Gemeindegründung

Gemeindegründung im Rhein-Sieg-Kreis

Ich freue mich über ein neues Gemeindegründungsprojekt im Rhein-Sieg-Kreis. Auf der Internetseite zu der Initiative heißt es:

Das biblische Evangelium ist auch im 21. Jahrhundert Gottes Kraft, die an uns wirkt, uns Rettung schenkt und unser Leben verändert. Diese Botschaft erfüllt Christen mit einer tragfähigen Hoffnung sowie überwältigenden Freude an Gott und gehört in das Zentrum aller Gemeindearbeit.

Die Grundüberzeugungen der Reformation sind in unseren Augen unverzichtbar für ein gesundes Gemeindeleben. Ein umfassendes theologisches Bekenntnis braucht aber eine gelebte Gemeinschaft, in der die persönliche und gemeinsame Nachfolge Jesu im Zentrum stehen. Dadurch werden auch nachfolgende Generationen ausgerüstet, selbst Salz und Licht in ihrer gesellschaftlichen Situation zu sein.

Zukunftsgerichtet bedeutet für uns darüberhinaus, dass wir von Anfang an eine gemeindegründende Gemeinde sein wollen. Auf unterschiedlichen Ebenen wollen wir uns mit verschiedenen Organisationen und Gemeinden vernetzen und mit ihnen zusammenarbeiten: Wir freuen uns über die Assoziation mit der Arche Gemeinde in Hamburg. Darüberhinaus werden wir uns sicherlich in der Evangelischen Allianz Rhein-Sieg beteiligen und wir sind freundschaftlich verbunden mit ACTS29 Europe, deren Werte wir teilen. Neue Gemeinden: aus Gottes Wort, durch Gottes Wirken, zu Gottes Ehre. Hier ein orientierungsgebendes Interview mit Michael Wiche, das Pastor Peter Krell von der Hoffnungskirche in Kaiserslautern geführt hat.

Ich danke den Verantwortlichen des Gründungsprojekts für ihren Mut und wünsche Gottes reichen Segen!

Neue Gemeinden braucht das Land

Ich stimme Stefan (und Tim Keller) zu:

Deshalb stimme ich Timothy Kellers These im Prinzip und auch aus eigener Erfahrung zu. Man muß erstmal eine gesunde, auf das Evangelium ausgerichtete, Gemeinde gründen, die dann als Anschauungsobjekt für andere Gemeinden in der Region dienen kann. Dadurch werden bestehenden Gemeinde herausgefordert aber auch ermutigt, biblische Prinzipien in ihrem eigenen Gemeindekontext einzubauen.

Wenn wir uns eine Rückkehr zum Evangelium in Deutschland wünschen und Gemeinden, die aus der Kraft dieses Evangeliums leben, dann kann es durchaus sinnvoll sein, zu versuchen bestehende Gemeinden zu verändern. Es wird aber darüber hinaus nötig sein, auch an Orten wo es schon protestantische Gemeinden gibt, neue Gemeinden zu gründen, die sowohl eine Außenwirkung auf Menschen haben, die noch keine Christen sind, die aber auch ein Ansporn und ein Vorbild für bestehende Gemeinde am Ort sein können.

Mehr: inara.tv.

Eine Gemeinde für das 21. Jahrhundert

D Jackman Eine Gemeinde fuer das 21 JahrhundertDas 21. Jahrhundert stellt christliche Gemeinden vor enorme Herausforderungen. In einem Vortrag, der zum Ausgang des 20. Jahrhunderts auf einer Konferenz in England gehalten wurde, weist David Jackman auf Fehlentwicklungen innerhalb der evangelikalen Bewegung hin und mahnt zur Besinnung auf das Wesentliche. Sein Ruf nach evangeliumszentrierten Gemeinden, solider biblischer Lehre, mehr Vielfalt in den Strukturen, einer opferbereiten Diensteinstellung und geistlichen Realismus ist im wahrsten Sinne des Wortes „auferbauend“ und „erfrischend“.

David Jackman meint:

„Wenn wir sehen wollen, wie das Evangelium in Kraft verkündigt wird und wie der Herr Jesus in unserem Land verherrlicht, angebetet und verehrt wird, dann wird die Gemeinde des 21. Jahrhunderts eine Gemeinde sein, die niederkniet vor dem Kreuz, vereint mit Christus in seinem Tod, damit wir mit ihm auferweckt werden in seiner Kraft. Es wird eine Gemeinde der Buße sein, vollkommen von dem Gott der Gnade abhängig; eine Gemeinde, … die sich unter die gewaltige Hand Gottes demütigt, damit er sie erhöhen möge zur rechten Zeit (seiner, nicht ihrer).“

Der Vortrag von David Jackman wurde mit freundlicher Genehmigung des Christian Focus Verlags von Evangelium21 ins Deutsch übersetzt und kann hier heruntergeladen werden:
D.Jackman_Eine_Gemeinde_fuer_das_21_Jahrhundert_(Edition-E21).pdf.

David Jackman ist Hauptreferent auf der E21-Regionalkonferenz in der Schweiz vom 20.–21. Januar 2017.

Frauen im Dienst

Eowyn Stoddard, selbst seit vielen Jahren Missionarin in Berlin, hat für Evangelium21 mit einigen Frauen über ihren Alltag im geistlichen Dienst gesprochen.Es geht um Fragen wie: Wie geht eine ledige Missionarin mit Einsamkeit um? Welche besonderen Glückseligkeiten und Sorgen zeigen sich im Leben einer Pastorenfrau?  Was tun Mütter, wenn sie die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht haben, aber dennoch in Familie und Gemeinde gefordert sind?

Eowyn, die bei der diesjährigen Konferenz zu einem Mittagessen für „Frauen im Dienst“ geladen hat, schreibt:

Nach der letzen E21-Konferenz 2015 merkte ich, wie viel Gesprächsbedarf und Ermutigung die Frauen in der Runde brauchten. Viele von diesen Frauen waren hungrig nach Gottes Wort und hatten Ehrgeiz zu lernen und in ihren Gemeinden aktiv zu dienen. Einige waren Pastorenfrauen, die sich oft einsam fühlten, oder Frauen, die bestimmte Verantwortungen in ihren Gemeinden trugen. Als Ermutigung, dachte ich, wäre es interessant von Frauen zu hören, die ein Leben im geistlichen Dienst führen, wie sie ihr Leben im Reich Gottes empfinden und ausleben. Ich habe 10 Frauen interviewt. Sie sind Pastorenfrauen, Gemeindegründerfrauen, Seelsorgerinnen oder Teil eines wichtigen Dienstes in einer Gemeinde oder Gemeindegründung. Ich wurde von ihren Zeugnissen und Geschichten sehr ermutigt und möchte ihre Antworten mit Euch teilen.

Hier Teil 1: www.evangelium21.net.

City Church goes LGBT

Vor einigen Tagen gab die Leiterschaft der „City Church San Francisco“ (CCSF) bekannt, dass sie ihre ablehnende Einstellung gegenüber dem LGBT-konformen Lebensstil korrigiert. In Zukunft werde von Mitgliedern mit LGBT-Orientierung keine sexuelle Abstinenz mehr erwartet, da diese Erwartung dem Evangelium von Jesus Christus widerspreche.

Obwohl Kenner der Szene rund um den kulturrelevanten Gemeindebau nicht völlig überrascht sein dürften, birgt dieser Richtungswechsel eine gewisse Sprengkraft. Die CCSF bekennt sich einerseits zum historischen Christentum und zur Theologie drei bedeutender reformierter Bekenntnisschriften, nämlich dem Heidelberger Katechismus, dem Helvetischen Glaubensbekenntnis und der Dordrechter Lehrregel. Ihre Entstehung geht außerdem auf Inspirationen zurück, die die Gründer in den 90er-Jahren der renommierten „Redeemer Presbyterian Church“ in New York City unter Tim Keller entnommen haben. Außerdem ist die Gemeinde missionarisch ausgerichtet und in verschiedene Gemeindegründungsprojekte involviert. Dass sie sich jetzt die Sexualethik der „progressiven Evangelikalen“ zu eigen macht, wird  Auftakt weiterer Diskussionen über den kulturattraktiven Gemeindebau sein.

Ich empfehle die gewiss provokative Analyse von Owen Strachan, der sich übrigens auch allgemeiner zum progressiven Evangelikalismus geäußert hat. Ergänzend dazu vier kurze Gedankenanstöße aus dem Bauch heraus:

(1) San Francisco an der Westküste ist so etwas wie die Hauptstadt der Schwulenbewegung. Die Stadt mit ihrem inoffiziellen Symbol der Regenbogenfahne wurde zum Inbegriff der Gegenkultur. Der „Meinungsdruck“, dem dort Andersdenkende ausgesetzt sind, ist besonders groß (freilich ist die Stadt eben auch so etwas wie ein Trendsetter).

(2) Der Schwenk der CCSF hat nichts mit der theologischen Position von Tim Keller zu tun. Der Leiter der „Redeemer Presbyterian Church“ in Manhatten (!) hat seine Sichtweise mehrfach eindeutig zum Ausdruck gebracht, erst kürzlich wieder in der Besprechung zweier Bücher zum Thema.

(3) Die Erklärung der CCSF weist eklatante theologische Schwächen auf. Ich gehe mal davon aus, dass dazu in den nächsten Wochen allerlei geschrieben wird. Hinweisen möchte ich kurz auf das in Stellung gebrachte Argument, Christen sollten nicht über andere Christen richten. Es gibt ein falsches und ein unerlässliches Richten. So verwerflich ein hochmütiger Richtgeist ist, das Urteilen auf der Grundlage des biblischen Wortes ist nicht nur Auftrag, sondern Notwendigkeit der Kirche. Wir sollen allerdings nicht über das Wort Gottes Recht sprechen, sondern unter dem Wort Gottes. Das „Helvetische Bekenntnis“, auf das sich die CCSF unter anderem gründet, gebietet beispielsweise das Prüfen mit der größten Sorgfalt und Klugheit aus dem Wort Gottes. Es ist Kennzeichen der wahren Kirche, dass sie alles nach der Vorschrift des Wortes Gottes tut und alles, „was ihm widerstreitet, von sich weist und Christus als einziges Haupt anerkennt“ (Artikel 29). Gerade das Richten auf der Grundlage subjektiver Meinung, das meiner Erfahrung nach all jene selbstverständlich praktizieren, die das Richten verbieten wollen, ist ein Fallstrick.

(4) Schnell Klarheit schaffen! Je länger man in der Schule oder auf dem Arbeitsplatz damit wartet, sich zu Christus zu bekennen, desto schwerer fällt es. Das Beste ist es, so schnell als möglich unverkrampft Einblick in die eigenen Glaubensüberzeugungen zu geben. Gemeindegründungsprojekte sind gut beraten, ganz ähnlich in den wichtigen Fragen der Lehre und Ethik von Anfang an Transparenz herzustellen. Das Warten macht es nicht einfacher. Im Gegenteil, der Anpassungsdruck, dem gerade kulturattraktive Gemeindeprojekte ausgesetzt sind, macht es schwerer.

Urbane Mission: 10 Dinge

Jerome Gay, Pastor einer Gemeinde in Gilbert Ave (USA), hat die letzten Jahre in die „Gemeindegründungsarbeit“ investiert. Einen Einblick in die Arbeit seiner Gemeinde gibt er in diesem kurzen Video:

Freundlicherweise gab Jerome mir die Erlaubnis, zehn von ihm formulierte Tipps für Gemeindegründer im Kontext der Stadt hier zu veröffentlichen. Ich danke Lars R. für die Übersetzung.

 

Urbane Mission: 10 Dinge, die ein Gemeindegründer beachten sollte

Jerome Gay


Hier sind einige Dinge, die ich auf meiner Reise als Gemeindegründer gelernt habe:

1. Du bist ein begrenzter Leiter (Exodus 18,18)
Viele Leute werden in dir den allbegabten Superleiter sehen wollen und du wirst versucht sein dies zu glauben. Es ist wichtig, zu wissen, wer man ist – und wer nicht. Die einzige Sache, die schlimmer ist, als Leute, die dich als allbegabt sehen wollen, ist der Pastor, der denkt, er sei es. Dies würde dir schnell die Freude an deinem Hirtenamt nehmen. Kenne deine Grenzen und arbeite an deinen Stärken.

2. Verarbeite deine Verletzungen (1Petrus 5,7)
Pastoren sind nicht von schmerzlichen Erfahrungen ausgenommen und viele haben unverarbeitete Vaterkomplexe. Oft ist die Kanzel dann der Ort, an dem diese Komplexe ausgelebt werden, sei es aufgrund eines abwesenden Vaters oder einer überaggressiven Mutter. Was auch immer der Fall ist, es ist überaus wichtig, dass du deinen Bedarf an Gottes Gnade und Seelsorge anerkennst. Hole dir Hilfe und erkenne deine Zerbrechlichkeit und Abhängigkeit von dem König. Wenn du dies nicht tust, wirst du versuchen, die Kirche zur Heilung deiner Wunden zu benutzen, wobei deine alten Wunden in deiner Gemeindegründungsarbeit nur zum Vorschein kommen werden. Sich seelsorgerlich beraten zu lassen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von demütiger Stärke.

3. Du gründest Gemeinde nicht allein, sondern mit deiner Familie (Epheser 6)
Es ist wichtig, dass die Gemeindegründung nicht zu deinem Augapfel wird. Die Gründung könnte fehlschlagen und Gott wird so etwas sehr wahrscheinlich dazu nutzen, um dich näher zu Ihm zu ziehen. Ich weiß, du denkst, du wirst die Ausnahme sein und nicht versagen. Das ist auch in Ordnung so. Ich wünsche dir eine gelingende Gemeindegründung, jedoch ist dies in der Realität nicht immer der Fall. Gemeindegründung ist garstig, brutal und ermüdend, aber es beinhaltet auch den größten Lohn. Wenn die Gemeinde jedoch alles ist, wirst du deine Familie vernachlässigen und das verdient sie nicht. Enttäusche deine Familie nicht und sprich mit deiner Frau über wichtige Entscheidungen bezüglich der Gemeindegründung. Deine Familie arbeitet mit dir.

4. Dir werden innere und äußere Voreingenommenheiten begegnen 
(Galater 2,11–21)
Viele Menschen deiner eigenen Hautfarbe werden deine theologischen Standpunkte nicht nachvollziehen können. Aufgrund des Mangels an evangeliums-zentrierter, biblisch-orthodoxer Theologie unter afroamerikanischen Pastoren wird man dich als eine Ausnahmeerscheinung betrachten. Diese Gegebenheit hängt natürlich von dem Ort, an dem du dich befindest. Bleib dem Wort treu und baue deine Identität nicht auf das eben Genannte, sonst siehst du dich womöglich als Erretter deines Kontextes und nicht als jemand, der in den Kontext berufen ist.

5. Ermutige Männer (1Timotheus 6,11–16)
In deinem Kontext brauchst du keine Begründung, um dich für Männer einzusetzen. Dies ist sprichwörtlich die vaterloseste Generation, die es jemals gegeben hat. Es ist wichtig, dass du mit Männern sprichst, sie ermutigst und ihnen eine Plattform gibst, auf der sie ihre Gaben für den König einsetzen können. Stärke die Männer in deinem Kreis und trainiere sie dazu, andere Männer in die Gemeinde zu bringen. Männer werden Familien in die Gemeinde bringen. Ich liebe meine Schwestern, aber es ist entscheidend, dass wir sie nicht auspowern, indem wir sie alles in der Gemeinde machen lassen. Hole dir Männer in die Gemeinde und versuche, so viele zu bekommen, wie du kannst.

6. Suche dir einen geistlichen Vater (1Timotheus 1,2 u. Philipper 2, 22)
Manche denken, dies sei einfach charismatisch, aber letztendlich ist es biblisch. Suche die Nähe von starken Männern, die Weisheit in dein Leben sprechen können. Dies sind Männer, denen du dich selbst unterordnen würdest. Gib ihnen Einblick in Bereiche deines Selbst, die nur deine Frau und deine Kinder kennen. Höre ihren Rat in Bezug auf Familie, Finanzen, Gemeinde, Sex und Verletzungen. Das wird sich sehr positiv auf dein Leben und auf das Leben deiner Gemeinde auswirken.

7. Nimm dir Zeit für deine Frau (Epheser 5)
Es ist einfach, deine Frau gegen die Gemeinde einzutauschen. Mache es ihr leicht, dir gegenüber ehrlich über ihre Gefühle zu sprechen. Nimm dir vor, mit ihr auszugehen, sie zu lieben, ihr zu zuhören und sei romantisch. Erachte sie nicht für selbstverständlich, sie ist wertvoll und verdient dein Bestes. Gib nicht deiner Gemeinde alles, so dass für deine Frau nur noch ein kleiner Rest an Kraft übrigbleibt. Wenn du über die Zukunft der Gemeinde nachdenkst, beachte immer, wie du deiner Frau zeigen und sagen kannst, dass du sie liebst.

8. Fördere die Einheit in deiner Kerngruppe (Philipper 1, 27–28)
Sei dir deiner Überzeugungen für den Dienst bewusst und kommuniziere sie gegenüber deinen Mitarbeitern in der Gemeindegründung. Ihr solltet an drei großen Fronten Einheit suchen: Theologie, Beziehungen und Arbeitsphilosophie. Definiere theologisch geschlossene sowie offene Fragen, prüfe dein Verhältnis mit den anderen Leitern in deiner Gruppe und frage sie explizit, ob sie deiner Philosophie des Dienstes zustimmen. Dies wird Einheit und Gesundheit in der Leitung hervorbringen und zur Langlebigkeit der Gemeindegründung beitragen.

9. Leute werden gehen (Johannes 6, 58–66)
In Johannes 6 haben viele Menschen Jesus verlassen, nachdem er harte Wahrheiten ausgesprochen hat und viele werden auch dich aus diesem Grund verlassen. Deswegen musst du nicht ins Wanken geraten, jedoch solltest du dir anhören, was diejenigen, die gehen, sagen. Du solltest diese Leute nicht ohne ein Abschlussgespräch ziehen lassen, nur weil du verletzt bist. Einige von ihnen haben möglicherweise begründete Kritik. Die Tatsache, dass Menschen die Gemeinde auch wieder verlassen werden, ist ein notwendiger Dorn im Fleisch (2Kor. 12,7–10) und wird dich „auf den Knien“ halten. Tue nicht so, also ob dich der Verlust von Gemeindemitgliedern kalt lassen würde, aber lass dich von der Sache auch nicht übermannen. Manche werden das Gespräch mit dir suchen, andere werden nur eine Mail schreiben. Bei anderen wirst du erst über Facebook erfahren, dass sie eine neue Gemeinde gefunden haben. Obwohl es nicht dein Anliegen ist, dass Leute die Gemeinde verlassen, sollte ein Ausstieg doch geregelt sein. Führe ein Gespräch mit den Leuten, die dabei sind, die Gemeinde zu verlassen, vielleicht gibt es Defizite in der Leiterschaft, auf die du dadurch aufmerksam gemacht wirst. Es muss noch gesagt werden, dass die meisten Menschen nicht völlig aufrichtig über ihre Beweggründe sind, wenn sie die Gemeinde verlassen. Lass dir das Ganze eine Erinnerung daran sein, dass Christus seine Gemeinde baut.

10. Sammele Ressourcen, die für eine lange Zeit ausreichen (Philipper 4, 15–20)
Sichere deinen Lohn und deine Krankenversicherung und einen weiteren Mitarbeiter als allererstes. Wenn du während der Gemeindegründung noch irgendwo eine halbe Stelle hast, um Geld zu verdienen, hast du damit natürlich noch Luft. Jedoch solltest du bereits vor der Gemeindegründung so viel Geld wie möglich angesammelt haben, weil du neben all den Herausforderungen einer Gemeindegründung nicht auch noch eine finanzielle Last tragen willst.

In alledem, liebe Jesus und sein Evangelium. Deine Identität liebt nicht im Erfolg oder dem Versagen bei der Gemeindegründungsarbeit, sondern in Ihm. Auch wenn diese Wahrheit einfach klingt, wirst du dazu neigen, sie zu vergessen. Denk daran, du bist einzigartig und du bist einzigartig, weil Er dich erwählt hat (Joh.15, 16). Die Wahrheit ist, dass du nicht das Zeug dazu hast, um eine Gemeinde zu gründen. Wenn deine Freude also in der Gemeindegründung als solcher und nicht in Christus liegt, wird dies sehr schnell deutlich werden. In diesem Fall wirst du ausbrennen und aufhören oder deine Mitmenschen schlecht behandeln und dich in das Zentrum der Gemeindegründung stellen.

Christus liebt dich und du bist sein Sohn. Er ist nicht für dich gestorben, damit du ein toller Gemeindegründer wirst, sonder er ist für dich gestorben, damit du als sein Sohn lebst – und das ist mehr als genug. Ich bete für dich und wünsche dir viel geistlichen Erfolg.

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Jerome Gay.

– – –

Hier der Artikel als PDF-Datei: 10Tipps.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner