Geschlechterforschung

Körper wird zum passiven Objekt des Selbstentwurfs

Im Gender-Denken verstummt der Leib mit seiner erotischen Dimension, mit der Fähigkeit zu zeugen und zu gebären. Der Körper wird zum passiven Objekt des Selbstentwurfs.

Die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat einen bemerkenswerten Artikel über die Gender Mainstream-Ideologie verfasst:

Frau muss Mann werden, um Mensch zu sein – so die Kurzthese des Egalitätsfeminismus (Simone de Beauvoir); Frau soll Frau werden, um Mensch zu sein, so die Kurzthese des Differenzfeminismus (Luce Irigaray). In diesen Richtungsstreit hat sich eine neue, postfeministische Debatte eingeschaltet: Es gebe gar kein biologisches Geschlecht (sex), nur noch ein sozial und kulturell zugeschriebenes Geschlecht (gender). In seinem »harten« Kern ist Gender radikal »dekonstruktivistisch«, löst die gewohnten Sichtweisen über Frau und Mann als ideologisch auf und entwirft spielerisch-unverbindliche Entgrenzungen. Sind wir damit anstelle von Frau oder »Männin« bei der »Menschin« angekommen? Oder beim Menschen ohne (Geschlechts-)Eigenschaften?

Schon Sigmund Freud hatte den Unterschied der Geschlechter bezweifelt: Wer den Schleier des Weiblichen lüfte, treffe auf das Nichts (des Unterschieds). Geschlechter seien nur ein Konstrukt versteckter »phallogozentrischer« Macht. Das behauptet Judith Butler in »Gender Trouble« (1990). Die feministische Argumentation sieht die 1956 geborene Rhetorikprofessorin in Berkeley widersprüchlich: Einerseits sei das Geschlecht nur sozial geprägt (und somit durch Kritik veränderlich), andererseits aber biologisch bestimmt (und somit unveränderlich). Aber nach Butler gibt es überhaupt keinen »natürlichen« Körper, der »vor« der Sprache und Kultur liegt. Radikalisiert heißt das: Der Unterschied zwischen »Sex« und »Gender« ist pure Interpretation. Noch schlichter: Auch »Biologie« ist Kultur. Emanzipatorisch ist daher ein subjektives und offen pluralistisches Geschlecht zu »inszenieren«.

Der codierte Mann

4120b2HyOtL._SL160_.jpgMaxi Leinkauf hat für die Süddeutsche Zeitung die Psychologin Susan Pinker interviewt, die sich trotz unbequemer Fragen nicht unterkriegen lies (»Verschließen Sie sich doch nicht so.«). Die Botschaft:

Wir sind biologisch vorcodiert. Diese anfänglichen natürlichen Prozesse werden später durch soziale Einflüsse, Umwelt und Normen verstärkt. Jungs und Mädchen unterscheiden sich schon von Geburt an. Ihre Hormone entwickeln sich bereits im dritten Monat der Schwangerschaft. Sobald sie reden können, erzählen Jungs die meiste Zeit aggressive Geschichten, Mädchen dagegen kaum. Jungs, die im Alter von zwei bis vier Jahren eine Aufgabe lösen sollen, wenden doppelt so häufig physische Taktiken an wie Mädchen. Andererseits sind sie in der Kindheit anfälliger für Krankheiten oder Depressionen, weil bei ihnen die XY-Chromosomen nicht doppelt vorhanden sind. Männer sind biologische Spätentwickler.

Das Interview, bei dem der obligatorische Seitenhieb auf Eva Hermann nicht fehlt, kann hier eingesehen werden: www.sueddeutsche.de. Das passende Buch:

gibt es auch:

Einkaufsmöglichkeit

Rettet die Männer

41i1NxCMoAL._SL160_.jpgMänner und Frauen sind sehr verschieden. Je genauer die Unterschiede der Geschlechter erforscht werden, desto deutlicher wird, dass die Verschiedenartigkeit nicht nur sozial konstruiert, sondern auch biologisch begründet ist (vgl. den Beitrag Männer sind anders als Frauen).

Dennoch erklären uns einige »SozialingenieurInnen«, alles sei eine Frage der Anerziehung und auch aus Männern könne noch etwas werden. Wir müssen die Jungs nur (möglichst früh) dazu erziehen, so zu sein wie Mädchen (und Mädchen so wie Jungs?).

Kathleen Parker, Kolumnistin der Washington Post, hat diese allgegenwärtige Feminisierung durchschaut und nun ein Buch darüber geschrieben. Die FAZ schreibt über Save the Males:

Parker macht den radikalen Feminismus als Hauptschuldigen für die Marginalisierung der Männer aus. Diese Feministinnen glauben entgegen der Forschungslage, dass Männer und Frauen grundsätzlich gleich seien und dass die Unterschiede nur durch falsche Erziehung entstünden. »Es ist nicht zu fassen, dass wir das immer noch diskutieren«, stöhnt die Autorin, »jeder, der nur eine Stunde auf dem Spielplatz verbringt, weiß, dass ein großer Unterschied zwischen männlich und weiblich besteht.« Freilich finden wir die Unterschiede nur gut, wenn sie den Mädchen nützen. So wurden auf Schulhöfen die Räume zu Lasten der Ball spielenden Jungen verkleinert, doch die Mädchen brauchten für ihre Springseile oder Plauderecken den Platz gar nicht.

Parker glaubt eher, dass Frauen, Kinder und Gesellschaft profitieren, wenn Männer Männer sein dürfen, die altmodische Tugenden wie Ehre und Mut zeigen und Verantwortung übernehmen.

Hier die vollständige Rezension: www.faz.net.

Leider bist Du ein Junge

Neue Untersuchungen legen nah, das Jungen in der Schule benachteiligt werden, nur weil sie Jungen sind. Michael Klein schreibt für WELT online:

Schon vor sechs Jahren haben Dr. Heike Diefenbach und ich in der »Zeitschrift für Pädagogik« auf die massiven Nachteile von Jungen in der Schule hingewiesen. Besonders bei Feministinnen schlug der Artikel wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein. Dabei sind die Daten allgemein zugänglich. Das Statistische Bundesamt erhebt sie im Jahresturnus. Inzwischen belegen weitere Studien: Jungen werden häufiger von der Einschulung zurückgestellt, stellen mehr als zwei Dritteln der Sonderschüler und schwänzen häufiger als Mädchen die Schule.

Folgt man den Genderisten, dann besteht das Problem von Jungen schlicht in ihrem Geschlecht. Aber warum ist das Geschlecht der Jungen ein Problem? Forschung darüber, warum Jungen als Jungen Nachteile in der Schule haben, gibt es keine.

Hier der vollständige Artikel: www.welt.de.

Männer sind anders als Frauen

gehirnEs muss heute ab und an gesagt werden: Männer unterscheiden sich von Frauen.

Karin Amunts, Professorin für Medizin an der Technischen Hochschule in Aachen, weist in einem Interview mit Ralf Müller-Schmid für das Deutschlandradio auf die Bedeutung des unterschiedlichen Aufbaus von Frauen- und Männerhirnen hin: www.dradio.de.

Dass Männer und Frauen verschieden sind, lässt sich auch mit Hilfe der biologischen Psychologie und Neurobiologie belegen. Bei der Analyse des menschlichen Gehirns offenbaren sich aufschlussreiche Unterschiede: www.dradio.de.

»Gender Management« für Kinder?

Es gibt Menschen, die sich in ihrem Geschlecht dauerhaft oder zeitweise nicht zu Hause fühlen. Die Möglichkeiten, diesem Unbehagens abzuhelfen, reichen vom einfachen Kleiderwechsel bis zum komplizierten chirurgischen Eingriff. Norman Spack würde die Geschlechtsumwandlung gern auch für Kinder in Betracht ziehen. Lorenz Jäger meint, dies entspräche einer unwiderruflichen Sexualisierung von Kindern vor der Pubertät.

Hier die ganze Geschichte: www.faz.net.

Die Dekonstruktion der Geschlechterkategorien

Jacques Derrida hat die Dekonstruktion als systematische Subversion der europäischen Metaphysik aufgefasst. Dekonstruktivisten interessieren sich für die (Zer)Störung von Strukturen. Sie glorifizieren die Sinnvariabilität von Objekten oder Texten und erklären binäre Gegensätze wie gut/böse, Zentrum/Rand, normal/unnormal, drin/draußen, männlich/weiblich oder Gott/Teufel für obsolet.

Anita Mörth beschreibt in ihrer Diplomarbeit den Aufbruch der strukturierenden Zweigeschlechtlichkeit und erarbeitet ein handlungsorientiertes pädagogisches Konzept für die »Geschlechter-Dekonstruktion als Prinzip in der universitären Lehre«: da_anitamoerth.pdf.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner