König David: „Denn da ich es wollte verschweigen“
„Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Falsch ist! Denn da ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen“ (Ps 32,2–3). Beat Weber schreibt zu diesem Psalm (Werkbuch Psalmen, Bd. 1, Die Psalmen 1 bis 72, Verlag W. Kohlhammer, 2001, Logos-Ausgabe, S. 556):
Der zweite (altkirchliche) „Busspsalm” (nach Ps 6) trägt seinen Namen zu Recht – das zeigt nicht zuletzt auch die Aufnahme von 1f. durch Paulus im Zusammenhang seiner Ausführungen über die Glaubensgerechtigkeit (Röm 4). Dabei führt Offenlegung von Schuld und Busse zur Vergebung vonseiten Gottes, und diese wieder bewirkt Freude und soll in den Gottes-Lobpreis ausmünden (1f.7c.11). Wo ein Mensch dagegen Schuld zu- und nicht aufdeckt, wird diese von Gott nicht zugedeckt bzw. weggenommen (vgl. 1. Joh 1,8f.). Wer Schuld verschweigt und ein Geständnis verweigert, verursacht (unnötiges!) Leid (3f.). „Depression” kann offensichtlich auch durch schuldhaftes Verhalten und Verharren darin zustande kommen. Die Absolution nach der Beichte ist mit nachfolgender ethischer Wegweisung verbunden (8), d.h. nach der Umkehr vom Fehlverhalten bedarf es der Wegleitung für das rechte Verhalten.