„Was passiert zum Schluss mit der Bibel?“
In manchen Verlagen, Redaktionen und Behörden wird daran gearbeitet, alte literarische Texte umzuarbeiten, um sie an die Woke-Kultur anzupassen. Die Texte werden also engagiert darauf gescannt, ob sie rassistische, sexistische oder soziale Diskriminierung stimulieren könnten (vgl. hier und hier). Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann von der Partei Bündnis90/Grüne stellt dazu die richtige Frage:
Man müsse Texte wie den Roman „Tauben im Gras“ von Wolfgang Koeppen, der zur Abiturienten-Pflichtlektüre im Südwesten zählt, geschichtlich einordnen, sagte Kretschmann in Stuttgart. Wenn man sich nicht mehr mit Texten aus Zeiten befasse, in denen andere Maßstäbe gegolten haben, hätte das weitreichende Konsequenzen. „Was passiert zum Schluss mit der Bibel? Mit dem populärsten, meistgelesenen Buch?“, fragte der Grünen-Politiker.
Nachtrag: Sollte übrigens die Bibel eines Tages durch „tugendhafte“ Sensitivity-Redakteure umgeschrieben werden, jubeln die Postevangelikalen wahrscheinlich mit. Da ja die Heilige Schrift aus ihrer Sicht nur verschriftlichte Gefühle besonders religiöser Menschen enthält, sollten sie kein theologisches Problem damit haben, die biblischen Texte an die Empfindungen der „Generation Woke“ anzupassen. Ganz im Gegenteil: die sprachlichen Entschärfungen machen – so die Progressiven – den christlichen Glauben attraktiver.
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