Medienmagazin pro

Jugendportal von ARD & ZDF

Deftige Sex-Tipps und linker politischer Aktionismus – dafür werden die Rundfunkgebühren beim Jugendportal „Funk“ ausgegeben. Gute Ansätze kommen beim jungen Angebot von ARD und ZDF zu kurz, meint Moritz Breckner in einem Kommentar für das Medienmagazin PRO:

45 Millionen Euro im Jahr. Das ist das Budget des Jugendportals „Funk“, das ARD und ZDF seit dem 1. Oktober betreiben. Es lohnt sich, diese Zahl im Kopf zu haben, wenn man sich näher betrachtet, was genau da aus dem Geld der Gebührenzahler finanziert wird.

„Fickt euch!“ heißt eines der Formate, dass auf Funk beweisen soll, dass die GEZ-Gebühren auch für Leute zwischen 14 und 29 Jahren, so die Zielgruppe, ausgegeben werden. Die YouTuberin Kristina Weitkamp erklärt dort zum Beispiel, wie man sich am besten selbst befriedigt. Erklärtes Ziel dabei: Aufzeigen, wie vielfältig Sex sein kann und Fragen klären, die man sich sonst nicht zu stellen traut.

Politisch hat Funk unter anderem den Kabarett-Kanal „Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier“ im Angebot. Zu sehen ist der „Stand-Up-Künstler“ Moritz Neumeier, der in etwa fünfminütigen Clips beispielsweise gegen das Burka-Verbot, „bescheuerte“ CSU-Politiker oder die AfD wettert. „Irgendwann haben sich die Menschen abgehängt gefühlt“, referiert er anlässlich des Tages der Deutschen Einheit über die Menschen im Osten Deutschlands. „Und dann wurden sie ein bisschen depressiv, und fanden das alles doof, dann wurden die ersten wütend, und heute laufen sie alle der verfickten AfD hinterher.“

Originell soll wohl sein, dass Neumeier etwa alle 40 Sekunden aus einem Kaffeebecher schlürft und seine Weisheiten vorträgt wie jemand, der sich schon recht spät am Abend zu einem ungebetenen Vortrag am Stammtisch erhebt. Ausdrücke wie „Kacke“, „beschissen“ oder das F-Wort natürlich inklusive.

Mehr: www.pro-medienmagazin.de.

Ethik als Kompetenztraining

Die christlichen Gemeinden stehen vor vielen ethischen Herausforderungen, auch in Fragen von Geschlechtlichkeit und Familie. Wie kann es gelingen, die Aufgaben, die der gesellschaftliche Realismus und das eigene verführerische Herz vorgeben, mit der biblischen Botschaft und einem treuen Glauben zu verbinden?

Veronika Schmidt, Sexualberaterin und Autorin des bei SCM Brockhaus erschienenen Buches Liebeslust – unverschämt und echt genießen, kennt die Antwort (zitiert aus einem Interview mit dem Medienmagazin pro, 2/2016, S. 36).

Der einzige Weg ist es, von Regeln und Gesetzen wegzukommen. Es muss mehr über Verantwortung und Eigenverantwortung des Einzelnen gesprochen werden. Es sollte nicht mehr darum gehen, ob man Sex vor der Ehe haben darf oder nicht, und ob man homosexuell sein darf oder nicht. Stattdessen sollte vermittelt werden, wie Paarbeziehungen aus christlicher Sicht gelingen können und was es braucht, damit Sexualität in einer Beziehung etwas Befriedigendes über Jahre hinweg werden kann.

Da ist sie also, die Ethik ohne Norm und ohne Wertschätzung Gottes, mitten in der evangelikalen Szene. Worauf kommt es an? Auf eine über zahlreiche Jahre erfüllte Sexualität in einer Beziehung! Etliche, wohl überwiegend jene, die der Kultur des Relativismus viel Raum und Glauben schenken, werden sich darüber freuen. Das dürfen sie auch, sollten sie meinen, damit auf dem rechten Weg zu sein. Die Beteuerung allerdings, so eine Einstellung sei christlich, ist blanker Unsinn. Schlimmer. So eine vermeintliche „Verantwortungssethik“ ist lieblos. Sie setzt all jene herab, die – wie beispielsweise Jesus oder Paulus – daran festhielten (und halten), dass das Gesetz heilig, gerecht und gut ist, wenn es in seinem Sinn angewandt wird (vgl. Röm 7,12; 1Tim 1,8). Sie verdammt die Menschen dazu, die Wahrheit im eigenen Herzen zu suchen. Das ist nichts anderes als der Ruf zur gottlosen Sicht auf das Leben. Wir wissen nämlich aus der Bibel und aus der Erfahrung, was es bedeutet, wenn wir unserem Herzen folgen. „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung“ (Mt 15,19). Der Fromme, so sagt es uns schon Psalm 1, misstraut seinem eigenen Herzen, das doch „trügerisch ist, mehr als alles andere“ (Jer 17,9). Er liebt Gottes Gesetz und Weisung. Wer auf Gott vertraut, weiß darum, dass sein Herz die Wahrheit nicht in sich trägt, sondern sie seinem Herzen zugesprochen werden muss.

Allerdings sei etwas hinzugefügt. Ich stimme Frau Schmidt zu, wenn sie darauf hinweist, dass es nicht reicht, einfach auf irgendwelche Regeln zu verweisen. Damit geben sich tatsächlich viele Leute, die ja oft meinen, mündig zu sein, nicht mehr zufrieden. Das verstehe ich. Die Antwort kann allerdings nicht sein, das Gebot über Bord zu werfen, sondern muss vielmehr darauf abzielen, zu erklären, was Gott sich dabei gedacht hat, wenn er unserer Geschlechtlichkeit Grenzen setzt. Und, ganz wichtig: Vorbilder (nicht die perfekten) braucht es auch!

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