Die Lutherstube auf der Wartburg
Von 1521 bis 1522 hielt sich der Reformator Martin Luther als »Junker Jörg« auf der Wartburg versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel in nur elf Wochen ins Deutsche.
Ich habe die Burg vor einigen Tagen besucht. Beim Betreten der Lutherstube in der Vogtei fühlt man sich tatsächlich in die Zeit der Reformation zurückversetzt. Bewundern kann man dort auch den berühmten Tintenfleck. Luther selbst berichtet, dass er auf der Wartburg vom Teufel belästigt worden sei. Seine Aussage, er habe »den Teufel mit Tinte vertrieben«, wird heute allerdings eher auf die Bibelübersetzung bezogen und nicht auf seine nächtlichen Anfechtungen auf der Burg und den daraus resultierenden Tintenfleck.
Irgendwo stand, dass in der Lutherstube nichts mehr aus der Zeit des Reformators stamme. Das gilt wohl auch für den Fleck. Es gibt Berichte, nach denen der Tintenfleck rechts vom Ofen oftmals nachgebessert, neu angebracht oder nachgefärbt worden sein soll.
