Gesellschaft

Banker – „Master of the Universe“

Griechenland erpresst und Kommunen zum Zocken mit Zinsen verleitet: In einer Dokumentation packt ein Ex-Investmentbanker aus, wie es in den Banken zugeht. Seine These: Heute könnten Staaten gezielt von Bankern angegriffen werden. Die Perspektiven für Europa sind sehr dunkel. Focus online schreibt:

Das fliegt uns irgendwann um die Ohren“, sagt der Ex-Banker in der Dokumentation „Master of the Universe“, die Dienstagabend (17. Juni 2014) auf Arte lief. Rainer Voss, mittleren Alters, graumeliertes Haar, Brille mit silbernen Rand und deutlich sichtbarem Bauchansatz, hat über Jahrzehnte als Investmentbanker gearbeitet. Er berichtet von der Erpressung Griechenlands durch die Banken und vom großen Knall, der uns in der Finanzkrise bevorsteht. FOCUS Online hat die wichtigsten Passagen der Dokumentation zusammengefasst.

Rainer Voss hat für zahlreiche Banken gearbeitet. Er ist durch die Provinz gezogen. Hatte Büros in Metropolen. Und er bewegte Unsummen an Geld. Wo er angestellt gewesen ist? Das verrät Voss nicht. Nur eines: „Ich habe seit meinem ersten Arbeitstag mehr verdient als mein Vater als Heizungsingenieur an seinem Lebensende.“ Den Ex-Banker zog diese Welt, in der jeder mehrere Sprachen gesprochen hat an, und vereinnahmte ihn.

Die Dokumentation Banker – „Master of the Universe“, übrigens für den Deutschen Filmpreis nominiert, wurde am 17. Juni auf arte ausgestrahlt und kann noch für ein paar Tage in der Mediathek abgerufen werden: www.arte.tv.

VD: IC

Das Gift macht uns hässlicher

Die Shitstorm-Mentalität ist längst kein Phänomen des Internets mehr. An bekannten Leuten tobt sich die Masse ziemlich ungehemmt aus. Ein Phänomen, dass sich unverhohlen auch in der christlichen Szene breitmacht. Als vor einigen Tagen bekannt wurde, dass sich der 27 Jahre alte Sohn von Rick Warren das Leben nahm, löste das ein unerträgliches Gebrüll aus. „Wer Kirche mit Mission liest, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich das Leben zu nehmen“,  las ich irgendwo.

Malte Welding schreibt in der FAZ über die Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre explodierende Celebrity-Kultur. Der Hass, der sich in dem Phänomen zeigt, war schon im Römischen Reich bekannt und ein Zeichen des Niedergangs:

Der Hass auf Prominente ist ein gesellschaftliches Gift. Ende des achtzehnten Jahrhunderts schrieb der englische Historiker Edward Gibbon in seiner „History of the Decline and Fall of the Roman Empire“: „Die Entwicklung eines übermäßigen, obsessiven Interesses an Sport und Berühmtheiten war einer der Faktoren des Kollapses der größten Zivilisation, die die Menschheit je gekannt hat.“ Nichts mehr war übrig geblieben vom römischen Virtus, dem Vierklang aus Besonnenheit, Gerechtigkeit, Selbstkontrolle und Mut.

Mehr: www.faz.net.

VD: JS

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