Die »Wort+Geist«-Bewegung des »Völkerapostels« Helmut Bauer ist eine neue Phase eingetreten. »Es wird zu einer Selektion kommen, zu einer Aussonderung. Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns«, hört man.
Was ich auf der Internetseite der Bewegung ĂŒber die Entwicklungen und die dazugehörige Kritik so gelesen habe, lĂ€sst Tragisches vermuten (siehe z.B. hier und hier).
Die EZW schreibt in der Ausgabe 5/09 der Zeitschrift fĂŒr Religions- und Weltanschauungsfragen zu den aktuellen Entwicklungen (mit den dazugehörigen Quellenbelegen):
Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung stehen auch Innovationen und UmbrĂŒche in der Lehre der Bewegung. So predigte der Berliner Gemeindeleiter Andres Irmisch Anfang des Jahres: »Ich habe hier bis vor ein paar Wochen was anderes gepredigt. In den meisten BĂŒchern steht’s auch anders drin. Aber Gott gibt Offenbarungen; dass es weiter geht. Dass das Bild, das wir erkennen dĂŒrfen, immer vollkommener wird.« In Bezug auf die Bibel bedeutet dies eine enorme AbschwĂ€chung ihrer AutoritĂ€t: »Manche Dinge, die wir bereits jetzt predigen und die kommen werden, wirst du in keinem Buch finden, nicht mal in der Heiligen Schrift. Weil es ja weiter geht … Begrenze Gott nicht mit diesem Buch.«
Ein weiteres Beispiel fĂŒr die Entwicklung sind verschĂ€rfte Einstellungen zur Liebe. Die göttliche Liebe spielte bei »Wort+Geist« schon immer eine sehr groĂe Rolle. Es herrscht die Vorstellung, dass jeder durch den Geist die göttliche Liebe in sich trĂ€gt und Liebesenergien von einem zum anderen flieĂen können. Dies geschieht durch intensiven Blickkontakt und innige Umarmungen, bei denen die Geister »verschmelzen«. Damit sich die Liebe Bahn brechen kann, mĂŒssen Hindernisse aus dem Weg gerĂ€umt werden, zu denen im Zuge der neuesten Entwicklungen auch die Ehe gezĂ€hlt wird. Sie habe ausgedient und sei das gröĂte Bollwerk gegen das Durchbrechen der göttlichen Liebe.
Die Verehrung Helmut Bauers hat durch seine Einsetzung als Völkerapostel ihren bisher höchsten Stand erreicht. Er hat eine Art Mittlerposition zwischen Gott und den Menschen eingenommen. Die GlĂ€ubigen sind ganz auf ihn ausgerichtet, und er scheint stellvertretend die Beziehung zu Gott zu fĂŒhren. Das gipfelt in Aussagen wie diesen: »Ich bin ausgerichtet auf den Apostel. Ich glaub auch nicht Gott, ich glaub ihm. Amen!«
Hier gibt es ĂŒbrigens die Gelegenheit, eine Sonntagspredigt aus Roehrnbach zu hören. Ich kann nur hoffen, dass sich im Rahmen der anstehenden »Selektion« (was fĂŒr ein furchtbares Wort!) möglichst viele absondern. Raus!