Fallobst im Frühjahr

Der Artikel von Felicitas von Lovenberg vermittelt Einblicke in das Verlagswesen und die Übersetzungsvergütung. Interessant:

Dabei darf man nicht vergessen, dass die Verlage überhaupt nur mit maximal zehn Prozent der belletristischen Buchtitel überhaupt einen Gewinn erzielen – und dass diese Umsätze bei allen Häusern in erster Linie mit Unterhaltungstiteln generiert werden.

Und:

Die Suche nach einer Vergütungsregel, welche die Verlage nicht schröpft, aber die Übersetzer dennoch signifikant besser stellt, geht noch jemanden an: den Leser. Seit Jahren hinkt die Entwicklung der Buchpreise denen für Herstellung und Vertrieb hinterher; die magische Grenzen von zwanzig Euro müsste eigentlich öfter überschritten werden. Auch deswegen müssten übersetzte Bücher mehr kosten.

Eine Lösung der Übersetzerhonorierung ist auch deshalb dringend nötig, weil das nächste Problem bereits vor der Tür steht: Der Onlinebuchhändler Amazon hat am Wochenende bekanntgegeben, 2010 in Amerika erstmals mehr E-Books als Taschenbücher verkauft zu haben. Wenn die E-Books der Zukunft die Taschenbücher der Vergangenheit ersetzen und die Taschenbücher von heute das anspruchsvolle Hardcover-Programm von morgen – wo bleibt dann der Leser, der von einem Buch mehr erwartet als nur gute Unterhaltung?

Hier: www.faz.net.

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