Haidt: Universitäten in einem Zustand tiefer Schande
Der amerikanische Psychologe Jonathan Haidt ist der Meinung, dass die großen Universitäten in den USA ihren Kredit verspielt haben. Sie seien zu Orten großer Schande geworden:
Politische Proteste sind natürlich in Ordnung, aber leider haben amerikanische Universitäten seit dem Jahr 2015 die Idee des störenden Protests und der Einschüchterung legitimiert. Wir hatten eine Kulturrevolution auf dem Campus, bei der es jedem, der für das, was man soziale Gerechtigkeit nannte, protestierte, erlaubt war, Redner stillzustellen. Sie durften Kurse blockieren und sich in einer sehr einschüchternden Art gegenüber Leuten verhalten, die nicht mit ihnen übereinstimmten. Das begann 2015 und hat uns an einen dunklen Ort geführt.
Die Universitäten der Vereinigten Staaten befinden sich in einem Zustand tiefer Schande. Wir hatten früher die beste Marke der Welt, jetzt haben wir eine schreckliche Marke. Wir sind zum Gespött geworden. Wir sind lächerlich. Die Dinge, die die Protestierenden sagen, würden hart bestraft werden, würde es um jede andere Gruppe gehen. „From the river to the sea“ ist ein Aufruf zur Vernichtung Israels.
Wir haben neun Jahre lang über Mikroaggressionen diskutiert. Mikroaggressionen sind so Fragen wie „Woher kommst du?“ Das ist lächerlich. Wir haben uns so sehr damit beschäftigt, die Identitätsgefühle der Menschen zu beschützen, und plötzlich schreien Gruppen „Tod den Zionisten“. Die Verfassung schützt auch die Verwendung eines Slogans wie „There is only one solution, intifada revolution“, er bedroht aber Juden auf eine Art und Weise, wie wir es bei keiner anderen Gruppe zulassen würden. Hier zeigt sich die außergewöhnliche Heuchelei der Universitäten. Meine Hoffnung ist, dass wir die Heuchelei und den Mikroaggressions-Unsinn beenden.
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