profitieren (z.B. durch Erfolg, Gesundheit oder Wohlstand). Dass Gemeindemitarbeit anstrengend ist, bekommen die Leute sowieso irgendwann mit. Meide die Kreuzestheologie!
Zeige immer wieder, dass es beim Christsein auf den Willen ankommt. Die Leute sollen schnell lernen, dass eine gute »Performance« (z.B. bei Krankenheilungen) eines Sache des starken Willens ist.
Transparenz beim Umgang mit Geld, Informationen und Ressourcen kostet viel Zeit und Kraft, die Du woanders (z.B. beim Marketing) besser einsetzen kannst. Wichtig ist, dass was passiert.
Mit kleinen monetären Zuwendungen, initiierten Schuldgefühlen oder überschwänglicher Anerkennung kann man Prozesse in einer Gemeinde wirksam steuern. Habe den Mut, mit kleinen Aufmerksamkeiten die Effektivität zu steigern.
Konzentriere Dich mehr auf die Gaben der (potentiellen) Mitarbeiter als auf ihr geistliches Wachstum. Die besten Mitarbeiter sind diejenigen, die das Evangelium nicht verstanden haben und gut reden können.
Verzichte auf die theologische Schulung der Gemeindeglieder. Ausbildung »verkopft« das Christsein und fördert die geistliche Mündigkeit. Du brauchst Leute, die Dir folgen.
Setze ganz auf ehrenamtliche Mitarbeit und erkläre Deinen Leuten, dass es eine Ehre ist, dabei zu sein. Schließlich werden sie im Himmel einen Lohn bekommen.
Anstoß und Begründung für diese Tipps hier: www.heise.de.
James MacDonald, Mark Driscoll und Mark Dever diskutieren über die Strategie des »Multi-Site Models« beim Gemeindebau. Hinter einer »multi-site« Gemeinde steckt eine Gemeinde, die an verschiedenen Orten Gottesdienste usw. anbietet. Kurz: Eine Leitung und -verwaltung für mehrere Gemeinden. Ist das hilfreich?