Leiden

Gott vertrauen, wenn deine Schmerzen sinnlos erscheinen

Sarah Taylor kämpft seit über zwei Jahrzehnten mit schweren, chronischen Schmerzen und es liegt ihr auf dem Herzen, andere Leidende darin zu ermutigen, trotzdem einem guten und gnädigen Gott zu vertrauen.

Sie schreibt:

Ich sehe auch eine Wahrheit in Sprüche 3,5–6: „Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen.“ Wenn ich mich auf meinen eigenen Verstand verlasse, dann scheint Leiden eine ziemlich armselige Art zu sein, einen Monat zu verbringen (oder ein Jahrzehnt).

Unsere Vorstellung eines ebenen Pfades wäre immer die, dass wir den Job und das Haus bekommen, uns den Traum-Mann angeln, gesunde und schöne Kinder haben, uns großartig fühlen, und glücklich und zufrieden leben bis an unser Lebensende. Unser Plan für uns selbst schließt niemals ein gebrochenes Herz mit ein, Krankheit, Verlust, nicht einmal die Unannehmlichkeiten des täglichen Lebens.

Aber wenn wir wirklich seinem Verstand vertrauen, dann denken wir daran, dass er unser guter Hirte ist (vgl. Joh 10,11), dass er uns mit ewiger und aufopferungsvoller Liebe liebt (vgl. 1Joh 4), dass er uns nur Gutes tut, auch wenn es sich nicht gut anfühlt (vgl. Röm 8,28), dass er Pläne und Absichten verfolgt, die über das hinausgehen, was wir uns vorstellen können (vgl. Eph 3,20), dass wir äußerlich aufgerieben, innerlich aber Tag für Tag erneuert werden (vgl. 2Kor 4,16), dass er unseren Glauben zu purem Gold läutert (vgl. 1Petr 1,7), dass er uns für die ewige Herrlichkeit vorbereitet (vgl. 2Kor 4,17).

Mehr: www.evangelium21.net.

Hitchens versus Dembski: Kann es einen guten Gott geben?

Der schwer erkrankte Religionskritiker Christopher Hitchens (Der Herr ist kein Hirte: Wie Religion die Welt vergiftet) hat am 18. November 2010 mit dem christlichen Gelehrten William Dembski (The End of Christianity: Finding a Good God in an Evil World) über die Frage diskutiert: Existiert ein guter Gott?

Hier der Mitschnitt der Diskussion (ca. 2:18 Stunden):

Glenn Penner (1962–2010)

77f0f85304.jpgZusammen mit Johannes vom Nachfolgeblog und einigen anderen Freunden habe ich vergangenes Jahr an der deutschen Herausgabe des Buches In the Shadow of the Cross: A Biblical Theology of Persecution and Discipleship (Bartlesville: Living Sacrifice Books, 2004) von Glenn Penner gearbeitet. Das Buch soll irgendwann einmal beim Hänssler Verlag erscheinen. Es ist eine ausgezeichnete theologische Abhandlung über Christenverfolgung und das Leiden der Christen.

Glenn, nicht viel älter als ich, verstarb am 26. Januar nach einer schweren Erkrankung. Auf seinem Blog sind letzte Grüße aus dem Krankenhaus sowie Nachrichten von seiner Familie zu finden. Thomas Schirrmacher und Christof Sauer haben für das IIRF einen Nachruf verfasst (nur auf Englisch).

Ich zitiere hier einen kurzen Absatz über das Leiden, den Glenn für sein Buch geschrieben hat:

Leid ist oft von einem Geheimnis umgeben. Die Frage ist, ob damit auch Glauben einhergehen kann (Lk 18,8). Werden wir unser Vertrauen auf Gott setzen, auch wenn er unsere Warum-Fragen nicht beantwortet? Wie viele von uns in ähnlichen (und sogar in weit weniger schlimmen) Situationen wollte Hiob ernsthaft den Grund dafür wissen, warum er so schwer geplagt war. Aber als Gott antwortet, nennt er in den Kapiteln 38–41 nicht die Gründe, warum Hiob leidet, sondern offenbart sich selbst. Und indem er offenbart, wer er ist, erinnert Gott Hiob letztlich daran, dass für einen Gläubigen angesichts ungerechten Leides das wichtigste Thema nicht dasjenige ist, eine Erklärung auf die Frage »Warum?« zu bekommen, sondern vielmehr eine Antwort auf die Frage »Wer?«. Hiob wird an Gottes Kraft, seine Weisheit und seine Herrschaft über die ganze Schöpfung erinnert. Gottes Antwort an Hiob lautet eigentlich: »So ein Gott bin ich. Ich weiß, was los ist, aber du weißt es nicht. Dein Leben ist immer noch unter meiner Kontrolle und Fürsorge. Wirst du mir vertrauen?« Und diese Antwort muss Hiob genügen. Das Buch Hiob hilft uns auch zu verstehen, dass Leid nicht immer die Folge von Sünde ist und auch nicht immer Gottes Methode, uns zu reinigen und/oder zu lehren, wie wir im Abschnitt »Leid als Züchtigung« gesehen haben. Hiobs Freunde beschränkten sich auf diese Antwort, und aus diesem Grund verurteilte Gott sie (Hiob 38,2; 42,8). Eine sorgfältige Untersuchung der Frage, wie Gott Leid zur Züchtigung einsetzt, scheint außerdem die Behauptung zu bestätigen, dass in Fällen, wo man ehrlich nicht sagen kann, worin in diesem Fall die Buße bestehen soll, es fraglich ist, ob das in diesem Fall wirklich Gottes Absicht ist. Sicher ist, dass Gott nicht straft, ohne vorher überführt zu haben. Bestrafung ohne Überführung wäre rachsüchtig, ebenso wie eine Strafe nach Sündenbekenntnis und Buße. Mein Rat an Menschen, die Leid erfahren, wäre der, dass sie sich bewusst in Gottes Gegenwart begeben, aufrichtig sein Angesicht suchen und seinen Geist bitten, ihr Herz und ihr Leben zu prüfen. Wenn Gott Sie nicht von Sünde überführt, oder falls ernsthaftes Sündenbekenntnis und Buße in Ihrer Lage nicht Abhilfe schaffen, dann ist es meiner Meinung nach angemessen zu sagen, dass in dieser Situation andere Faktoren im Spiel sind. Wir sind dann aufgerufen, Gott weiterhin zu lieben und ihm zu vertrauen – in dem Wissen, dass diese Reaktion die Anklagen des Satans als Lügen offenbart.

– – –

Zum Foto: Glenn Penner (links) predigt und wird von Thomas Schirrmacher (rechts) übersetzt.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner