AIDS

„Party-Medikament“ kostet Milliarden

US-Behörden empfehlen Risikogruppen die tägliche Einnahme des Medikaments Truvada, um sich vor der Ansteckung mit dem HI-Virus zu schützen. Bis zu 500.000 Menschen soll die Pille verschrieben werden, auf Kosten der Krankenversicherungen. Der Herstellers Gilead Sciences Inc. hat in Tests zeigen können, dass es das HIV-Ansteckungsrisiko bei täglicher Einnahme auf weniger als 10 Prozent reduzieren kann.

Die FAZ schreibt:

Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) raten Ärzten in den offiziellen Richtlinien, das Medikament präventiv Menschen zu verschreiben, die einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Dazu zählen die Behörden Schwule, die Sex ohne Kondom praktizieren, Heterosexuelle mit Partnern mit hohem Ansteckungsrisiko und Drogensüchtige.

Truvada kostet bei täglicher Anwendung rund 13.000 Dollar im Jahr und wird von vielen Krankenversicherungen bezahlt. Das Medikament wurde 2012 zur Prophylaxe zugelassen, wird bislang aber nur weniger als 10.000 Amerikanern so verschrieben. Nach Schätzungen sind fast 500.000 Amerikaner für eine Verschreibung berechtigt.

In Nordamerika ist Truvada schon heute „eines der meistverkauften HIV-Medikamente und bescherte dem Unternehmen einen großen Anteil seines Rekordumsatzes von 8,1 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr“. Vorausgesetzt, 200.000 Menschen aus den Risikogruppen ließen sich das Medikament zur Prävention verschreiben, kostete das die Versicherungsnehmer allein 2,6 Milliarden Dollar pro Jahr. 

Hier mehr:  www.faz.net.

Warum Kondome das AIDS-Problem nicht lösen können

Als Papst Benedikt XVI. vor einigen Wochen während seiner ersten Afrika-Reise erwähnte, dass die Verteilung von Kondomen das AIDS-Problem in Afrika nicht behebe, sondern eher verschlimmere, löste er eine Welle bitterer Empörung aus. Fachleuten, Journalisten, Politikern und der breiten Öffentlichkeit war sofort klar, dass der Papst eine lebensfeindliche Dogmatisierung der Sexualethik betreibt. Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, erklärte der Hamburger Morgenpost: »Bei allem Respekt vor dem Papst, und ich bin selbst Katholik, aber diese Position halte ich für absurd.« Als »höchst unverantwortlich« bezeichnete auch Claudia Roth von den Grünen die Haltung Benedikts. »Der Papst setzt damit eine kontraproduktive, destruktive, lebensfremde und liebesfeindliche Politik fort, die jeglichen vernünftigen Ansatz bei der Bekämpfung der HIV- und Aids- Epidemie zunichte macht«, erklärte sie der Zeitung (Belege).

Inzwischen hat sich ein wirklicher Experte zu Wort gemeldet und der Zeitschrift CT erklärt, dass der Papst richtig liegt und die Kritik an seiner Äußerung unfair war. Edward C. Green, Direktor des AIDS-Präventionszentrums an der Harvard-Universität, gesteht:

This is hard for a liberal like me to admit, but yes, it’s unfair because in fact, the best evidence we have supports his comments — at least his major comments, the ones I have seen.

Hier das vollständige Interview: www.christianitytoday.com.

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