Wenn Gott sich abwendet
Eine Besprechung des Buches Im Weltabenteuer Gottes leben von Günter Thomas wird in der nächsten Ausgabe von Glauben und Denken heute erscheinen. Ein Zitat, das den Geist des Essays gut sichtbar macht, möchte ich aber schon hier wiedergeben. Thomas, Professor für Systematische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum, fragt (S. 60):
Könnte es aber sein, dass sich der lebendige Gott dann, wenn seine Lebendigkeit nicht mehr gesehen wird, abwendet? Könnte es sein, dass in der Weltchristenheit die überall schrumpfenden liberalen Kirchen des Westens nicht die Fackel tragen, sondern sich als ein erschöpfter und ausgezehrter Läufer letztlich selbst aus dem Lauf der Christentumsgeschichte nehmen? Könnte es sein, dass sie eine Episode in der Geschichte sein werden, weil sich Gott von ihnen abgewandt hat? Könnte es sein, dass Jesus das Versprechen ‚ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende‘ nicht aufkündigt, aber eben an anderer Stelle weiterführt, weil die westlichen Kirchen ihn gar nicht als lebendigen Christus dabeihaben möchten? Könnte es sein, dass Gott sein Angesicht vom westlichen Protestantismus abgewendet hat?