Andere Argumente gegen das Gendern

Befürworter der „geschlechtergerechte Sprache“ verweisen gern auf Studien, die freilich methodisch anfechtbar sind. Und es gibt noch mehr wissenschaftliche Einwände gegen das Gendern – meint Tobias Kurfer in einem hilfreichen Artikel, den er für DIE WELT geschrieben hat. Der Text enthält zudem einige Literaturhinweise.

Also:

Kontext, Wortart, Numerus (Plural oder Singular), Syntax, relative Häufigkeit von Maskulina und Worten auf „-in“, Stereotype und Weltwissen – das sind laut Forschung nur einige der Faktoren, die mitbestimmen, ob wir die Wörter Bürger, Forscher, Patienten, Demonstranten geschlechtsneutral verstehen oder eher männlich. Der Einfluss des Plurals etwa ist wohl beträchtlich. Eine Studie, die das eindrücklich zeigt, wurde 2012 mit niederländischen und deutschen Muttersprachlern durchgeführt.

Ein Ergebnis der Untersuchung war: Pluralformen generischer Maskulina wurden von den Probanden im Deutschen zu 97 Prozent korrekt verstanden, also geschlechtsneutral. Bei Rollenbezeichnungen wie Schüler, Zuschauer oder Bewohner waren es sogar 99 Prozent. Und die besonders umstrittenen Berufsbezeichnungen wie Ärzte, Politiker, Schauspieler verstanden die Versuchsteilnehmer zu 94 Prozent als neutral. Mit anderen Worten: Niemand denkt wirklich bei einem Satz wie „60,5 Millionen Bürger sind zur Bundestagswahl aufgerufen“ nur an Männer.

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