Musik

Woodstock, größter Medienschwindel aller Zeiten

180px-Woodstock_redmond_stage.JPGPünktlich zum 40. Jahrestag des Woodstock-Festivals habe ich mit meinen großen Kids die filmische Dokumentation noch einmal angeschaut und analysiert. So vernichtend kritisch wie diesmal habe ich den Film noch nie gesehen. Da passt es gut, dass Alan Posener die Genesis der historischen Fata Morgana eingängig erklärt:

Am 15. August feiert die Welt den 40. Jahrestag des größten Medienschwindels aller Zeiten. Es ist unfassbar: Viele medienskeptische Menschen glauben, die Mondlandung am 20. Juli 1969 sei gefälscht worden. Aber die gleichen Leute glauben, dass es einen Monat später im Dorf Woodstock zum kulturellen Ereignis des Jahrzehnts kam; dass sich in den »drei Tagen voller Frieden und Musik« das Lebensgefühl einer Generation äußerte.

Woodstock ist der Sieg des Mythos, der Bilder, der Vermarktung über die Realität, der Einbildung über den Schlamm. Allenfalls in diesem Willen zur Selbstverklärung und in der enormen Fähigkeit, die Wirklichkeit zu verdrängen, mag man einen spezifischen Zug der damals jungen Babyboomer-Generation sehen. Wahrscheinlich aber teilt sie diesen Zug mit allen vorigen Generationen, die aber nicht über die medialen Mittel verfügten, die Darstellung der Wirklichkeit ihrem Idealselbstbild anzupassen.

Freundlicherweise hat DIE WELT den Artikel in Deutsch publiziert: www.welt.de.

Händels »Messias«

Händel.jpgDaniel I. Block, Professor für Auslegung des Alten Testamentes am SBTS, geht in einem Aufsatz der Frage nach, ob »Der Messias« von Georg Friedrich Händel aus dem Jahr 1741 ein heiliges oder einfach nur ein unterhaltendes Oratorium ist.

Hier das PDF-Dokument: messiah.pdf.

»Authentische Lebensbeichten«

Um herauszufinden, was für wen gefährlich sein könnte, lud die »Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten« nun zum Thema »Liebeslieder waren gestern: Zur Jugendschutz-Problematik von Porno- und Gangsterrap« ein. Unter den Referenten waren Soziologen, Psychologen, Pädagogen und Sachbuchautoren, im Publikum saßen Rechtsanwälte, Jugendschützer, Lehrer, Polizisten. Martin Wittmann hat für die FAZ darüber berichtet.

So wie man vom Egoshooter-Spielen nicht zum Amokläufer wird, wird man vom Pornorap-Hören nicht unbedingt zum Sexisten oder gar Vergewaltiger. Aber nichts Genaues weiß man nicht. Einer der Zuhörer, ein Pädagoge, drückte die Verwirrung so aus: »Ich kann die Argumentationen gut nachvollziehen, aber was sage ich nun Eltern, die zu mir kommen und wissen wollen, was sie ihren Kindern erlauben sollen und was nicht.«

Unbestritten ist Rap die derzeit populärste und kommerziell erfolgreichste Jugendkultur. Die in skandalversessenen Medien völlig überrepräsentierten (wie der Leiter des Archivs der Jugendkulturen, Klaus Farin, kritisierte) Unterformen des Rap wurden Pornorap beziehungsweise Gangsterrap getauft. Beide leben von der Härte der Texte, die für Kontroversen sorgt. Eltern und Lehrer wettern gegen die diskriminierenden und gewaltverherrlichenden Aussagen der Lieder, während Musikkritiker dieser Art Rap die Kreativität absprechen. Die Rapper hingegen verweisen auf »authentische Lebensbeichten« und den Markt. Der gibt ihnen recht – Sido ist einer der erfolgreichsten deutschen Künstler, Bushido hat seine chauvinistische Machobiographie millionenfach verkauft.

Nur ein Kommunikationswissenschaftler hat sich für ein Verbot ausgesprochen. Die anderen Fachleute meinten, dass Verbote nur die Eltern beruhigte und die Jungen um so mehr reizte. Vorerst wird also alles so bleiben, wie es ist. Warum? Natürlich fehlen die Studien, an denen abzulesen ist, wie gerappte Verherrlichungen von Vergewaltigungen und vertextete Gewaltphantasien die Entwicklung der heranwachsenden Hörer beeinflussen.

Wer nicht weiß, um was es bei »Gewaltrap« geht, kann gern mal reinhören: youtube.de.

Hier der vollständige Artikel: www.faz.net.

Nachtrag vom 27.10.2010: Hier ein Textauszug aus dem Lied »Drogen, Sex, Gangbang« von Bushido:

Ich hab Aggro gegen die Frauen! Zieh dich nackig aus und fang an zu saugen! Meine Wohnung soll sauber sein! Nutte ich hab Hunger! Nimm dein Kochlöffel und koch mir endlich Hummer! Fotze! Ich ficke dein Arsch während du kochst! Wie siehst du eigentlich aus? Geh ins Bad und mach dich hübsch! Dumme Nutte! Ich bin Frauenfeind! King Orgasmus One Sonny Black Frank White! Ich geh fremd, weil man lebt nur einmal! Scheiss auf Beziehung jede Frau ist eine Hure! Frauen schreien, wenn ich ihr Arschloch ficke! Halt dein Maul sonst gibts gleich ne Schelle! Mach was ich dir sage und zick hier nicht rum! Leg dich hin und nimm mein Schwanz in den Mund!

30 Jahre »Backmasking«

Benjamin Maack hat für den SPIEGEL einen Artikel über die Rückwärtsbotschaften in der Rockmusik geschrieben.

Mit dem Siegeszug der CD ebbte die Diskussion ab. Das neue Medium ließ sich nicht so leicht Rückwarts abspielen wie eine Schallplatte. Zudem klärten inzwischen immer mehr Studien darüber auf, dass unterschwellige Botschaften in Liedern nicht funktionieren könnten. Eine der Studien stammt von der christlichen Forschungsgruppe Watchman Fellowship. Ihr Leiter James K. Walker zog einen ernüchternden Schluss aus den Ergebnissen: »Man kann ein christliches Loblied nehmen, und wenn man es nur lange genug in unterschiedlichen Geschwindigkeiten rückwärts abspielt, kann man selbst aus diesem Kirchenlied heraushören, was immer man will.«

Den ganzen Artikel und 30 Soundschnipsel mit Beispielen gibt es hier: einestages.spiegel.de.

Working on a Dream

51lLjZP6e-L._SL160_.jpgMark Moring hat für Christianity Today die neue CD »Working on a Dream« von Bruce Springsteen gehört und ist beeindruckt darüber, dass Springsteen das Geschenk der Ehe sowie Gott hinter all dem feiert.

Moring:

Springsteen, raised in the Catholic church, has long been haunted by the holy, frequently acknowledging heaven’s hand in his work. In Working on a Dream, it’s clear he understands that marriage is a sacred gift from God.

Hier die Rezension: www.christianitytoday.com.

Himmlische Chöre

200812190458.jpgChristian Meyer hat mich auf den Geschmack gebracht. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir die Live-CD mit dem Chor der Together for the Gospel-Konferenz gekauft und genieße die Anbetungsmusik. Fünftausend Stimmen loben Gott, wunderbar!

Christian schreibt:

Mein Fazit? Die beste und ergreifendste Live-CD, welche ich seit langem gehört habe. Wer sich selber ein schönes Weihnachtsgeschenk gönnen möchte, der sollte hier unbedingt zugreifen!

Mehr Informationen gibt es bei Hitsch: www.chritsch.net. Danke Christian!

Christmas With My Friends II

christmasiiIm Oktober ist eine weitere Weihnachtsmusik-CD’s von Nils Landgren erschienen (vgl. Christmas With My Friends). Auch diese Produktion ist wieder richtig gut geworden. Johannes Kaiser hat für den NDR die Platte gehört und mit Landgren gesprochen. Er schreibt:

»Ich stehe auf Weihnachtsmusik«, gibt Landgren zu. »Wir sind ja alle mit so einer Art von Musik aufgewachsen. Ich fand es aber im jungen Alter ein bisschen zu viel. Diese Musik ist immer vollgefüllt mit Glockenspielen und Symphonieorchestern, doch ich wollte es gerne etwas mehr nachdenklich machen. Und deswegen habe ich es auf diese kleine Art und Weise gemacht. Wir sind zwar ziemlich viele Sänger, aber das sind eben nur wir.« Und damit meint Landgren vier Sängerinnen, Saxophon, Gitarre, Klavier, Bass und natürlich seine Posaune. Wenig Musiker sind das nicht, aber das hört man nicht.

Landgrens Weihnachtslieder kommen sparsam instrumentiert daher, sehr klar und durchsichtig ohne Schnörkel – einfach auf die Melodie reduziert. Er ist ein Wiederholungstäter: Bereits vor zwei Jahren hat sich der 52-Jährige ein erstes Mal getraut, sich an das Weihnachten seiner Kindheit musikalisch zu erinnern. Damit hatte er viel Erfolg. Offenkundig gibt es eine Menge Menschen, denen diese Art Weihnachten zu feiern ohne Kitsch und falsche Sentimentalitäten gefällt. Landgren jedenfalls hat es soviel Spaß gemacht, dass er jetzt ein zweites Weihnachtsprogramm zusammengestellt hat, dass nicht nur live zu erleben, sondern auch wieder auf CD nachzuhören ist.

An Material fehlt es nicht. Weihnachtslieder gibt es, ist man versucht zu sagen, so viele wie Weihnachtsbäume. Und die Grundprinzipien der Auswahl haben sich auch nicht geändert, wie Landgren weiß: »Ich habe alle gefragt, ob sie Lust hätten, Vorschläge zu machen. Wir haben alle Vorschläge in einem Topf gesammelt und dann haben wir geguckt, was darin lag. (…) Alles, was ich selbst aufnehmen wollte, war dabei. Wir haben es dann so gemacht, dass, wenn jemand ein Lieblingsstück gehabt hat, es für sie oder ihn reserviert war.«

Hier der ganze Beitrag und eine Einkaufsmöglichkeit: www.amazon.de.

Christmas With My Friends

skivomslag_small_christmas.gifIch gestehe: Während der Adventszeit höre ich ganz gern Weihnachtsmusik. Leider sind aber viele Weihnachtsmusik-CD’s hoffnungslos verkitscht. So bleiben klassische Werke und ein paar sehr außergewöhnliche Produktionen. Zu den ausgefallenen Werken gehört Christmas With My Friends von Nils Landgren. Leuten, die ab und an gern Jazz hören, kann ich die Platte sehr empfehlen.

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