Das bleiche Herz der Revolution
Der sexuelle Kontakt mit Kindern galt in manchen 68er-Kreisen als gesund und politisch fortschrittlich. Die Schriftstellerin Sophie Dannenberg hatte das in ihrem Roman Das bleiche Herz der Revolution thematisiert. Bei Cicero Online lässt sie sie ihre eigenen Kinderladenerfahrungen Revue passieren. Ein sehr bewegender Schlusstext:
Ich bin jetzt älter als unsere Eltern damals waren. Sie könnten fast meine Kinder sein. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich so gern verzeihen möchte. Und dann fällt mir wieder ein, dass zum Verzeihen immer zwei gehören. Wo sich ein Täter vor der Barmherzigkeit verschließe, da werden die Tore der Hölle von innen zugehalten, las ich in einem Interview mit der Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz. Ich bin es leid, von außen an diesen Toren zu rütteln. Die 68er haben entschieden, uns nichts zu geben. Keine Wahrheit, keine Demut. Ich glaube nicht mehr an die Möglichkeit, aber manchmal wünsche ich es mir noch immer – ein einziges ehrliches, trauriges Gespräch. Und danach wieder die Erinnerung an hohes Gras und Apfelbäume.
Hier Artikel auf CICERO Online: www.cicero.de.