Jugendstudie

„Generation Y“ als Markenzeichen?

Für Oliver Jeves sind die Jugendlichen von heute eine Horde von Zombies, die Wertschätzung, Lob und ganz viel Liebe einfordern. Ich habe schon gesagt: er übertreibt.

Klaus Hurrelmann und Erik Albrecht sehen es wieder ganz anders als Jeves. Sie sind der Meinung, „Generation Y“ verhält sich vorbildlich und verdient unseren tiefen Respekt.

Die Mehrheit der jungen Generation aber, da können wir nach den vorliegenden Studien sicher sein, wird neu definieren, was es bedeutet, „gut zu leben“. Dabei zählt nicht mehr Wohlstand allein, sondern eine Kombination aus materiellem Besitz, Zeit für Freunde und Familie, Bildung, guten Arbeitsbedingungen und ökologisch intakter Umwelt. Zusammenleben, Lebensqualität und nicht zuletzt die Mitwirkung im politischen und kulturellen Bereich werden als wichtig codiert.

Die heimliche Revolution der Ypsiloner hat gerade erst begonnen. Wenn sie einmal in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, wird unsere Welt eine andere sein. Keine von Zombies, sondern von nüchternen, pragmatischen und selbstbewussten Individuen.

Sie übertreiben ebenso! Richtig liegen sie wahrscheinlich, wenn sie die „Selbstbezogenheit“, „Selbstbestimmtheit“ und das „Selbstbewusstsein“ der „Generation Y“ hervorheben. Besonderen Anerkennung verdient aber nicht der Ich-Bezogene, sondern derjenige, der viel geleistet hat und zur Wertschöpfung der Gesellschaft beiträgt.

Hier die Artikel: www.welt.de.

Patchwork-Religiosität bei Jugendlichen

Der christliche Glaube spielt im Alltag der meisten deutschen Familien keine Rolle. Viele Eltern lassen ihre Kinder selbst entscheiden, ob und wie intensiv sie sich mit Religion beschäftigen wollen. Das Magazin Focus Schule hat untersucht, was Jugendliche über Gott und den Glauben denken.

Die Journalistin Caroline Mascher kommt zu dem Schluss: »Religion scheint im Jahr 2011 eine Frage der Bildung zu sein und der Glaube an Gott eher Ausdruck eines individuellen Gefühls.« Niemand möchte ganz auf Religion verzichten, irgendwie gehört sie im christlichen Abendland eben doch dazu, allerdings suche sich jeder »die Bestandteile seines Wertesystems“ selbst zusammen, sagt der Jugend-und Bildungsforscher Heiner Barz. Diese Entwicklung bezeichnet er als „Patchwork-Religiosität«.

Mehr: www.pro-medienmagazin.de.

Der gefälschte Glaube

51BvWNbkAeL._SL160_.jpgKenda Creasy Dean hat den Glauben von Jugendlichen in Amerika untersucht. Das Ergebnis überrascht mich nicht. Das, was den Teenies geboten wird, nennt sie »moralistischen, therapeutischen Deismus«. CNN hat mit der Professorin des Princeton Theological Seminary gesprochen:

Your child is following a »mutant« form of Christianity, and you may be responsible. Dean says more American teenagers are embracing what she calls »moralistic therapeutic deism.« Translation: It’s a watered-down faith that portrays God as a »divine therapist« whose chief goal is to boost people’s self-esteem. Dean is a minister, a professor at Princeton Theological Seminary and the author of »Almost Christian,« a new book that argues that many parents and pastors are unwittingly passing on this self-serving strain of Christianity. She says this »imposter’« faith is one reason teenagers abandon churches. »If this is the God they’re seeing in church, they are right to leave us in the dust,« Dean says. »Churches don’t give them enough to be passionate about.«

Mir gefällt das Zitat von Elizabeth Corrie im CNN Artikel:

Wir denken, dass sie [gemeint sind die Jugendlichen] Kuchen wollen, aber sie wollen eigentlich Steak mit Kartoffeln. Wir aber geben ihnen einfach weiterhin Kuchen.

Das Buch mit der Forschungsarbeit:

  • Kenda Creasy Dean: Almost Christian: What the Faith of Our Teenagers Is Telling the American Church, Oxford University Press, 2010, 264 S.

gibt es hier:

Lost in Transition

51wUhtJUo7L._SL160_.jpgCT hat mit dem Soziologen Christian Smith darüber gesprochen, wie die Kirche die junge Generation erreichen kann. Smith, Autor des Buches Souls in Transition, schreibt über die Bedeutung der Eltern:

The most important factor is parents. For better or worse, parents are tremendously important in shaping their children’s faith trajectories. That’s the story that came out in Soul Searching. It’s also the story that comes out here.

Another factor is youth having established devotional lives—that is, praying, reading Scripture—during the teenage years. Those who do so as teenagers are much more likely than those who don’t to continue doing so into emerging adulthood. In some cases, having other adults in a congregation who you have relationships with, and who are supportive and provide modeling, also matters.

Some readers are going to be disappointed that going on mission trips doesn’t appear to amount to a hill of beans, at least for emerging adults as a whole. For some it’s important, but not for most. But again, we emphasize above everything else the role of parents, not just in telling kids about faith but also in modeling it.

Hier das Interview: www.christianitytoday.com.

Das Buch:

  • Christian Smith: Souls in Transition: The Religious and Spiritual Lives of Emerging Adults, Oxford Universitiy Press, 2009, 368 S., ca. 18 Euro

kann hier bestellt werden:

Einkaufsmöglichkeit

Generation »Benefit«

Sich viele Optionen offen halten, pragmatisch und flexibel sein, andocken, wo es nützt: Junge Menschen in Deutschland haben in der Regel eine pragmatische Lebensorientierung. Dabei hat die als »Modern Performing« bezeichnete Grundorientierung erheblichen Einfluss auf die aktuelle und zukünftige Sozialstruktur und Kultur der Gesellschaft. Das ist ein Ergebnis der Sinus-Jugend-Studie, die der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und MISEREOR heute vorgestellt haben.

Die qualitative Pilot-Studie, die auf einer Untersuchung von 132 Jugendlichen in drei Altersgruppen beruht, ist für 45,00 Euro beim Verlag Haus Altenberg erhältlich: www.jugendhaus-duesseldorf.de.

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