Entkehrung

The Celebration of Apostasy

Sich vom Glauben abzuwenden ist kein neues Phänomen. Schon Paulus klagte: „Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf lieb gewonnen hat“ (2Tim 4,10). In jüngster Zeit sind einige prominente Leute mit ihrer „Entkehrung“ an die Öffentlichkeit gegangen und lästern über ihre fromme Vergangenheit.

In einem aktuellen Podcast sprechen Todd Pruitt and Carl Trueman unter anderem über Abraham Piper. Abraham, Sohn des bekannten Pastors John Piper, hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil er die großen Plattformen der sozialen Medien und prominente Publikationen nutzt, um seine persönliche Geschichte zu verbreiten.

Hier der empfehlenswerte Beitrag:


Zur Vertiefung empfehle ich den deutschsprachigen Beitrag „Die Geschichte einer Glaubensabkehr auf dem Prüfstand“ von Alisa Childers: www.evangelium21.net.

Was wir aus Entkehrungsgeschichten lernen können

Die Musikerin Alisa Childers hinterfragt die Entkehrungsgeschichten der prominenten Komödianten Ricky Schröder und Ralph Macchio und zeigt, dass nicht die Argumente, sondern die medialen Vermarktungen zählen. 

Nachdem er das Christentum auseinandergenommen hatte, hatte Rhett allerdings keine glaubhafte Alternative zur Erklärung der Wirklichkeit anzubieten. Er sprang quasi nicht vom christlichen Boot in ein anderes, sondern in ein „Meer der Ungewissheit“. An die Stelle seines Christseins sind nun, nach seinen eigenen Worten, „Offenheit und Neugierde“ getreten. Er beschreibt, wie befreiend das Loslassen des „Appetits auf Gewissheit“ gewesen sei. Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgangen sein, dass Rhett einfach die eine Weltanschauung durch eine andere ersetzt hat, namentlich das Christentum durch die Postmodernität mit all ihrer Skepsis, der Ablehnung absoluter Werte und ihrem Relativismus.

Hier: www.evangelium21.net.

Abschied von den Superfrommen

In der ZEIT beschreibt ein junger Mann unter dem Pseudonym Samuel seine Entkehrung vom superfrommen Glauben der Baptisten. Alte Klamotten. Zwar begründet Samuel seine Abwendung vom Glauben und der Gemeinde mit der wissenschaftlichen Vernunft, tatsächlich scheinen es vor allem emotionale Gründe und eine defizitäre Glaubenslehre gewesen zu sein, die ihn in den Zweifel geführt haben:

Meine Abwendung vom Glauben hat viel damit zu tun, dass ich mich wissenschaftlich und rational damit beschäftigt habe. An der Uni bin ich Argumenten von Muslimen begegnet, die ich genau so fünf Jahre vorher auch noch gebracht hätte. Ich habe gemerkt, dass religiöses Denken immer gleich ist, unabhängig davon, an welchen Gott jemand glaubt.

Im Studium haben wir auch diskutiert, wie heilige Texte entstehen. Ich habe zum Beispiel den Koran kulturwissenschaftlich betrachtet, nicht als heiliges Buch. Erst dadurch wurde mir klar, dass man genau so auch auf die Bibel gucken muss. Ich konnte die Bibel einfach nicht mehr als Wort Gottes verstehen.

Heute würde ich sagen, ich bin Agnostiker. Ich glaube nicht, dass sich die Frage, ob es einen Gott gibt, eindeutig beantworten lässt. Über diese Entwicklung habe ich vor allem mit meiner Frau gesprochen. Sie hat auch an ihrem Glauben gezweifelt. Aber aus anderen Gründen. Bei ihr war es eher etwas Zwischenmenschliches. Sie konnte es zum Beispiel nicht mit ihrem Glauben zusammenbringen, dass Gott Menschen dafür verurteilt, wen sie lieben.

Ich war dann derjenige von uns beiden, der zuerst gesagt hat: Ich kann mich nicht mehr als Christ bezeichnen. Meine Frau und ich sind diesen Weg zusammen gegangen. Vor zwei Jahren haben wir uns trotzdem getrennt. Für meine Eltern ist das die Folge davon, dass wir aus der Kirche ausgetreten sind. Ein einfacher Kausalzusammenhang: Weil wir keine Beziehung mehr zu Gott mehr, löst sich auch unsere Beziehung auf. Für uns ist das eine andere Logik: Wenn wir nicht mehr zusammen glücklich sind, dann trennen wir uns halt.

Mein Leben ist viel individualistischer, seit ich nicht mehr Teil der Gemeinde bin. Ich treffe Entscheidungen nicht mehr im Kollektiv. Gott oder die Beziehung zu Gott fehlt mir überhaupt nicht.

Warum verweise ich überhaupt auf den Beitrag? Aus zwei Gründen. Einmal gibt es die Möglichkeit, sich bei der ZEIT mit konstruktiven und herausfordernden Kommentaren zu Wort zu melden. Darüber hinaus gehört der Beitrag zu der Serie „Jung und Gott“, in der junge Leser (zu denen ich nicht mehr gehöre) sich zum Thema „Glauben“ melden können. Das wäre doch mal eine schöne Übung für Christen, die gern Rechenschaft über ihre Hoffnung ablegen!

Hier der Link: www.zeit.de.

Die Entkehrung von Bart Campolo

THE NEW YORK TIME MAGAZIN erzählt, wie Bart Campolo, Sohn der Revisionisten Tony und Peggy Campolo, seinen christlichen Glauben verloren hat und Prediger des Atheismus geworden ist.

Though Marty, his wife, had long entertained doubts about Christianity, Campolo had always done his job and, in his words, “brought her back.” But the truth was, he had been breaking up with God for a long time. “When I took off on the bicycle that day,” Campolo says, “the supernaturalism in my faith was dialed so far down you could barely notice it.” It had been years since he made God or Jesus or the resurrection the centerpiece of the frequent fellowship dinners he and Marty hosted. Talk instead was always about love and friendship. In 2004, he performed a wedding for two close lesbian friends, and in 2006, he began teaching that everybody could be saved, that nobody would go to hell. To evangelicals, he already sounded more like a Unitarian Universalist than like any of them.

Now, after his near-death experience, his wife told him — more bluntly than she ever had — what she thought was going on. “You know,” Marty said, “I think you ought to stop being a professional Christian, since you don’t believe in God, and you don’t believe in heaven, and you don’t believe Jesus rose from the dead three days after dying — and neither do I.” He knew that she was right, and he began telling friends that he was a “post-Christian.” They treated him like an obviously gay man coming out of the closet. “People were like, ‘Yeah, we’ve known this a long time,’ ” he says. “ ‚Why did it take you so long to figure it out?’ ”

For Campolo, admitting that he had totally lost his faith was oddly comforting — he could stop living a lie — but also confusing. He loved talking to people, caring for them, helping them. He loved everything about Christian ministry except the Christianity. Now that he had crossed the bridge to apostasy, he needed a new vocation.

Ed Stetzer hatte die atheistische Berufung von Bart Campolo schon 2014 für CHRISTIANITY TODAY kommentiert und gab christlichen Eltern den Rat, rechtzeitig die Fragen der eigenen Kinder zu beantworten.

Ich bin nicht die nationale Figur, die Tony Campolo ist, aber meine Kinder sind ebenfalls im Rampenlicht, weil ich selbst zu einem gewissen Grad im Rampenlicht stehe. Und wenn du ein Pfarrer bist, so stehen auch deine Kinder in der Öffentlichkeit. Es reich aus, ein Christ zu sein, damit deine Kinder in gewisser Hinsicht im Rampenlicht stehen.

Beantworte die harten Frage deiner Kinder, mache deine Familie zu Jüngern, und erkenne schließlich demütig an, dass deine Kinder eines Tages ihre eigenen Entscheidungen über den Glauben treffen können und treffen werden.

VD: WH

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