Klaus Bockmühl sagte über Adolf Schlatter (Verantwortung des Glaubens im Wandel der Zeit, 2001, S. 74):
Als Neutestamentler wurde Schlatter weltbekannt. Unter den Neutestamentlern des 20. Jahrhunderts wandte er sich als einer der ersten der frühen jüdischen Tradition und Literatur aus der Zeit des Neuen Testaments zu. Seine beachtliche Kenntnis von Philo und Josephus war ihm dabei eine große Hilfe. Er verfaßte seine eigene Konkordanz zu Josephus. Schlatter war führend auf diesem Gebiet. Wesentlich aufgrund seiner Arbeit wandte sich die neutestamentliche Forschung von ihrer Voreingenommenheit für die griechischen Mysterienreligionen ab und begann sich für die gedankliche Struktur des frühen Judentums zu interessieren.
Schlatter war auch einer der wenigen, die das griechische Neue Testament auswendig konnten; seine griechische Konkordanz war sein eigenes Gedächtnis. Aber er war auch ein hervorragender Systematiker – eine wenig bekannte Tatsache.
Auswendig? Das ganze NT? Auf griechisch? Krass. Respekt. Ich bin froh, wenn ich mir einzelne Verse merken kann. Aber ich habe es auch nicht wirklich und intensiv versucht. Von daher weiß ich nicht, wie weit ich kommen würde.