Ian Harber beschreibt in seinem Artikel „Post-evangelikaler Glaube“, wie er durch die Lektüre emergenter Literatur seinen evangelischen Glauben verlor. Irgendwann merkte er allerdings, dass es sich mit Dekonstruktion und Progressivität allein nicht wirklich christlich leben lässt:
Jeglicher Glaube, den ich einmal gehabt hatte, war gründlich demontiert worden und lag in seinen Einzelteilen offen vor mir am Boden, wartete auf eine konstruktive Überprüfung. Aber es gab keine Hilfestellung, hier wieder irgendetwas zusammenzusetzen. Es ist eine einfache, unverantwortliche, gefährliche und trennende Sache, Menschen zur Dekonstruktion ihres Glaubens anzuleiten, ohne ihnen dann auch zu helfen, ihn neu zusammenzusetzen. Das Ziel einer Dekonstruktion sollte größere Treue zu Jesus sein, nicht nur Selbsterfahrung oder die Präsentation der eigenen Vortrefflichkeit.
Die Erneuerung des Glaubens setzte interessanterweise ein, als Ian damit begann, sich gründlich mit der Theologie zu beschäftigen, die in den progressiven Kreisen so verpönt war:
Einer meiner Lehrer sagte: „Wir betreiben im Licht Theologie, damit wir auch im Dunkeln auf ihr stehen können.“ Ich betrieb Theologie und stand zugleich im Dunkeln auf ihr. Zum ersten Mal lernte ich, die Lehren über die Dreieinigkeit und über die Schrift als einheitliches Ganzes zu verstehen. Ich lernte, wie man die Bibel als inspirierten Text liest. Ich lernte, wie Lehren, die ich als widersprüchlich betrachtet hatte – beispielsweise den stellvertretenden Sühnetod Christi und den „Christus Victor“ –, sich in Wirklichkeit ergänzten, um uns das vollständige, herrliche, biblische Bild vor Augen zu malen. Ich lernte, was Einheit mit Christus bedeutet und welche Segnungen sie mit sich bringt. Ich lernte etwas über gute geistliche Angewohnheiten und welch eine lebensspendende Freiheit aus einer disziplinierten Nachfolge Gottes entspringt. Von dort aus eröffnete sich mir die weite und reiche Welt der christlichen Lehre über die Jahrhunderte hinweg – und lud zum Entdecken ein.
Hier mehr: www.evangelium21.net.
Es ist sehr wichtig, dass man den Leuten zu jeder „Zeit aufs Maul schaut“, wie Luther damals sagte. Denn unsere Welt verändert sich vielleicht nicht grundlegend, aber die Wahrnehmung und die Kommunikation verändert sich sehr wohl. Ich erlebe das in der Praxis sehr deutlich.
Was gleich bleibt ist, dass man auf keiner „Seite vom Pferd“ fallen darf. Theologie, also die Lehre von Gott, darf Erfahrung nicht ausschließen, sie aber auch nicht dominieren lassen. Sie darf das Denken nicht verachten, aber auch nicht in den Sog historisch-kritischer Gedanken fallen. Vertrauen in Gott und Schrift, wird nicht unwichtiger sondern wird ihre grundlegende Bedeutung behalten, für immer.
Zitat: 2.Lehre den Reichtum der christlichen Tradition. Gib dich nicht mit den Wohlfühl-Plattitüden des MTD zufrieden, als Anleitung für ein besseres Leben. Gib komplexe Antworten auf komplexe Fragen. Zeige, wie Jesus – der genialste Mensch, der je gelebt hat – sich zu jedem Aspekt des Lebens und der Gesellschaft mit Mitgefühl, Liebe und Gnade äußert. Vielleicht werde ich doch langsam zu alt für diese Art Artikel. Wieso stört es mich, wenn vom Herrn Jesus als dem „genialsten Menschen“ gesprochen bzw geschrieben wird? Es stimmt doch auch nicht, dass er nur mit MItgefühl und Liebe und Gnade, so wie wir Menschen dies verstehen, geredet hat .. immerhin sagt ER: Lukas 14,26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. Wie er die Gebote auslegt … wie streng Jesus ist, was nur Blicke betrifft, schlimme Gedanken … Oder verstehe ich wieder etwas nicht?… Weiterlesen »
THOMAS VON KEMPEN – BUSSGEBET Herr, ich will gegen mich selbst bekennen meine Ungerechtigkeit: dir, o Herr, will ich bekennen meine Schwachheit. Oft wirft mich eine kleine Veranlassung darnieder und betrübet mich. Ich nehme mir vor tapfer zu streiten, aber wenn auch nur eine erträgliche Versuchung über mich kommt, so bin ich alsbald in großer Noth. Aus dem Geringfügigsten erwächst mir oft schwere Anfechtung. Und wenn ich mich nur einigermaßen sicher glaube, während ich die Anfechtung nicht fühle, so finde ich mich bald darauf gänzlich selbst von schwachen Angriffen überwunden. Blicke, o Herr, auf meine Niedrigkeit, und auf die Gebrechlichkeit, die dir bekannt ist. Erbarme dich mein und reiße mich aus dem Sündenschlamm, damit ich nicht gar darin untergehe und ewiglich darin verharre. Das ist es was mich oft peinigt und bestürzt macht, wenn ich vor dein Angesicht trete, daß ich so leicht wanke und so schwach bin, meinen Leidenschaften zu widerstehn. Denn ob ich wohl nicht immer in dieselben… Weiterlesen »
Ich kann mit Begriffen wie „post-evangelikaler“ Glaube nur wenig anfangen. Die Verwendung solcher Begriffe verdeckt das eigentliche Problem evangelikalen Glaubens: nämlich die Ergebnisse der HkM und der entsprechende Umgang mit diesen. Natürlich ist mir klar, dass es DIE HkM nicht gibt, genauso wenig wie DEN evangelikalen Glauben, aber es gibt durchaus klare und eindeutige exegetische Ergebnisse, die in der Forschung Konsens sind. Und diese Ergebnisse stecken letztendlich hinter der „Liberalisierung“ evangelikalen Glaubens. Lasst uns doch lieber über die Ursachen und nicht über die Symptome diskutieren.
@Alex: Ich glaube nicht, dass die Probleme in den Gemeinden vor allem auf die bewusste Akzeptanz und Anwendung der HkM zurückzuführen sind. In meiner Jugendzeit war der Einfluss der HkM m.E. im evangelikalen Spektrum deutlich größer als in der Gegenwart. Heute ist dieser Einfluss eher zurückgegangen, da der postmoderne Zeitgeist andere Fragen provoziert und der Einfluss der Aufklärung und des naturwissenschaftlichen Weltbildes längst nicht mehr so groß ist wie in den Tagen von Bultmann. Einflussreich ist meiner Meinung nach vor allem die postmoderne Hermeneutik, die es nicht zulässt, dass die Bibeltexte noch verstanden werden können. Die meisten emergenten Leute sind zu faul, um sich direkt mit der HkM auseinanderzusetzen. Aber sie sagen: Wir können Gott nicht verstehen, obwohl er gesprochen hat (wie etwa Rob Bell). Von daher: Wenn wir Gott nicht verstehen können, dann wollen wir ihn doch wenigstens spüren! Das führt natürlich zu einer Verflachung des geistlichen Lebens und einem ethischen Durcheinander. Dahinter steckt die Lust an der Uneindeutigkeit… Weiterlesen »
Ich halte den EInfluß der HkM nicht für geringer als vor ein paar Jahrzehnten. Er wird heute nur besser verpackt. „Worthaus“ ist da wohl ein zu nennendes Beispiel, in dem Begriffe wie „Bibeltreue“ für eben diese HkM mit Vokabular aus sonst bibeltreuen Kreisen beansprucht werden und der Vorwurf eines unsachgemäßen Umgangs mit der Bibel anderen vorgeworfen wird.
Nicht selten habe ich es in der Praxis mit Menschen zu tun, für die Theorien aus den HkM als ganz selbstverständlich angenommen wurden, weil ihnen diese als bibeltreue Ansätze vermittelt wurden.
Diese Vorstellung wieder zurecht zu rücken, erfodert einigen Aufwand. Die Bereitschaft sich tiefer in biblische Texte zu bewegen, hat ebenfalls nicht zugenommen, weshalb es alle möglichen theologischen Konzepten (nicht nur die HkM) es relativ leicht haben Gehör zu finden.
Die Fähigkeit zur Prüfung theologischer Aussagen hat sich nicht erhöht.
@FrankS: Ich will den Einfluss der HkM nicht kleinreden. Es stimmt, dass über Worthaus u.a. die HkM auf Bünde und Gemeinden ausstrahlt. Aber wie war das denn, bevor die STH oder die FTH gegründet wurden? Selbst Bibelschulen hatten sich der Bibelkritik verschrieben. Heute steckt die HkM selbst in einer Krise. Ich würde eher sagen, dass bestimmte liberale theologische Ideen inzwischen auch im evangelikalen Lager gehuldigt werden, die sich freilich mit der Bibelkritik stellenweise überschneiden. Besonders beliebt scheint mir die Grundannahme zu sein, die Schrift sei ein Speicher von religiösen Erfahrungen, die Menschen gemacht haben. Das ist eben keine Offenbarungstheologie.
Aber mir ist nicht bekannt, dass an evangelikalen Seminaren strenge Redaktionskritik etc. praktiziert wird, wie das vor 40 Jahren der Fall war. Mit Wundern hat man nicht so viele Probleme wie früher. Die leibliche Auferstehung wird nur selten bekämpft. Sogar der Epheserbrief gilt für die meisten evangelikalen NTler als paulinisch etc.
Liebe Grüße, Ron
@Ron:
Ich muss gestehen, dass ich mich mit der emergenten Bewegung nicht ausreichend gut auskennen um die Hermeneutik dieser zu beurteilen.
Ich gehe mit meiner HkM-Aussage und ihren Einfluss auf die evangelikale Theologie eher in die Richtung, dass ich glaube, dass die HkM die Sachkritik am biblischen Text (zu recht) legitimiert und gefördert hat. Hier spreche ich nicht von Einflüssen der Aufklärung oder dem naturwissenschaftlichen Weltbild, sondern von dem biblischen Text selbst, der diese Sachkritik nahelegt. Und wenn man diese erstmal für sich als unumgänglich ansieht, um dem Text redlich zu begegnen, dann hat es weniger was mit Faulheit zu tun, sondern vielleicht damit, dass man seinen Glaubensbegriff neu zu füllen versucht. Inwieweit jeder diesen „Umweg“ geht, mag ich nicht beurteilen. Ich weiss nur dass es bei mir so war…
@Alex: Denkst Du da etwa an den Umgang mit „Widersprüchen“ oder historischen Ungenauigkeiten? Kannst Du mal ein Beispiel bringen?
Liebe Grüße, Ron
@Ron:
Einer der Knackpunkte für mich sind alle neutestamentlichen Aussagen in ihren unterschiedlichsten Formen über die Wiederkunft Jesu und die Tatsache ihres nicht Eintreffens.
@Alex: Verstehe, danke. Parusieverzögerung. Hast Du inzwischen eine Antwort gefunden?
Liebe Grüße, Ron
Jein…. Es gibt dazu nur sehr wenig hilfreiche Literatur.
Es ist für mich sehr erstaunlich, dass dieses Thema in der evangelikalen Theologie so gut wie keine Rolle zu spielen scheint, vor allem wenn man bedenkt, dass die Parusieverzögerung in den letzten hundert Jahren ganze theologische Schulen entstehen lassen hat. Selbst eher konservative Volkstheologen wie Hahn, Wilkins oder Stuhlmacher erwähnen es nur am Rande und setzen sich damit nicht auseinander.
Die einzig nennenswerte Auseinandersetzung damit habe ich bei Oscar Culmann gefunden (Heil als Geschichte).
@Alex: Verstehe. Ich bin derzeit für einige Tage auf Dienstreise. Vielleicht können ja ein paar Theoblog-Leser was empfehlen. Early Christianity hatte 2018 eine Ausgabe zum Thema (Mohr Siebeck), meine ich. Vielleicht gibts da einen Einblick in den Forschungsstand?
Liebe Grüße, Ron
@Ron:
Danke für deine Teilnahme. Für mich stellt die Parusieverzögerung ein „Point of no return“ dar. Klassische evangelikale Antworten darauf sind für mich bei weitem nicht überzeugend bzw. sogar nicht mehr redlich und spiegeln für mich eine inkonsistente Auslegung wieder. Aber was mich interessieren würde, wie stehst du dazu? Hat sich diese Frage dir in ihrer ganzen Wucht gestellt?
@Alex: Mich hat das vor vielen Jahren auch beschäftigt. Aber nicht mit aller Wucht.
Liebe Grüße, Ron
Was ist deine Antwort?
@Alex: Melde mich, wenn ich wieder in DE bin.
Liebe Grüße, Ron
Was ist HkM?
hkm = historisch-kritische Methode
@Jörg.
Danke.
„Für mich stellt die Parusieverzögerung ein „Point of no return“ dar.“
schön gesagt
Vielleicht ein Ansatz bzw. weitere Ressourcen zur Parusieverzögerung:
https://drmsh.com/was-jesus-a-failed-prophet/
@daniel:
Danke!
Ich habe alle drei Texte überflogen…leider geht keiner der Texte direkt auf die Aussagen Jesu ein. Warum nicht????
@Alex: Stimmt leider. Aber das Ziel war ja zunächst nur, ein „theological framework“ auszuloten, in dem „konditionale Prophetie“ möglich ist. Für mich wird das z.B. bei Jona deutlich – seine Urteilsankündigung hat keine Kondition, unter der das Gericht aufgehoben oder verschoben werden könnte. Und dennoch verändert die Buße den Lauf der Geschichte (Jona 3,4 +10). Analog hierzu bei Pratt: Our study of biblical prophecy opens the way for exploring a number of interesting passages. Perhaps it provides a framework for understanding why Jesus told the apostles,“some standing here will not taste death before they see the kingdom of God come withpower” (Mark 9:1). Did intervening contingencies delay the return of Christ? Maybe Peterwas operating with a similar concept when he admitted that the apparent delay of Christ’sreturn was due to the fact that God “is patient with you, not wanting any to perish, but tocome to repentance” (2 Pet 3:9). Does this view explain why he then exhorted his readers,“You… Weiterlesen »
@Alex: So, ich bin wieder zuhause und will versuchen, „meine“ Sichtweise vorzustellen: Zuerst einmal ein paar Worte darüber, worum es überhaupt geht. Das NT kennt eine Erwartung der Wiederkunft von Jesus Christus, die wir Zweite Wiederkunft oder auch Parusie nennen. Es gibt einige Texte, die von Bibellesern so verstanden werden, als ob die Parusie von den Aposteln und der Urgemeinde zeitnah erwartet worden sei. Einige Neutestamentler sprechen von einer Verzögerung der Wiederkunft und meinen damit: Jesus, Paulus und die gesamte frühe Kirche hätten die Wiederkunft Christi sehr bald erwartet. Offensichtlich ist aber Christus bis heute nicht zurückgekehrt. Also müssen Jesus, Paulus und etliche andere sich geirrt haben. Es war Albert Schweizer, der das Problem „Parusieverzögerung“ genannt hat. Nach seiner Auffassung erwartete Jesus selbst, dass die Parusie eintreten und das eschatologische Königreich kommen würde, bevor die Jünger ihre Predigtreise durch die Städte Israels beendet hatten (vgl Mt 10,23). Als die Jünger zurückkehrten und dies nicht geschah, erkannte Jesus nach Schweizer, dass… Weiterlesen »
@daniel Danke für deine Ausführungen. Der Gedanke einer konditionalen Prophetie (oder wie immer man das auch nennen will) kommt in der Bibel sicherlich vor. Nur diese immer dann vorrauszusetzen, wenn eine Vorhersage nicht eingetroffen ist, ist auch problematisch… Immerhin leitet Jesus seine Worte mit „Wahrlich, wahrlich“ ein, was u.a. deutlich macht, dass dann etwas unumstößlich folgt. Würdest du denn Jesu Vorhersagen mit denen alttestamentlicher Propheten auf eine Stufe stellen? @Ron Danke für deine ausführliche Meinung und das du dir so viel Zeit genommen hast. Ich schätze es sehr! Ich hoffe du erlaubst mir eine Erwiderung, auch wenn ich sicherlich nicht so belesen bin wie du?! Deine Erklärung der Wiederkunftsaussagen ist mir so oder so ähnlich schon aus diversen (evangelikalen) Kommentaren bekannt, insofern stellt sie für mich nichts wirklich ertragreiches dar, aber Danke für die Buchempfehlung. Ich möchte jetzt nicht auf jedes Detail deiner Aussagen eingehen, denn dafür finden wir hier nicht den richtigen Rahmen vor. Nur scheint mir deine Erklärung… Weiterlesen »
@Alex: Danke! Zu Mt 16 schreibt Ridderbos: That is why in Matthew 16:28 the parousia cannot be left out of consideration. Lagrange’s suggestion that en basileiai autou is an indication of the church is to be rejected. For one thing, “church” and “kingdom” do not coalesce anywhere in the synoptic gospels. And then, en basileiai autou cannot here be interpreted in a spatial sense, but denotes the kingly dignity of the Son of Man, as all non-Roman Catholic exegetes admit. The same thing holds for Mark 9:1 in regards to this matter as well. In our opinion, the “coming of the kingdom of God with power” explicitly refers to the manifestation of the glory of the kingdom from which it is again impossible to detach the final coming of the kingdom. And the view that the words en dunamei denote a particular phase in the development of the coming divine kingdom, as Zahn says, is quite unintelligible to us. This… Weiterlesen »
@Alex: Natürlich kann „konditionale Prophetie“ keine Rückversicherung für den Fall sein, dass etwas nicht eintreffen sollte – mit der Qualifizierung wäre ich auch ein konditionaler Prophet ;).
Aber bei Jona werden Gottes Beweggründe und dynamisches Handeln explizit erwähnt. (Ich sehe übrigens Gottes Reden durch Jona auf einer Stufe mit Jesu Prophezeihungen im Blick auf die Zuverlässigkeit/Autorität.)
2 Petrus 3,9 wäre für mich dann ein ähnlicher „Blick hinter die Kulissen“.
@Ron
Danke. Ich denke ich müsste das Buch lesen um seine Aussagen besser zu verstehen.
Aber weißt du was Ron?! Neben all den theologischen Erklärungsversuchen und zum Teil auch, entschuldige das Wort, „Spitzfindigkeiten“, habe ich eine ganz simple Frage:
Warum so kompliziert?
Vielleicht kennst du darauf eine ebenso simple Antwort?! ?
@Alex: Die Welt, in der wir leben, ist eben auch (!) komplex. 😉
Liebe Grüße, Ron
@Ron
Je mehr Informationen wir über etwas haben, umso komplexer wird es. Weniger Informationen führen nicht selten zu besseren Entscheidungen/Bewertung.
Es erstaunt mich, wie viel manche Exegeten in einen Text hinein lesen können, ohne dass der Text selbst es irgendwie hergibt. Dies ist unabhängig von der theologischen Richtung.
Weniger ist eben doch oft mehr!
Hallo Ron,
was muss man denn machen, damit ein eigener Kommentar hier auch erscheint?
Gestern mittag gepostet und immer noch nichts zu sehen?
Merkwürdig, jetzt funktionierts. OK, also zu gestern: Entschuldigt bitte, dass ich mich hier mal kurz dazwischendrängel, aber zur Parusieverzögerung habe ich auch ein paar Fragen: Könnte es nicht sein, dass Jesus in Matth. 24 sowohl vom Jahr 70 n. Chr. und auch von der Zeit vor seinem zweiten Wiederkommen spricht? Er also quasi ein Gesamtpanorama der Endzeit entwirft, bei dem (wie in vielen prophetischen Büchern der Bibel auch) die mehr oder weniger großen Zeiträume dazwischen nicht abgebildet werden? Im Vers 36 spricht er meiner Meinung dann aber doch vom Zeitpunkt seines zweiten Kommens. Da Paulus in 1. Thes. 4,17 ausdrücklich von „wir“ spricht, denke ich schon, dass er sich selber hier (zu diesem Zeitpunkt – später dann eher nicht mehr) selbst mit einbezieht. Wäre es denn so schlimm (oder gar bibelkritisch), wenn Paulus sich in seinen persönlichen Erwartungen getäuscht hätte? Ist Paulus denn in seinen persönlichen Ansichten unfehlbar? Zumal die Hauptaussage (die Lebenden haben den Verstorbenen nichts voraus) ja davon… Weiterlesen »
[…] nahe zu legen scheinen, dass die Jünger eine zeitnahe Wiederkehr von Jesus Christus erwarteten? In einem Kommentar hat Ron Kubsch Stellung zu dieser Frage genommen. Er erläutert zunächst das Problem und […]
Nachdem ich meinen Beitrag letzte Woche dreimal gepostet habe und immer noch auf Überprüfung warte, frage ich mich, was ich falsch gemacht habe?
@Chris: War im Spamordner. Sollte jetzt online stehen.
Liebe Grüße, Ron
@Christ: Kurz zu Punkt 2: Ich halte es für wahrscheinlich, dass Paulus in 1Thess 4,7 und 1Kor 15,51 alle noch auf Erden lebende Christen im Blick hat. Dabei kann es möglich sein, dass er selbst dazuzählt, notwendig ist es aber für die Erfüllung der Aussage nicht. Das passt m.E. besser, denn Paulus hat nicht nur mit der Wiederkunft seines Herrn gerechnet, sondern auch mit seinem Tod um des Ev. willen (z.B. Apg 21,13; Rom 14,7ff; 2Kor 5,8; Phil 1,20). Was Punkt 1 anbetrifft, muss das der von mir geschilderten Sichtweise nicht widersprechen. Es ginge demnach ja auch darum, das große Ganze zu sehen.
Liebe Grüße, Ron
@Alex
Sehr hilfreich die jeweiligen Passagen zum Thema in:
Joseph Ratzinger, „Eschatologie“
und
Anthony Hoekema, „The Bible and the Future“