Barack Obama

Die Infantilisierung des Journalismus

Beim Obama-Besuch überboten sich die elektronischen Medien im Vermelden von Banalitäten. Auf die Demokratie wirkt der Echtzeit-Journalismus verheerend. Edo Reents stellt für die FAZ fest, dass in der aktuellen Berichterstattung zur Geltung kommt, was früher allenfalls Kinder interessiert hätte:

Der Echtzeitjournalismus hat uns geistig auf den Wilhelminismus zurückgeworfen. Die Berichterstattung zum Deutschland-Besuch des amerikanischen Präsidenten hat aus interessierten Zeitgenossen Untertanen gemacht, die sich mit der Aufzählung von Banalitäten zufriedengeben müssen. Wir sind von Königskinderhochzeiten allerhand gewohnt: Wie sehen sie aus? Weint sie? Küssen sie sich? Passt der Ring? Regnet es? Man lässt sich dergleichen im Bewusstsein, dass das alles mit Politik nicht viel zu tun hat und die Bevölkerung offenbar hin und wieder ein Ventil für gewisse royalistische Neigungen braucht, noch gefallen und will auch niemandem die Freude daran nehmen.

Was soll man aber anfangen mit folgenden, laufend online zu lesenden Informationen: „Obama ist erstaunt über Berlins Hitze“, „Gauck weinte bei der amerikanischen Hymne“, „Obamas Dienstwagen ist ein mächtiges Gefährt“? Das Problem sind nicht die Informationen als solche, sondern, dass sie zu den politischen Nachrichten, die es ja auch gibt, in kein Verhältnis mehr gesetzt und nicht mehr hierarchisiert werden. Es ist, zumal bei dieser, tatsächlich auch vom Präsidenten bemerkten Hitze, nicht nur ungesund, den Ereignissen dermaßen hinterherzuhecheln wie die Online-Reporter; es verwirrt auch eine an Politik interessierte Öffentlichkeit.

Hier: www.faz.net.

Die Obama-Rama-Laola

Bettina Röhl macht sich Sorgen um die Kaste der Journalisten. Die Mehrheit von ihnen fügt sich nolens volens in die Obama-Laola ein.

Dieses mondiale Volksfest der Emotionen und Illusionen, der Tränen und der Heilserwartungen, hat anhaltend groteske Züge. Es ist nicht die Realität, an der sich die Menschen abarbeiten, es ist eine Art geistige Parallelwelt mit eigenen Denk-und Empfindungsgesetzmäßigkeiten entstanden , aus der heraus vor allem medial empfängliche Menschen, und die sind häufig in den Medien selbst zu finden, ihre eigenen Fiktionen als Wahrheit verkünden.

Man muss sehen, dass Obama im Moment Kristallisationspunkt, womöglich ohne eigenes Zutun, für eine Verschiebung der Wahrnehmungs- und Bewertungsmaßstäbe in den Köpfen vieler Menschen ist. Wie anders ist es erklärlich, dass die Berichterstattung mehrheitlich von einer Überhöhung der Person Obamas zur nächsten torkelt, mit einem erheblichen Potenzierungsfaktor. Klingt in den seriösen Medien alles fast wie normal. Indes ist alles, im Mainstream kaum noch erkennbar, zurzeit im Ausnahmezustand. Von CNN bis zu den Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland, Volksverdummung in Sachen Obama.

Hier der vollständige Beitrag: www.welt.de.

Weißes Haus: Politikwende in ethischen Fragen

Kurz nach der Vereidigung von US-Präsident Barack Obama am 20. Januar hat das Weiße Haus eine Politikwende in ethischen Fragen signalisiert. Erklärungen zur Abtreibung, zur Familienpolitik und zu Rechten von Homo-, Bi- und Transsexuellen wurden auf der Internetseite geändert. Die neue Regierung möchte durch mehrere Maßnahmen besonders einkommensschwache Familien stärken und gleichzeitig die traditionell ausgerichtete zivilrechtliche Politik der abgewählten Regierung korrigieren.

Weitere Informationen hier: www.idea.de.

Rick Warrens Gebet

Mark Driscoll hat freundlicherweise Rick Warrens Gebet während der Amtseinführung von Barack Obama veröffentlicht und kurz kommentiert. Bei Youtube gibt es zudem einen Videomitschnitt.

rick_warrenIch gebe das Gebet hier in Amerikanisch wieder:

Almighty God, our Father:

Everything we see, and everything we can’t see, exists because of you alone.
It all comes from you, it all belongs to you, it all exists for your glory.

History is your story.

The Scripture tells us, »Hear, O Israel, the LORD is our God, the LORD is one.« And you are the compassionate and merciful one. And you are loving to everyone you have made.

Now today, we rejoice not only in America’s peaceful transfer of power for the 44th time, we celebrate a hinge point of history with the inauguration of our first African-American president of the United States.

We are so grateful to live in this land, a land of unequaled possibility, where a son of an African immigrant can rise to the highest level of our leadership. And we know today that Dr. King and a great cloud of witnesses are shouting in heaven.

Give to our new president, Barack Obama, the wisdom to lead us with humility, the courage to lead us with integrity, the compassion to lead us with generosity.

Bless and protect him, his family, Vice President Biden, the Cabinet, and every one of our freely elected leaders.

Help us, O God, to remember that we are Americans—united not by race or religion or blood, but to our commitment to freedom and justice for all.

When we focus on ourselves, when we fight each other, when we forget you—forgive us.

When we presume that our greatness and our prosperity is ours alone—forgive us.

When we fail to treat our fellow human beings and all the earth with the respect that they deserve—forgive us.

And as we face these difficult days ahead, may we have a new birth of clarity in our aims, responsibility in our actions, humility in our approaches, and civility in our attitudes—even when we differ.

Help us to share, to serve, and to seek the common good of all.

May all people of good will today join together to work for a more just, a more healthy, and a more prosperous nation and a peaceful planet.

And may we never forget that one day, all nations–and all people–will stand accountable before you.

We now commit our new president and his wife, Michelle, and his daughters, Malia and Sasha, into your loving care.

I humbly ask this in the name of the one who changed my life—Yeshua, ‚Isa, Jesus [Spanish pronunciation], Jesus—who taught us to pray:

Our Father, who art in heaven, hallowed be Thy name.

Thy kingdom come, thy will be done, on earth as it is in heaven.

Give us this day our daily bread.

And forgive us our trespasses, as we forgive those who trespass against us.

And lead us not into temptation, but deliver us from evil, for Thine is the kingdom and the power and the glory forever.

Amen.

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